Alt 08.12.14, 11:56
Standard Rally in Schanghai läuft weiter auf Hochtouren
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Die Aktienrally an der Börse in Schanghai läuft weiter. Nur zum Handelsstart am Montag legte der Aktienmarkt eine Verschnaufpause ein, ehe der Shanghai Composite Index seine Rally von 20 Prozent in den vergangenen 12 Handelstagen fortsetzte. Am Ende des Tages schloss der Aktienindex weitere 2,9 Prozent höher fester bei 3.021,52 Punkten. Seit Jahresbeginn haben die Kurse damit durchschnittlich um über 42 Prozent zugelegt

Neue, eher gemischt ausgefallene Wirtschaftsdaten, konnten der Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt nichts anhaben. Die flaue Konjunktur in weiten Teilen der Welt hat im November das Wachstum der chinesischen Exporte gebremst. Weil auch die Binnenkonjunktur in China nicht rund lief, verfehlte die Importe die Erwartungen noch deutlicher, so dass der Handelsbilanzüberschuss unter de Strich auf ein Rekordhoch stieg. Die Daten wurden an der Börse so verstanden, dass die chinesische Notenbank weitere Maßnahmen ergreifen könnte, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, nachdem sie jüngst erst die Zinsen gesenkt hatte. Damit bleibt die Haupttriebfeder der Aufwärtsbewegung am Leben.

Zudem berichteten Marktteilnehmer von Umschichtungen. Nachdem der Immobilienmarkt zu schnell zu stark gestiegen sei, werde dort Geld abgezogen. Auch aus dem Schattenbankensystem flössen Gelder ab und suchten nun nach Anlagemöglichkeiten - verstärkt würden diese bei Aktien gesehen.

Die Analysten von Merrill Lynch werden derweil vorsichtig. Sie warnen davor, dass sich die Kurse von der fundamentalen Entwicklung bereits weit entfernt hätten. Die Wachstumstreiber hätten ihren Zenit überschritten und die Analysten rechnen damit, dass die Gewinnschätzungen für die Unternehmen in naher Zukunft sinken werden. Der starke Yuan, der schwache Konsum, Überkapazitäten und sinkende Staatsausgaben seien nur einige der belastenden Faktoren.

Eine Verschnaufpause legten die Börsianer in Tokio ein. Der Nikkei schloss kaum verändert bei 17.935 Punkten und konnte Kursgewinne vom Handelsstart nicht halten, als der Index das erste Mal seit 2007 über der Marke von 18.000 Punkten notierte. Enttäuschend kam an der Börse an, dass die Wirtschaft in Japan im dritten Quartal mit 1,9 Prozent stärker als bisher angenommen geschrumpft ist. Bereits im zweiten Quartal war das BIP um 6,7 Prozent eingebrochen, womit sich Japan technisch in einer Rezession befindet.

Bei dieser Datenlage schaffte es auch der weiter zum Yen aufwertende Dollar nicht, dem Aktienmarkt einen positiven Impuls zu versetzen. Der starke US-Arbeitsmartkbericht am Freitagnachmittag zwang die japanische Währung in die Knie, der Dollar stieg in der Folge auf knapp 122 gegenüber dem Yen. Seitdem erholt sich der Yen wieder etwas auf zuletzt 121,13 je Dollar.

Die Aktie von Panasonic verlor 2,0 Prozent, nachdem die Analysten von J.P. Morgan das Votum auf Neutral gesenkt haben. Sie gehen davon aus, dass sich das Geschäft mit Autobatterien abschwächen wird. "Wir sehen eine Reihe von Unwägbarkeiten bei Panasonic. Auch der schwache Yen wirkt sich nicht auf alle Segmente von Panasonic positiv aus", heißt es. Die Aktie des Maschinenherstellers DMG Mori Seiki profitierte von einem Analystenkommentar der Deutschen Bank und stieg um 5 Prozent. Die Analysten empfehlen die Aktie als einen Profiteur des schwachen Yen zum Kauf.

In Sydney gehörten die Aktien der Banken zu den Gewinnern. Positiv wurde gewertet, dass einer Untersuchung der Finanzaufsicht zufolge der Kapitalbedarf der heimischen Banken nicht so hoch ausfällt wie befürchtet. Commonwealth Bank und Westpac legten jeweils um 1 Prozent zu. Im Steigflug befand sich die Aktie der Fluggesellschaft Quantas. Nach einem überzeugenden Ausblick legte sie um knapp 14 Prozent zu.

DJG/DJN/thl/gos

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