Alt 20.03.14, 13:59
Standard Angst vor steigenden US-Zinsen bremst Börsen aus
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Die neue US-Notenbankchefin Janet Yellen hat nicht nur die heimischen Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Auch in Ostasien reagierten die Anleger am Donnerstag nervös auf das, was Yellen im Anschluss an die Zinssitzung der Federal Reserve am Mittwoch sagte: Erste Zinserhöhungen könnte es in der ersten Jahreshälfte 2015 geben, sechs Monate nachdem das Anleihekaufprogramm ausgelaufen ist. Das Programm, das die Fed schrittweise drosselt, könnte im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein. An der Wall Street gaben die Aktienkurse daraufhin nach, während der Dollar und die Renditen der US-Staatsanleihen zulegten.

Die Aussicht auf ein Ende des billigen Fed-Geldes drückte auch viele ostasiatische Börsen ins Minus. Besonders deutlich fielen die Verluste in Tokio aus, wo der Nikkei um 1,7 Prozent auf 14.224 Punkte fiel. Da nützte es auch nichts, dass der Yen zum Dollar nach den Fed-Aussagen in die Knie gegangen war, wovon eigentlich die Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen hätten profitieren müssen. Für die japanischen Anleger stehen derzeit mehr die Steuererhöhungen ab April und die schwächelnde chinesische Wirtschaft im Vordergrund. Für einen Dollar wurden 102,37 Yen gezahlt, verglichen mit gut 101,50 am Vortag.

Die Aussagen der US-Notenbankpräsidentin ließen auch die ohnehin schon geschwächte chinesische Landeswährung ihre Talfahrt fortsetzen. Der Dollar stieg auf 6,2275 Yuan. Das Überschreiten der Schwelle von 6,20 lastete besonders in Hongkong auf den Kursen, wo der Hang-Seng-Index um 1,8 Prozent fiel. Daneben dämpfte eine Geldmarktoperation der chinesischen Zentralbank die Stimmung, mit der sie dem Markt Geld entzog. Aktien des Index-Schwergewichts Tencent büßten 1,7 Prozent ein, nachdem das Unternehmen enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt hatte.

Die Abwertung des Yuan befeuerte Zweifel an der Stärke der chinesischen Wirtschaft und drückte schließlich auch die Börse in Schanghai in negatives Terrain. Sie hatte anfangs den negativen Vorgaben aus den USA getrotzt und relative Stärke gezeigt, nachdem die Regierung der Volksrepublik signalisiert hatte, die heimische Wirtschaft kurzfristig zu unterstützen. Mehrere chinesische Zeitungen berichteten, die Regierung habe verschiedene Institutionen angewiesen, Maßnahmen zu ergreifen, die das Wachstum stabilisieren und Anreize für mehr Konsum schaffen sollen. Der Shanghai-Composite schloss um 1,4 Prozent niedriger. Verkauft wurden Aktien, die als Konjunkturindikatoren gelten. Bank of China verloren 0,4 Prozent, China Citic Bank 3 Prozent, Baoshan Iron & Steel 0,8 Prozent, China Shenhua Energy 1,6 Prozent und Yanzhou Coal 2,4 Prozent.

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March 20, 2014 05:04 ET (09:04 GMT)

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