Alt 12.12.14, 11:13
Standard Schnäppchenjagd in Tokio nach schwacher Börsenwoche
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Die Börsen in Ostasien haben zum Wochenschluss eine kleine Verschnaufpause ein. Unter dem Strich hielten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage. Trotz des anhaltenden und für Verunsicherung sorgenden Preisverfalls wiesen die meisten Indizes nur kleine Ausschläge auf. Der Preis für Rohöl der US-Sorte WTI kostet erstmals seit Juli 2009 weniger als 60 Dollar, im Tagestief waren es sogar weniger as 59 Dollar je Fass. Weiter ist kein Boden für den Preisverfall abzusehen. Ohne Produktionskürzungen dürfte auch in den kommenden Wochen ein Überangebot an Öl auf eine zurückgehende Nachfrage treffen.

Die Frage bleibt, in wie weit sich der Preisverfall im Öl auf andere Vermögenswerte ausweitet. "Bisher sind noch keine Schnäppchenjäger bei den Energieaktien zu sehen", so Ric Spooner, Chefanalyst bei CMC Markets. Die Anleger befolgten bisher die Vorsichtsregel, nicht ins fallende Messer zu greifen.

Unbeeindruckt von der Entwicklung am Ölmarkt ging es an der Börse in Tokio nach oben. Der Nikkei-Index gewann zwar 0,7 Prozent auf 17.372 Punkte, verzeichnete damit aber dennoch die schwächste Wochenbilanz der vergangenen beiden Monate. Händler sprachen von Schnäppchenkäufen. "Nach den Kursrückgängen in den vergangenen drei Tagen sind die Bewertungen wieder auf ein interessantes Niveau gefallen", so Hiroichi Nishi, Leiter Aktienhandel bei SMBC Nikko Securities. Im Bereich von 18.000 Punkten sieht er die nächste große Hürde. Zudem stünden eine Reihe wichtiger Daten in den nächsten Tagen an.

Am Sonntag wählt in Japan das Unterhaus. Nishi geht wie die Mehrheit davon aus, dass es keine großen politischen Veränderungen geben wird. Damit dürfte die unter dem Namen "Abenomics" bekannte Wirtschaftspolitik von Premier Shinzo Abe, die vor allem auf ene lockere Geldpolitik setzt, fortgeführt werden.

Die Aktien des Automobilzulieferers Nidec legten um fast 5 Prozent zu. Positiv wurde die Nachricht aufgenommen, dass das Unternehmen den deutschen Automobilzulieferer Geräte und Pumpenbau GmbH für 270 Millionen Euro kaufen will. Das deutsche Unternehmen ist ein Zulieferer für Volkswagen. Canon gewannen 3,9 Prozent, befeuert von der Ankündigung eines Rekordniveaus bei der Dividende von 150 Yen je Aktie.

Uneinheitlich zeigten sich die Börsen in Schanghai und Hongkong. Für keine klaren Impulse sorgte, dass sich das Wachstum der Industrieproduktion im November in China überraschend deutlich abgeschwächt hat. Das Plus lag mit 7,2 Prozent unter dem Zuwachs des Vormonats von 7,7 Prozent. Beobachter hatten zwar einen Rückgang erwartet, allerdings lediglich auf 7,5 Prozent. Die Einzelhandelsumsätze zogen unterdessen um 11,7 Prozent an und damit stärker als im Vormonat.

Unterdessen könnte China Presseberichten zufolge im kommenden Jahr das Wachstumsziel senken. "Das Wachstumsziel wird offiziell zwar erst mit dem Volkskongress im kommenden Jahr im März veröffentlicht", heißt es von Nomura. Aber die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die zuvor durchgesickerten Informationen sehr präzise seien. "Ein Wachstumsziel von 7 Prozent gegenüber 7,5 Prozent in 2014 wäre angemessen", glauben die Experten.

In Sydney beendeten die Aktien der drei großen Eisenerzproduzenten den Handel deutlicher im Minus. BHP Billiton gaben um 1,9 Prozent nach, Rio Tinto um 2,5 und Fortescue Metals Group um 2 Prozent.

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