Alt 01.12.14, 11:40
Standard Ölpreisverfall setzt Öl- und Rohstoffaktien schwer zu
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Der Ölpreisverfall hat am Montag den Börsen in Ostasien zum Teil schwer zugesetzt und die Indizes ins Minus gedrückt. Lediglich Tokio konnte sich dieser Entwicklung entziehen und schloss 0,8 Prozent im Plus mit 17.590 Punkten. Während der Aktienmarkt in Schanghai nur ein leichtes Minus von 0,1 Prozent verzeichnete, standen die Kurse in Sydney und Hongkong stärker unter Druck - die Indizes dort gaben um mehr als 2 Prozent nach. Am stärksten gebeutelt wurde die Börse in Malaysia, die um 2,4 Prozent nachgab.

Nicht nur an der rohstofflastigen Börse in Sydney lastete der Einbruch beim Ölpreis schwer auf den Kursen von Aktien aus dem Energie- und Rohstoffsektor, nachdem die OPEC am Donnerstag wider Erwarten keine Förderkürzung beschlossen hatte.

Das Barrel der US-Sorte WTI kostete gut 1 Prozent weniger als am Freitag. Mit 65,30 Dollar zeigte es sich aber von Tagestiefs um 64,50 zuletzt wieder etwas erholt. Analysten befürchten kurzfristig einen weiteren Verfall auf rund 60 Dollar. Wegen der Schwäche des Rohstoffsektors stand auch der Austral-Dollar unter Druck, wenngleich er sich im Vergleich zum Tagestief von 0,8417 US-Dollar mittlerweile auf 0,8478 US-Doller erholen konnte. Zum Ausklang der Vorwoche stand er noch bei gut 0,85 US-Dollar.

Den australischen Rohstoffsektor traf es besonders hart. Öl-, Kupfer- und andere Rohstoffwerte fielen zum Teil auf Mehrjahrestiefs. Fortescue und Newcrest brachen um 11 Prozent ein, OZ Minerals sogar um 12 Prozent. Für den Ölanbieter Oil Search ging es um 8,5 Prozent abwärts, Santos verloren satte 9,8 Prozent. Die Schwergewichte Rio Tinto und BHP Billiton verloren knapp 5 bzw. knapp 6 Prozent.

In Tokio erreichte der Nikkei-Index hingegen den höchsten Stand seit sieben Jahren. Ein starker Einzelhandelsumsatz im beginnenden US-Weihnachtsgeschäft und der zum Yen gestiegene Dollar sorgten Händlern zufolge vor allem bei den Elektronikwerten für Kursfantasie. In der Spitze erreichte der Dollar 119,15 Yen, nachdem er am Freitag zur gleichen Tageszeit noch weniger als 118 Yen kostete. Auslöser war die Herunterstufung der Bonität Japans durch die Ratingagentur Moody's. Für Sony ging es um 1,5 Prozent nach oben, Nintendo kletterten um 2,7 Prozent. Auch andere Exportwerte profitierten von dieser Entwicklung.

Klare Tagesgewinner waren in der ganzen Region die Aktien von Fluglinien. Sie profitieren von den sinkenden Öl- bzw. Kerosinpreisen. Qantas gewannen knapp 5 Prozent, Japan Airlines und ANA rund 4 Prozent.

Das nur moderat ausgefallene Minus in Schanghai führten Beobachter auf die Spekulation auf weitere Lockerungen der Zentralbank zurück, nachdem der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe im November mit dem Achtmonatstief von 50,3 die Erwartung knapp verfehlt hatte und auch niedriger ausfiel als im Oktober. In Hongkong sorgte der enttäuschend ausgefallene PMI dagegen für Verkäufe, der Aktienmarkt musste den stärksten Tagesverlust seit 10 Monaten verkraften. Marktbeobachter machten dafür die rückläufigen Rohstoffpreise und die schwachen Konjunkturdaten aus China verantwortlich. Als Belastungsfaktor kamen anhaltende Unruhen zwischen der Protestbewegung für mehr Demokratie und der Polizei hinzu.

Taiwans Aktienmärkte litten derweil darunter, dass die Regierungspartei unerwartet hohe Verluste bei den Regionalwahlen am Samstag hinnehmen musste - der Aktienindex gab um 0,8 Prozent nach. Das Kabinett ist am Montag zurückgetreten.

Der Goldpreis zeigte sich mit einer Berg- und Talfahrt nach dem Nein der Schweizer bei der Abstimmung darüber, ob die Schweizer Notenbank gezwungen werden soll, zukünftig deutlich mehr Gold zu halten. Die Feinunze des Edelmetalls fiel zunächst auf 1.152 Dollar zurück, erholte sic dann aber kräftig auf 1.177 Dollar, etwa 12 mehr als am Freitag.

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