Alt 02.12.14, 11:10
Standard Kursfeuerwerk in Schanghai
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Zu Kursgewinnen auf breiter Front ist es am Dienstag an den Börsen in Ostasien gekommen. Die Investoren kehrten an die Börsen zurück, nachdem sich die Preise für Öl und andere Rohstoffe nach den jüngsten kräftigen Verlusten deutlich erholt haben. Vor allem in Schanghai machten außerdem Spekulationen auf weitere geldpolitische Lockerungen der chinesischen Notenbank die Runde. Nach dem enttäuschenden Einkaufsmanager-Index am Vortag setzen viele Börsianer auf weitere Unterstützung durch die Notenbank zur Ankurbelung der Wirtschaft.

Der Shanghai-Composite-Index schoss um 3,6 Prozent nach oben auf 2.763 Punkte und markierte damit ein Dreijahreshoch. Für den Hang-Seng-Index in Hongkong ging es um 1,3 Prozent aufwärts. Zu den Gewinnern in Shanghai gehörten unter anderem Aktien von Brokern und Immobilienunternehmen.

Die rohstofflastige Börse in Australien schloss mit einem Plus von 1,4 Prozent ebenfalls fest, hatte an den Vortagen aber auch stärker nachgegeben im Sog schwacher Rohstoffpreise. Favoriten waren Energie- und Rohstoffaktien. Der Index der Energiewerte war der größte Sektor-Gewinner. In den USA war der Preis für Erdöl der Sorte WTI im Verlauf am Montag um 4,3 Prozent gestiegen, das war der größte Tagesgewinn seit mehr als zwei Jahren. Mit zuletzt 68,89 Dollar zeigte sich der Ölpreis auf diesem erhöhten Niveau relativ stabil. Das Gold geriet derweil wieder auf die Verliererstraße. Nach der Rally am Montag fiel der Preis wieder um etwa 20 Dollar zurück auf 1.198.

Der Aktienmarkt in Tokio setzte seine Rekordfahrt fort. Allenfalls leicht bremsend wirkte hier, dass die Ratingagentur Moodys die Bonität des Schuldners Japan um eine Note auf A1 von Aa3 gesenkt hat. Der Nikkei gewann 0,4 Prozent auf 17.663 Punkte und bewegt sich damit weiter auf einem Siebenjahreshoch.

An der Börse ist weiter umstritten, ob die Politik der Bank of Japan das gewünschte Ziel erreicht, die Wirtschaft wie auch die Inflation anzuschieben. Daher könne nun erneut die politische Diskussion über das Anleihekaufprogramm in Gang geraten, hieß es.

Die Aktien von Sony mit einem Minus 0,6 Prozent und Nintendo mit einem Abschlag von 2,3 Prozent gaben gegen den Trend nach, nachdem die für die Unternehmen wichtigen Umsätze in den USA am "Black Friday" und dem Thanksgiving-Wochenende die Erwartungen nicht erfüllten. Aktien von Einzelhändlern standen unter Abgabedruck, nachdem die Umsätze im November zum Vorjahr nur marginal gestiegen sind. "Die mäßigen Zahlen belegen, dass sich die Anhebung der Mehrwertsteuer noch immer belastend auf den Konsum auswirkt", so ein Aktienhändler. Isetan Mitsukoshi verloren 1,4 Prozent, Takashimaya 0,6 Prozent und J. Front Retailing 2,3 Prozent.

Nachdem viele Aktien von Fluggesellschaften zuletzt Aufwind vom gesunkenen ÖLpreis erhielten, äußerten sich die Analysten von CLSA positiv für den Sektor in Asien. Nach einer Durststrecke von vier Jahren dürfte der Preisverfall beim Öl für den entscheidenden Impuls sorgen. Ein Kerosin-Preis von unter 100 Dollar je Barrel dürfte sich positiv auf die Eigenkapitalrendite auswirken. CLSA erhöhte daher die Einstufungen für Singapore Airlines und Asiana um jeweils zwei Stufen auf "Outperform".

Dass die Notenbank von Australien hat die Leitzinsen wie erwartet mit 2,5 Prozent bestätigt hat bewegte den Australischen Dollar kaum. Er kostete zuletzt 0,8500 US-Dollar nach 0,8483 vor der Zinsentscheidung. Die Ausführungen der Notenbank zur Zinsentscheidung lieferten wenig überraschendes. Während die Notenbank eher dazu tendiert, die Leitzinsen wegen der kräftigen Preissteigerungen am Immobilienmarkt anzuheben, wird an der Börse darauf gehofft, dass der nächste Zinsschritt nach unten geht, um die Wirtschaft anzukurbeln.

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