Alt 23.12.14, 12:56
Standard Vorweihnachtlich ruhiger Handel an den Börsen
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Ruhig verläuft der Handel am Dienstag, einen Tag vor Heiligabend, an den europäischen Börsen. Viele Marktteilnehmer haben sich bereits in die Ferien verabschiedet. Dies zeigt auch ein Blick auf die Umsätze am Terminmarkt. Sie liegen bei nur noch einem Viertel der normalerweise getätigten Geschäfte. Für mäßige Spannung sorgte der zweite Wahlgang zur griechischen Präsidentschaftswahl. Wie erwartet verfehlte Stavros Dimas auch diesmal die Mehrheit von 200 Stimmen.

Die Börsen und der Euro reagierten nicht auf die andauernde Hängepartie in Griechenland. Der Kandidat von Premier Samaras, Dimas, erhält am kommenden Montag mit dem dritten Wahlgang eine weitere Chance. Nachdem Dimas im zweiten Wahlgang 168 Stimmen auf sich vereinigen konnte, werden seine Chancen für den dritten Urnengang als gut eingestuft. Denn am 29. Dezember sind 180 Stimmen ausreichend, um die Wahl zu gewinnen. Die Börse in Athen konnte sich vom Tagestief lösen und notiert mit einem Abschlag von 2,1 Prozent bei 273 Punkten.

Der Euro zeigt sich von der Entwicklung wenig beeindruckt und notiert kaum verändert bei 1,2225. Der DAX weist dank guter Vorgaben der Wall Street vom Vorabend ein kleinen Plus von 0,2 Prozent auf und steht bei 9.884 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 3.168 Punkte nach oben.

Der massive Ölpreisverfall beschäftigt weiterhin die Börse und die Analysten. Wenig überraschend hat Standard & Poor's (S&P) den Ausblick für BP, Royal Dutch Shell und Total auf "Negativ" gesenkt. Die Analysten von S&P rechnen vor, dass die Schulden der fünf Ölkonzerne BP, Royal Dutch Shell, Total, Eni und BG Group kurz vor der Wirtschaftskrise von 2009 rund 163 Milliarden US-Dollar betragen hätten. In diesem Jahr dürften sie bei rund 240 Milliarden Dollar liegen. Selbst bei einem drei Jahre lang deutlich über 100 Dollar liegenden Brent-Ölpreis war der freie Cash-Flow der Unternehmen schwach oder negativ - in einigen Fällen sogar vor Dividendenzahlungen.

Der Ölpreis erholt sich unterdessen etwas nach den Verlusten des Vortages, der Sektor der europäischen Ölwerte notiert 0,3 Prozent im Plus.

Sehr gut kommt im Handel die Nachrichtenlage um Gerry Weber an. Der bisher nur auf Damenmode fixierte Textilhersteller will nun auch in der Herrenmode mitmischen. "Das verdoppelt auf einen Schlag die Reichweite der Kundschaft und ist wegen der guten Innenstadtfilialen sinnvoll", sagt ein Händler. "Die Übernahme von Hallhuber gestern war ein klares Commitment in Richtung klarer, moderner Linien", so der Händler. Damit könnte sich Gerry Weber zur Konkurrenz von Hugo Boss in der Herrenmode entwickeln. Die Aktie steigt 4,0 Prozent.

Als gute Nachricht für Bayer werten Händler Aussagen über den Erfolg der Sparte Crop Science. "Der Markt hat mit einem guten Wachstum gerechnet, aber nicht gleich damit, dass es doppelt so stark wie das der Branche ausfallen wird", sagt ein Händler. Vorstandsvorsitzender Liam Condon hatte der Börsen-Zeitung gesagt, dass 2014 für die Pflanzenschutz- und Saatguttochter sehr erfolgreich gewesen sei: "Wir schätzen, dass wir in diesem Jahr doppelt so schnell wachsen wie der Markt und entsprechend Marktanteile gewonnen haben." Bayer notieren am Mittag dennoch kaum verändert.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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