Alt 27.11.14, 10:13
Standard Tokio mit schwachem Dollar runter - Schanghai weiter hoch
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Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben sich die asiatischen Börsen am Donnerstag gezeigt. Während in Schanghai die Hoffnung auf weitere stimulierende Maßnahmen der chinesischen Notenbank den Aktienmarkt erneut auf ein Rekordhoch trieb, sorgte in Tokio eine leichte Dollar-Schwäche gegenüber dem Yen für fallende Kurse. Der Dollar fiel mit 117,32 Yen zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit gut einer Woche. Am Vortag hatten noch 117,84 Yen bezahlt werden müssen.

"Der Dollar und die Börse in Tokio sind aktuell überkauft und brauchen wohl eine kleine Konsolidierung", merkte der Händler eines europäischen Brokerhauses an. Der Nikkei-225 schloss mit einem Abschlag von 0,8 Prozent bei 17.249 Punkten. Zudem sei es im Vorfeld des US-Feiertages auch zu vereinzelten Gewinnmitnahmen gekommen, merkte ein Teilnehmer an.

Für den Shanghai-Composite ging es dagegen um 1,0 Prozent auf 2.630 Punkte nach oben. Damit kletterte der Index erstmals seit August 2011 wieder über die Marke von 2.600 Punkten. Weiterhin stützten die überraschende Zinssenkung der chinesischen Notenbank vom vergangenen Freitag und die Aussicht auf mögliche weitere geldpolitische Maßnahmen. So rechnen die Analysten der Citigroup mit einer weiteren Senkung der Leitzinsen bis zum ersten Halbjahr 2015. Von diesen Hoffnungen profitierten vor allem die Immobilienwerte. Hier gewannen Cinda Real Estate 3,1 Prozent und für China Vanke ging es um 1,7 Prozent nach oben.

Die Entwicklung an der Börse in Hongkong verlief dagegen wie schon zur Wochenmitte entgegengesetzt zu der in Schanghai, der Hang-Seng-Index büßte 0,4 Prozent ein.

Bei den Einzelwerten standen in Tokio die Aktien von Takata erneut unter Druck und verloren 4,8 Prozent. Hier belastete der Fall eines explodierten Airbags in einem Fahrzeug in Japan. Händler deuteten dies als Hinweis darauf, dass die Rückrufe des Unternehmens noch ausgeweitet werden müssen. Für die Aktien von Fuji Heavy Industries ging es um 3,0 Prozent abwärts. Die Deutsche Bank hat ihre Kaufempfehlung für die Titel kassiert und stuft diese nun mit "Hold" ein. Zwar werde mit einem "sehr robusten" Geschäftsjahr gerechnet, doch dürfte die Gewinnentwicklung recht schwach verlaufen, hieß es von den Analysten zur Begründung.

In Seoul hat ein dickes Plus von Index-Schwergewicht Samsung den Kospi leicht ins Plus geschoben. Der Index legte um 0,1 Prozent zu und schloss auf dem höchsten Stand seit Anfang Oktober. Für die Samsung-Aktie ging es um 5,3 Prozent nach oben, nachdem der Technologie-Konzern den ersten Aktienrückkauf seit Januar 2007 angekündigt hatte. Die Analysten von J.P.Morgan werteten den Schritt "sehr positiv", da dieser einen Wandel in der Aktionärspolitik des Unternehmens markieren könnte.

Der S&P/ASX 200 in Sydney hat ein kleines Plus von 0,1 Prozent ins Ziel gerettet. Hier belasteten die deutlichen Abgaben bei den Minen- und Energiewerten, ausgelöst durch die weiter fallenden Preise für Öl und Eisenerz. Für BHP Billiton ging es um 1,6 Prozent abwärts und Rio Tinto reduzierten sich um 0,6 Prozent. Dagegen zeigten sich die Aktien aus dem Gesundheitssektor mit Aufschlägen. Hier stützten Berichte, wonach die Regierung ihre Pläne fallen lassen könnte, dass die Patienten bei jedem Arztbesuch eine Extragebühr entrichten müssen. Sonic Healthcare gewannen 2,5 Prozent und für die Titel von Primary Healthcare ging es um 3,1 Prozent nach oben.

Der Ölpreis setzte auch im asiatischen Handel seine Abwärtstendenz fort. Für ein Barrel der Sorte WTI mussten 72,40 Dollar bezahlt werden, nach 73,69 Dollar zum Settlement in den USA. Kurz vor der OPEC-Sitzung in Wien verdichteten sich Hinweise, dass die zwölf Mitgliedstaaten sich nicht auf eine Drosselung ihrer Produktion einigen können. So deutete der saudische Ölminister an, er werde nicht für eine solche Senkung eintreten. Vom Hoch im Juni ist der Ölpreis mittlerweile um 30 Prozent eingebrochen. "Die Investoren sind nicht überzeugt davon, dass man sich auf Kürzungen beim Ölausstoß einigen kann", sagte Stan Shamu vom Broker IG.

Der Goldpreis entfernte sich im asiatischen Handel wieder etwas weiter von der Marke von 1.200 Dollar. Für die Feinunze mussten 1.195 Dollar bezahlt werden, dies waren drei Dollar weniger als im späten US-Handel am Mittwoch.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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