Alt 18.01.21, 15:37
Standard Uneinheitlich - Gute Konjunkturdaten beflügeln China-Börsen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien war zu Wochenbeginn keine einheitliche Tendenz auszumachen. Während gute heimische Konjunkturdaten die chinesischen Aktienmärkte nach oben trugen, lasteten andernorts die jüngsten Entwicklungen der Corona-Pandemie auf den Kursen. Einige Aktien der Chipbranche gerieten unter Druck, nachdem Reuters berichtet hatte, die scheidende US-Regierung habe im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen gegen Huawei die Lizenzen einiger Unternehmen zur Belieferung des chinesischen Telekommunikationsausrüsters widerrufen.

Am Aktienmarkt in Schanghai stieg der Composite-Index um 0,8 Prozent. Der Shenzhen-Composite gewann 1,5 Prozent und der technologielastige Chinext-Price-Index 1,9 Prozent. Die chinesische Wirtschaft ist im vergangenen Jahr trotz der Corona-Krise um 2,3 Prozent gewachsen, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Im vierten Quartal erholte sich das Wachstum auf 6,5 Prozent. Das war nicht nur das stärkste Schlussquartal seit zwei Jahren, sondern auch mehr als Volkswirte mit durchschnittlich 6,0 Prozent erwartet hatten. Die Industrieproduktion der Volksrepublik stieg im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 7,3 Prozent und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen.

In Hongkong ging es mit dem Hang-Seng-Index im späten Handel um 0,8 Prozent aufwärts. Dort stieg die Aktie des Börsenbetreibers Hong Kong Exchanges & Clearances (HKEX) um 5,1 Prozent auf ein Rekordhoch. Nach Aussagen aus dem Handel war es die Fülle der geplanten Börsengänge chinesischer Unternehmen, die den Kurs nach oben trieb. Jüngstes Beispiel ist der Video-App-Anbieter Kuaishou, dessen IPO zu einem der größten am Börsenplatz Hongkong werden und HKEX beträchtliche Gebühreneinnahmen bescheren dürfte.

Pandemie belastet in Tokio und Seoul

An der Tokioter Börse verlor der Nikkei-225-Index 1,0 Prozent auf 28.242 Punkte. Beobachter verwiesen auf die steigende Zahl der Corona-Infektionen und der damit in Zusammenhang gebrachten Todesfälle. Anleger fürchteten, dass Unternehmen deshalb ihre Ertragsprognosen nach unten revidierten, hieß es. Verkauft wurden vor allem die Aktien der Autohersteller und der Finanzbranche. Subaru schlossen 2,9 Prozent niedriger, Suzuki Motor gaben um 1,9 Prozent nach. Sumitomo Mitsui Financial Group fielen um 2,4 Prozent und Dai-ichi Life Holdings um 1,9 Prozent.

Auch in Südkorea dämpfte die Pandemie die Stimmung. In Seoul büßte der Leitindex Kospi 2,3 Prozent ein, allerdings hatte er in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erklommen. Schwache Einzelhandelsdaten aus den USA vom Freitag hätten der Risikofreude der südkoreanischen Anleger jedoch einen Dämpfer versetzt, berichteten Marktteilnehmer.

Aktien des Kospi-Schwergewichts Samsung Electronics fielen um 3,4 Prozent, belastet zum einen von der Entscheidung der US-Regierung zu Huawei-Zulieferern. Schwerer wog jedoch, dass am Montag der Erbe des Elektronikkonzerns, Lee Jae Yong, zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Lee sei wegen Bestechung und Veruntreuung verurteilt und sofort in Haft genommen worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Offiziell ist Lee der Vizepräsident von Samsung Electronics, gilt aber als oberster Entscheidungsträger des weltweit führenden Herstellers von Smartphones und Speicherchips.

Auch an anderen Börsen verbuchten Aktien der Chipbranche Kursverluste. In Tokio gaben Advantest um 1,9 Prozent und Tokyo Electron um 1,6 Prozent nach. Wie Reuters unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, wurde auch mindestens eine Lizenz des nicht börsennotierten japanischen Chipherstellers Kioxia, ehemals Toshiba Memory Corp, zurückgezogen, was das Unternehmen aber nicht habe kommentieren wollen.

In Sydney schloss der S&P/ASX-200 mit einem Minus von 0,8 Prozent. Die Liste der Verlierer wurde von Bergbau- und Finanzwerten angeführt. BHP und Rio Tinto fielen um 2,9 respektive 1,4 Prozent. Commonwealth Bank of Australia sanken um 0,8 und National Australia Bank um 2,0 Prozent. Woodside hielten sich mit einem Minus von 0,4 Prozent vergleichsweise gut. Das Unternehmen hatte einen Vertrag zur Lieferung von verflüssigtem Erdgas an Uniper Global Commodities verlängert.

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