Alt 31.12.14, 13:40
Standard Schanghai beendet glanzvolles Börsenjahr sehr fest
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An den ostasiatischen Börsen hat sich am letzten Tag des Jahres nicht mehr viel getan, zumal die für die Region wichtige Tokioter Leitbörse an Silvester ebenso geschlossen war wie der südkoreanische Aktienmarkt. In diesem ruhigen Umfeld setzte die Börse Schanghai zum Ende ihres besten Jahrs seit 2009 noch einmal Glanzlichter. Der Shanghai Composite Index legte den fünften Tag in Folge zu und gewann 2,2 Prozent. Auf Jahressicht verbuchte der Markt ein Plus von 52,9 Prozent.

Dass der von der Bank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Dezember mit einem Wert von 49,6 unter die Expansionsschwelle gerutscht ist, schien die Anleger nicht zu stören. Vielmehr weckte der Index Erwartungen, dass die chinesische Notenbank (PBoC) der Wirtschaft mit neuerlichen Lockerungsmaßnahmen unter die Arme greifen werde.

Gesucht waren in Schanghai vor allem Finanzwerte, die schon in den zurückliegenden Wochen von Hoffnungen auf Unterstützung durch die PBoC profitiert hatten. Bank of China verteuerten sich um 5,3 Prozent und Agricultural Bank of China um 4,8 Prozent.

Der geplante Zusammenschluss der Eisenbahngesellschaften China CNR und CSR trieb die Aktien der beiden Unternehmen jeweils um das Tagesmaximum von 10 Prozent nach oben. Der Kurs der Fluggesellschaft China Southern Airlines stieg um nur 0,4 Prozent, nachdem das Unternehmen bekanntgegeben hatte, dass gegen seinen Vice President wegen einer "berufsbezogenen Straftat" ermittelt wird.

Anleger in Hongkong hatten in diesem Jahr weit weniger Freude an ihren Investments. Seit Jahresbeginn verbuchte der HSI ein mageres Plus von 1,2 Prozent. Am Mittwoch stieg der Index in einer verkürzten Sitzung um 0,4 Prozent.

Für das im Vergleich zu Schanghai so viel schlechtere Abschneiden waren vor allem die Aktien der in Macau ansässigen Casino-Betreiber verantwortlich. Mit dem härteren Vorgehen Chinas gegen Korruption brachen den Casinos die Umsätze weg, was viele Anleger zur Flucht aus diesen Titeln veranlasste. Galaxy Entertainment Group stürzten in diesem Jahr um 37 Prozent ab. Es war das erste Verlustjahr für die Aktie seit 2008. Sands China fielen im Vorjahresvergleich um 40 Prozent. Auch diese Aktie verbuchte ihren ersten Jahresverlust seit dem Börsengang im Jahr 2009.

In Taiwan schaffte die Börse am letzten Handelstag des Jahres ein Plus von 0,4 Prozent. Gegen Ende der Sitzung hätten Regierungsfonds zugekauft, berichtete ein Händler.

Auch für die australische Börse fällt die Jahresbilanz dürfte aus. Gerade einmal 1 Prozent Plus hat der Markt vorzuweisen. Am Mittwoch ging der S&P/ASX-200 mit einem Minus von 0,1 Prozent aus dem Handel. Laut Analyst Michael McCarthy kann es 2015 nur besser werden. Zwar hätten Schwergewichte des Rohstoffsektors wie Rio Tinto und BHP Billiton 2014 unter dem Einbruch der Eisenerzpreise gelitten, doch könnte sich dieser für die beiden Konzerne letztlich als hilfreich erweisen, wenn nämlich kleinere Konkurrenten vom Markt verschwänden. Das solide Wachstum der US-Wirtschaft und neue Konjunkturstimuli in China, dem wichtigsten Abnehmer australischer Rohstoffe, dürften ebenfalls stützend wirken.

Die Börse in Tokio, an der schon am Dienstag zum letzten Mal in diesem Jahr gehandelt wurde, litt zum Jahresausklang auch unter dem deutlich anziehenden Yen, der als sicherer Hafen gegenüber dem Euro und auch dem Dollar gesucht war. Händler berichteten aber auch von Dollarverkäufen auf breiterer Front im Zusammenhang mit zum Jahresende auslaufenden Devisenoptionen. Der Dollar kostete am Dienstag im späten asiatischen Handel zuletzt 119,53 Yen, verglichen mit Tageshochs über 120,60. Am Mittwoch notiert der Dollar mit rund 119,60 Yen auf ähnlichem Niveau wie am Vortag. Ein teurerer Yen verschlechtert die Wettbewerbssituation japanischer Exporteure.

TDK verloren 3 Prozent, Fast Retailing 1,9 Prozent und SoftBank 1,8 Prozent. Die Stärke des Yen gegenüber dem Euro drückte außerdem Canon und Olympus um 1,3 bzw 2,3 Prozent nach unten. Zu den Gewinnern gehörten dagegen Toray mit einem Anstieg von 3,3 Prozent. Das Unternehmen hat von BMW einen Auftrag für Kohlenstofffasern erhalten.

Der Ölpreis nahm nach einer Zwischenerholung am Dienstag zur Wochenmitte seine Talfahrt wieder auf. Nach wie vor lastet das Überangebot auf den Preisen. Das Barrel WTI kostete mit 53,57 Dollar gut 1 Prozent weniger als am Dienstag. Die europäische Sorte Brent ermäßigte sich um 1,5 Prozent auf 57,02 Dollar. Der Goldpreis zeigte sich wenig verändert bei 1.198 Dollar je Feinunze.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@wsj.com

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