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NEW YORK (Dow Jones) - Bittere Konjunkturpillen aus Asien und der Eurozone haben Investoren an Wall Street am Donnerstag auf den Magen geschlagen und für fallende Kurse gesorgt. In China, Deutschland und Frankreich haben Umfragen unter Einkäufern in Unternehmen eine schlechte Stimmung zutage gefördert. Die Indizes blieben sämtlich hinter den Prognosen zurück. In der Eurozone stehen die Zeichen gar auf Rezession. Gebremst wurde die Abwärtsbewegung dagegen von überraschend positiven Arbeitsmarktdaten aus den USA.
Der Dow-Jones-Index büßte 0,6 Prozent oder 78 auf 13.046 Punkte ein. Der S&P-500 fiel um 0,7 Prozent bzw 10 auf 1.393 Zähler und der technologielastige Nasdaq-Composite gab um 0,4 Prozent oder 12 auf 3.063 Stellen nach. Das Umsatzvolumen lag bei 0,76 (Mittwoch: 0,73) Milliarden Aktien. Auf 778 (1.493) Kursgewinner kamen 2.245 (1.519) -verlierer, unverändert schlossen 100 (110) Titel. "Verfehlte Erwartungen in China und in der Eurozone sind alles andere als förderlich für die Stimmung", sagte Yusuf Heusen von IG Index. Vor allem wenn man bedenke, wie empfindlich die Finanzmärkte derzeit auf Nachrichten zum Wachstumsmotor China und zur Krise in der Eurozone reagierten. "Es sind vor allem die Zweifel über die chinesische Konjunkturentwicklung, die die Märkte belasten. Das Land stellt immerhin die zweitgrößte Volkswirtschaft und fungierte zuletzt als Wachstumslokomotive", ergänzte Marktstratege Rex Macey von Wilmington Trust Investment Advisors. Adrian Cronje, Marktstratege bei Balentine, lokalisierte den Hauptbelastungsfaktor dagegen in Europa: "Das Hauptproblem liegt in Europa. Schon im vergangenen Jahr stellte Europa das Kernproblem. Und die Daten heute deuten daraufhin, dass der Konjunktureinbruch dort schlimmer als noch vor einigen Wochen befürchtet ausfällt." Während der Konjunkturmotor in China ins Stottern gerät und die Eurozone in die Rezession abgleitet, hält sich die US-Wirtschaft wacker. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der Vorwoche um 5.000 Anträge zurückgegangen. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg um 4.000 gerechnet. Auf saisonbereinigter Basis erreichte die absolute Anzahl von 348.000 das niedrigste Niveau seit Februar 2008 und rangierte zugleich unter den Vorhersagen. Die übrigen US-Daten zeigten dagegen ein uneinheitliches Bild. Der Index der Frühindikatoren war im Februar den fünften Monat in Folge gestiegen, was auf eine wachsende Volkswirtschaft in den nächsten Monaten hindeutet. Laut Forschungsinstitut Conference Board stieg der Indikator um 0,7 Prozent. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Der gebeutelte Immobilienmarkt lieferte dagegen keine Kaufargumente. Denn die Häuserpreise stehen weiter unter Druck. Laut einer Erhebung der Federal Housing Finance Agency (FHFA) blieben diese im Januar auf Monatssicht unverändert, obwohl Experten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Auf Jahressicht fielen die Immobilienpreise um 0,8 Prozent. Der FHFA-Index rangiert damit 19,2 Prozent unter dem Spitzenwert vom April 2007. Eine Gesundung des US-Immobilienmarktes gilt als ein Schlüsselfaktor für den wirtschaftlichen Aufschwung in den USA. Bei den Einzelwerten standen McDonald's mit einer wichtigen Personalie im Blick der Anleger. Nach 41 Jahren im Dienst der Schnellrestaurantkette gibt der Vorstandsvorsitzende Jim Skinner den Führungsstab an den bisherigen Präsidenten Don Thompson weiter. Analysten hatten sich immer wieder gefragt, wann der inzwischen 67-jährige Skinner sich verabschiedet. Skinner lenkte die Geschicke des Burgerbraters seit 2004. Die Aktie verlor 1,0 Prozent auf 95,80 Dollar und gab damit etwas stärker als der Gesamtmarkt ab. FedEx ermäßigten sich um 3,5 Prozent auf 92,50 Dollar. Der Paketlogistiger deutete für das vierte Quartal Unternehmensergebnisse unter Markterwartung an. Der Geschäftsausweis für die dritte Periode übertraf indes die Prognosen. Shoe Carnival haussieren um 21,2 Prozent auf 32,11 Dollar. Nachdem die Schuhkette im Januar die Prognosen wegen des milden Winters noch gesenkt hatte, lieferte sie nun einen optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal. ConAgra Foods gaben um 0,6 Prozent auf 26,21 Dollar nach. Der Lebensmittelkonzern vermeldete auf organischer Basis stagnierende Umsätze. FuelCell Energy stürzten um 11,9 Prozent auf 1,55 Dollar ab. Der Hersteller von Produktionsanlagen für Brennstoffzellen will 20 Millionen Aktien ausgeben, deren Ausgabepreis 15 Prozent unter dem Mittwochsschlusskurs liegt. An ihrem ersten Handelstag nach dem Börsengang schnellen die Anteilsscheine des Zahlungsabwicklers Vantiv um 14,7 Prozent auf 19,50 Dollar nach oben, der Ausgabepreis hatte bei 17 Dollar gelegen. Noch erfolgreicher verlief das Debüt des Marketingsoftwareanbieters ExacTarget. Der Kurs katapultierte um 32,2 Prozent auf 25,11 Dollar nach oben. Die Papiere des israelischen Börsenneulings Caesarstone Sdot-Yam verteuerten sich um 1,00 Prozent auf 11,11 Dollar. Nike legte nach der Schlussglocke Rechenschaft über das dritte Quartal ab, im Vorfeld ging es für die Titel um 0,5 Prozent auf 110,99 Dollar nach oben. DJG/DJN/flf In einem neu konzipierten Schlussbericht zu den US-Märkten fasst Dow Jones ab Montag, 26. März börsentäglich gegen 22.30 Uhr die wichtigsten Entwicklungen bei Aktien, Anleihen und am Ölmarkt zusammen. Er löst die entsprechenden Einzelberichte ab. Ihre Meinung ist uns wichtig. Schreiben Sie an feedback.de@dowjones.com. Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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