Alt 28.03.14, 13:45
Standard Börsen gehen mit Gewinnen ins Wochenende
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Der Bankensektor hat der Börse in Hongkong am Freitag einen freundlichen Wochenausklang beschert. Nachdem die Branche bereits im bisherigen Wochenverlauf mit soliden Geschäftszahlen aufgewartet hatte, enttäuschte zum Wochenausklang mit der Industrial & Commercial Bank of China (ICBC) auch die nach Einlagen größte Bank Chinas nicht. Der Hang-Seng-Index stieg um 1,2 Prozent. An den anderen Börsen der Region fielen die Kursgewinne kleiner aus, lediglich in Schanghai gaben die Kurse etwas nach.

Vor allem der ICBC-Ausblick auf ein sinkendes Volumen bei Problemkrediten sorgte für Erleichterung bei Analysten, nachdem sich zuletzt die Sorgen vor Zahlungsausfällen in China gemehrt hatten. Nach Ansicht von Barclays hat die ICBC die Vermögensqualität "unter Kontrolle". Zudem sei die Bank gewappnet für eine vielfach befürchtete Wachstumsverlangsamung in China. Der Kurs stieg um 2,4 Prozent und zog auch Gewinne bei anderen Bankenaktien wie Agricultural Bank of China, China Construction Bank und Bank of China nach sich. China Citic Bank gewannen 1,4 Prozent, nachdem das Institut einen Nettogewinnanstieg von 26 Prozent gemeldet hatte.

Für Erleichterung in Hongkong sorgten außerdem die Geschäftszahlen von China Cosco. Das Unternehmen erzielte im abgelaufenen Jahr dank Verkäufen von Vermögensteilen einen Gewinn. Die China-Cosco-Aktie selbst gab zwar deutlicher nach, die Zahlen sorgten aber dennoch für Aufatmen, weil der Aktie beim dritten Jahresverlust in Folge gemäß den Regularien die Streichung von der Börse gedroht hätte.

In Tokio setzte sich nach einem schwachen Start zum Ende eine freundlichere Tendenz durch. Der Nikkei-Index schloss vor dem Hintergrund einer Flut neuer Konjunkturdaten 0,5 Prozent höher mit 14.696 Punkten. Während der neunte Anstieg der Inflationsrate auf zuletzt 1,3 Prozent positiv aufgenommen wurde, weil er nach jahrelanger Deflation Hoffnungen auf die Wirksamkeit der derzeitigen japanischen Wirtschafts- und Geldpolitik befeuerte, enttäuschte der Rückgang bei den Ausgaben der privaten Haushalte im Februar.

Dies überraschte umso mehr, als Marktexperten im Vorfeld der am 1. April mit Spannung erwarteten ersten Mehrwertsteuererhöhung seit 1997 eigentlich eher mit steigenden Ausgaben gerechnet hatten. Möglicherweise werde sich aber in den Daten für März dann ein Ausgabenboom zeigen, hieß es.

Bei den Einzelwerten standen Yahoo Japan im Fokus. Sie verloren 6,4 Prozent an Wert nach der Ankündigung, den Mobilfunkbetreiber eAccess vom Yahoo-Großaktionär Softbank für umgerechnet 3,2 Milliarden Dollar zu kaufen. Ungeachtet der Kursverluste äußerten sich die Experten von Nomura positiv zu der Übernahme, da Yahoo damit seine Chancen verbessere, neue Kunden für diverse Dienstleistungen zu finden. SoftBank gaben um 1,5 Prozent nach.

Panasonic verloren 2,3 Prozent, belastet von einem vorsichtigen Ausblick. Demnach muss Panasonic zunächst eine Übergangsphase hin zu einem profitableren Unternehmen hinter sich bringen, ehe wieder riskantere Wachstumsinvestitionen ins Auge gefasst würden.

In Sydney bremste der fortgesetzte Anstieg des Austral-Dollar die Kurse, was die Exportchancen australischer Unternehmen verschlechtert. Der S&P/ASX-200 gewann 0,3 Prozent. Nach Einschätzung von Währungsexperte Shane Oliver von AMP Capital könnte die derzeitige Rally den Austral-Dollar noch bis 0,9500 US-Dollar nach oben treiben. Übergeordnet werde sich allerdings voraussichtlich der Abwärtstrend der australischen Währung fortsetzen angesichts schwächerer Rohstoffpreise.

Schanghai hinkte mit einem Minus von 0,2 Prozent den anderen Plätzen hinterher. "Es ist schwierig für den Aktienmarkt, Stärke zu zeigen, denn viele Akteure sind weiter skeptisch, was die Effizienz der von Peking beschlossenen Reformen betrifft", sagte Analyst Deng Wenyuan von Soochow Securities. Dagegen bremsten andere Themen den Markt, wie Konjunktursorgen und die geringer werdende Liquidität angesichts der Flut an Börsengängen. Vor diesem Hintergrund kursierende Spekulationen über erleichterte Kreditzugänge der Unternehmen sorgten im Immobiliensektor für Kursgewinne. China Vanke gewannen 1,8 Prozent und China Merchants Property Development 0,5 Prozent.

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