Alt 24.02.14, 13:03
Standard VW bremst DAX aus - Auch Rohstoffaktien schwach
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Die europäischen Aktienmärkte treten am Montagmittag auf der Stelle. Sowohl der DAX als auch der Euro-Stoxx-50 bröckeln ein paar Punkte ab und können sich nur knapp behaupten. In der Verlustzone liegt der DAX wegen der VW-Aktien, die um 6,5 Prozent fallen. In Europa geben auch Rohstoff-Aktien deutlich nach.

Etwas gestützt wird die Stimmung von einem günstigen ifo-Geschäftsklimaindex. Der ist wider Erwarten im Februar weiter gestiegen. Davon profitiert auch der Euro, der mit 1,3760 Dollar nur knapp unter seinem Jahreshoch von 1,3775 Dollar liegt. Die Dollar-Schwäche wiederum treibt das Gold, das mit 1.334 Dollar je Feinunze so hoch gehandelt wird wie zuletzt Ende Oktober.

In Europa fällt der Index der Autoaktien mit dem Schwächeanfall bei VW um 1,1 Prozent. Der hohe Verlust bei VW hat nach Auskunft von Händlern nichts mit dem möglicherweise zu teuren Übernahmeangebot für den schwedischen Autohersteller Scania und der damit verbundenen Kapitalerhöhung zu tun, sondern ist dem Ausblick auf das laufende Jahr geschuldet. Dieser impliziere einen Umsatz von 191 bis 203 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 10,5 bis 13,2 Milliarden Euro. "Das ist deutlich unter den Konsensschätzungen", sagt ein Händler.

Auch die Stagnation des Netto-Cashflow und der Netto-Liquidität auf dem Stand der Neunmonatszahlen sei "enttäuschend". Mehrere Broker haben sich bereits negativ zu den Ergebnissen geäußert. Scania-Aktien legen dagegen 32,2 Prozent auf 195 schwedische Kronen zu. Sie bleiben damit aber leicht unter dem gebotenen Preis von 200 Kronen.

Noch etwas stärker im Minus liegt der Index der Rohstoff-Aktien. Weil der chinesische Immobilienmarkt als überhitzt gilt, könnten die Bauinvestitionen in China zurückgehen. Das wiederum könnte die Nachfrage nach Rohstoffen dämpfen, so die Befürchtung der Anleger. Der Index der Rohstoff-Aktien fällt um 1,2 Prozent, Rio Tinto geben um 1,7 Prozent nach.

Vodafone ziehen dagegen um 5,0 Prozent an. Zwar werden die Titel ex Dividende gehandelt, gleichzeitig sorgt jedoch der Reverse-Split im Verhältnis von 11 zu 6 für einen optisch stabilen Aktienkurs. Die Berenberg-Bank schließt nicht aus, dass internationale Fonds zuletzt ihre Vodafone-Anteile verkauft haben könnten, um die Ausschüttung nicht an die Fonds-Eigentümer weiterreichen zu müssen. "Das könnte in den vergangenen Wochen Druck auf die Vodafone-Aktie verursacht haben", schreibt die Bank unter Berufung auf Gespräche mit Kunden.

Mit der Ausschüttung hänge der Aktienkurs von Vodafone nun nicht mehr vom Wohl und Wehe Verizons ab. "Der Fokus liegt nun auf der operativen Entwicklung und auf Mergers & Acquisitions", argumentiert die Bank. Bislang preise der Markt weder ein mögliches Übernahme-Angebot von AT&T ein noch positive Effekte einer Konsolidierung im europäischen Telekomsektor mit Vodafone als "passivem Profiteur". Der Index der Telekom-Aktien führt mit einem Plus von 0,3 Prozent die wenigen Gewinner unter den Branchenindizes an.

HSBC-Aktien verlieren nach Geschäftszahlen 3,6 Prozent. Ein Händler verweist darauf, dass der Vorsteuergewinn mit 22,6 Milliarden Dollar die Erwartung um rund 8 Prozent verfehlt habe. Die Dividende von 0,49 Dollar je Aktie liege derweil rund 5 Prozent unter der Markterwartung.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

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