Alt 23.12.14, 12:54
Standard China führt Börsen nach unten
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Die Aktienbörsen im asiatisch-pazifischen Raum haben am Dienstag mit teils herben Verlusten geschlossen. Nach unten gezogen wurden die Kurse dabei vor allem von der schwachen Entwicklung in China, wo die Börse in Schanghai den zweithöchsten prozentualen Verlust dieses Jahres verzeichnete. Der Index dort gab um drei Prozent nach.

Insgesamt verlief der Handel in China äußerst volatil. Anfängliche Kursverluste um drei Prozent wurden im Handelsverlauf vollständig aufgeholt. Die Erholung hielt aber nicht lange. Es gab nicht einen einzelnen Auslöser für die Verluste. Eine geringe Liquidität am Markt ließ einige Negativmeldungen umso stärker zur Geltung kommen.

Da gab es zum einen die Ermittlungen der chinesischen Börsenaufsicht wegen des Verdachts auf Kursmanipulationen. Die Untersuchungen erfolgten im Zusammenhang mit der jüngsten Rally des chinesischen Aktienmarkts, berichten informierte Personen.

Aber auch Gewinnmitnahmen setzten ein. Am Montag waren die Aktienkurse an den Börsen auf dem chinesischen Festland auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen, obwohl die chinesische Wirtschaft schwächelt. Die Kurse wurden nach Angaben aus dem Handel hauptsächlich von kurzfristig orientierten Anlegern nach oben getrieben, die auf neuerliche geldpolitische Lockerungen spekulierten.

Seit Öffnung der Märkte für ausländische Investoren Mitte November haben die Kurse um mehr als ein Viertel zugelegt. "Es ist nun sehr wahrscheinlich, dass wir in die Konsolidierungsphase übergehen, aber ob das in eine scharfe Korrektur münden wird, ist ungewiss", sagte Hao Hong von der Bank of Communications. Kursverluste in Schanghai verzeichneten am Dienstag vor allem Banken- und Energiewerte.

Der Handel war dabei von geringen Umsätzen gekennzeichnet. Viele Marktteilnehmer - vor allem im Westen - haben so kurz vor Ende des Jahres ihre Bücher bereits geschlossen. "Wir haben es hier mit einem Mangel an Liquidität für Handelsaktivitäten zu tun", sagte Hong. Zu der knappen Liquidität trügen auch höhere Interbankenzinsen und die jüngsten Börsengänge in China bei, die vorhandene Anlagegelder aufgesaugt haben.

Auch in Sydney ging es deutlicher nach unten. Die Börse dort schloss 1,1 Prozent schwächer. Die Kursverluste erklärten Marktteilnehmer mit den weiterhin fallenden Rohstoffpreisen. Eisenerz verlor zwei Prozent und notierte nur knapp über dem tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren. Auch die Preise für Gold und Öl entwickelten sich schwach. Die Rohstoffnotierungen leiden unter der Sorge einer nachlassenden Nachfrage aus China, auch der starke Dollar ist nicht hilfreich. Die Titel des Minenkonzerns BHP Billiton verloren deshalb 3,5 Prozent, Aktien des Goldförderers Newcrest sogar vier Prozent.

An den kleineren Handelsplätzen in Asien konnten sich die Börsen dagegen teils gegen den Negativtrend behaupten. Taiwan und Singapur gingen mit hauchdünnen Kursgewinnen aus dem Handelstag, während es in Südkorea etwas abwärts ging. In Japan war die Börse feiertagsbedingt geschlossen, hier wurde der Geburtstag des Kaisers gefeiert.

Nachrichten an den Börsen waren rar. Der australische Telekomkonzern Telstra kauft für 700 Millionen Dollar Pacnet, Asiens größten Betreiber von Unterseekabeln. Das Unternehmen sucht dringend neue Wachstumsmöglichkeiten. Ein Analyst lobte den günstigen Preis für den Zukauf, deshalb gaben Telstra-Aktien nur um 0,7 Prozent nach.

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