Alt 08.07.18, 18:45
Standard Handelsstreit zwischen USA und China drückt weiterhin weltweit auf die Stimmung
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In dieser Handelswoche gab es keine großen Bewegungen in den amerikanischen Indizes. Das lag auch daran, dass am Dienstag ein verkürzter und am Mittwoch kein Handel stattfand. Zum Wochenstart beendete der amerikanische Aktienmarkt den Handel mit leichten Gewinnen. Dunkle Wolken zogen jedoch über den Glückspielaktien auf. Nachdem die Spielumsätze in der Casinohochburg Macau im Monat Juni nur um zwölf Prozent an, statt der erwarteten 17 bis 21 Prozent gestiegen sind, kamen die Glückspielaktien unter Druck. So verloren die Aktien von Wynn Resorts (WKN: 663244) und Las Vegas Sands (WKN: A0B8S2) über vier Prozent. Die Aktionäre von Tesla (WKN: A1CX3T) erlebten am Montag eine Achterbahn. Der Aktienkurs pendelte zwischen plus sechs und minus zwei Prozent. Der Autobauer meldete die Wochenproduktionszahlen von 5.000 Autos des Models 3 und möchte diese bis Mitte August auf 6.000 Autos pro Woche steigern. Als erste Reaktion zog der Aktienkurs an und musste im Verlauf des Handels die Gewinne abgeben. Die Aktie von Micron (WKN: 869020) stand ebenfalls im Mittelpunkt des Geschehens. Bereits am Montag wurde darüber spekuliert, ob Micron nun Opfer des Handelsstreits zwischen den USA und China sein könnte. Am Dienstag gab es die Gewissheit, dass ein chinesisches Gericht den Verkauf von Chipprodukten, die von Micron stammen, untersagt hat. Nachdem der Chiphersteller an seinen Erwartungen für das vierte Quartal festhält, erholte sich der Aktienkurs. Aktuell wird die Aktie bei 45 Euro gehandelt.

Der immer mehr eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt drückt auch in dieser Woche stark auf die Stimmung der Investoren und der japanische Aktienmarkt fällt um 724 Zähler und schließt bei 21.546 Punkten. Allen voran leiden die großen Exportwerte unter den angekündigten Strafzöllen und so ging zum Beispiel Fanuc (WKN: 863731) knapp fünf Prozent schwächer aus dem Markt, Nintendo (WKN: 864009) verlor vier Prozent an Wert und Panasonic (WKN: 853666) schloss mehr als fünf Prozent im Minus, alle drei Aktien erreichten neue Jahrestiefststände. Enttäuschende Ergebnisse hat Fast Retailing (WKN: 891638), die Muttergesellschaft der Bekleidungskette Uniqlo, veröffentlicht. Die Inlandsverkäufe gingen überraschender Weise um vier Prozent zurück und es kamen auch über sieben Prozent weniger Kunden in die Geschäfte. Die Aktie des Indexschwergewichtes, Fast Retailing ist mit einer Gewichtung von über acht Prozent die schwerste Aktie im Nikkei 225. Die Aktionäre reagierten auf die schwachen Zahlen mit einem Abschlag von über sieben Prozent.

Die Anleger wurden an diesem Mittwoch bei der Aktie von Comet (WKN: A2DNSP) völlig auf dem falschen Fuß erwischt. Bei der Bilanzmedienkonferenz im März ging das Schweizer Unternehmen noch positiv in das laufende Geschäftsjahr und sah auch die gesteckten Ziele bis in das Jahr 2020 als realisierbar. Doch nun löste der Technologiewert mit der neusten Mitteilung einen wahren Schock aus. Aufgrund des aktuellen Umfelds werden für das laufende Geschäftsjahr der Gewinn und die Marge auf der Stufe EBITDA deutlich unter den Vorjahreszahlen liegen. Da im Bereich Röntgensystem für Materialprüfungen vor allem die Automobilhersteller ihre Bestellungen verschieben, müssen nun auch die eigenen Ziele angepasst werden. Zudem muss eine Rückstellung über zehn Millionen Franken gebildet werden, da der Standort in den USA im Ebeam-Geschäft alleine im letzten Jahr acht Millionen Franken Verlust eingebracht hat. Die Aktie war nach ihrem Hoch im Januar bereits schon länger unter Druck und verlor aufgrund dieser Nachrichten weitere 20 Prozent auf 70 Euro.

Zwischenzeitliche Kursverluste von annähernd 15 Prozent und hohe Volatilität sorgte für Aufregung bei Investoren des Rohstoffhändlers Glencore (WKN: A1JAGV). Der Aktienkurs konnte sich bis zum Handelsende wieder etwas erholen. „Verkaufspanik machte sich breit, nachdem bekannt wurde, dass Glencore eine Vorladung der US-Justizbehörden erhalten hat. Konkret geht es um Korruptions- und Geldwäsche-Untersuchungen bei Geschäften im Kongo, in Venezuela und in Nigeria. Problematisch könnte sich die Tatsache darstellen, dass in gerade diesen Ländern Schmiergeldzahlungen und andere Finanzdelikte wohl an der Tagesordnung sind“, erläuterte Steffen Kircher von der Baader Bank AG in Stuttgart.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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