Alt 21.05.12, 16:07
Standard Europa stützt - Facebook taumeln
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NEW YORK (Dow Jones) - Der Blick über den Atlantik stimmt am Montag die Börsianer an Wall Street wieder etwas zuversichtlicher als in jüngster Zeit. Die Käufer sind in der Oberhand. Kursgewinne an den Börsen in Europa lassen die Sorgen über die Eurozone und Griechenland etwas in den Hintergrund treten. Dabei hilft, dass die Teilnehmer des G-8-Gipfels vom Wochenende bekräftigt haben, dass sie den Verbleib Griechenlands im gemeinsamen Währungsgebiet wünschen. Jüngste Umfragen unter der griechischen Bevölkerung haben ein ähnliches Ergebnis gezeigt.

Gegen 17.00 Uhr gewinnt der Dow-Jones-Index 0,9 Prozent, der S&P-500 klettert um 1,2 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,4 Prozent. Der Ölpreis legt ebenfalls etwas zu. Der Juni-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI notiert bei 92,04 US-Dollar nach 91,48 Dollar zum Settlement am Freitag. Staatsanleihen werden dagegen gemieden. Zehnjährige Treasurys fallen um 6/32. Ihre Rendite steigt auf 1,74 Prozent.

Als einziges Konjunkturdatum wurde der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht. Er legte zwar leicht zu, doch Teilnehmern zufolge sind die Gewinne am Aktienmarkt kaum darauf zurückzuführen. Nach dem "Desaster beim Philly-Fed-Index am Freitag" reiche der leichte Anstieg des ohnehin weniger aussagekräftigen Chicago-Fed-Index nicht aus, um für neue Zuversicht mit Blick auf die US-Konjunktur zu sorgen, meint ein Händler.

Bei den Einzelwerten blickt alles auf Facebook. Auch am zweiten Handelstag schreibt die Aktie alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Rettete sie sich schon am Freitag bei ihrem Börsendebüt nur dank Stützungskäufen durch die Konsortialbanken zum Schluss mit Ach und Krach über den Ausgabepreis von 38 US-Dollar, so scheinen selbst die Optimisten nun das Handtuch zu werfen. Die Aktien brechen um 10,9 Prozent auf 34 Dollar ein.

"Keineswegs kaufen" rät denn auch Michael Vaupel vom Börsenbrief Trader's Daily. Der gelernte Volkswirt macht folgende Rechnung auf: Im ersten Quartal habe Facebook einen Umsatz von etwas mehr als einer Milliarde Dollar und einen Gewinn von 205 Millionen Dollar gemacht. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, sei also mit einem Umsatz von 4 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 820 Millionen Dollar zu rechnen. Das sei zwar nur ein "Richtwert", räumt Vaupel ein. Für eine erste Einschätzung, ob die Aktie einen Preis von 38 Dollar überhaupt rechtfertige, sei das jedoch ausreichend.

Lowe's hat zwar im ersten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet, aber die Prognosen für das Geschäftsjahr zurückgenommen. Die Aktien der Baumarktkette verlieren knapp 10 Prozent. Yahoo! legen um 1,2 Prozent zu. Das Internetunternehmen will die Hälfte seiner Beteiligung von rund 40 Prozent an der chinesischen Alibaba für 7,1 Milliarden Dollar verkaufen. Blackrock büßen dagegen 0,8 Prozent ein. Die britische Barclays beabsichtigt, sich von ihrer Blackrock-Beteiligung im Volumen von 6,1 Milliarden Dollar zu trennen.

DJG/DJN/raz

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