Alt 10.12.14, 10:57
Standard Börse Schanghai nach Kurseinbruch wieder obenauf
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Kräftige Kursbewegungen in Tokio und Schanghai haben am Mittwoch die übrigen Aktienmärkte in Ostasien in den Schatten gestellt. Dabei ging es an den beiden Leitbörsen der Region in unterschiedliche Richtungen. Der Shanghai-Composite machte einen Großteil seines überraschenden Kurseinbruchs von über 5 Prozent am Dienstag wieder wett. Er legte um fast 3 Prozent zu und scheint damit wieder auf den Aufwärtskurs der dem Absturz vorangegangenen 13 Handelstage zurückgekehrt zu sein. In Tokio rutschte der Nikkei-Index dagegen um 2,3 Prozent ab auf 17.412 Punkte, maßgeblich belastet von Gewinnmitnahmen vor dem Hintergrund der fortgesetzten Erholung des Yen.

In Schanghai ging es erneut extrem volatil zu. Nachdem das Börsenbarometer zunächst 1,7 Prozent im Plus notierte, fiel es zwischenzeitlich deutlich ins Minus, um am Ende des Tages nur knapp unter dem Tageshoch deutlich fester zu schließen. Die Anleger seien grundsätzlich weiter zuversichtlich, meinte Deng Wenyuan, Analyst bei Soochow Securities. Der Rückschlag am Dienstag sei lediglich ein Rücksetzer in einem intakten Aufwärtstrend gewesen, zeigte er sich wenig beunruhigt. Ein schwacher Tag reiche nicht aus, um den Anlegern ihren Enthusiasmus zu nehmen.

"Wir glauben, dass der Markt sich wieder auf Lockerungsmaßnahmen Pekings und der PBoC fokussieren wird", schlugen die Experten von Parry International Trading in die selbe Kerbe. Andere äußerten sich über die mutmaßliche Dauer der Konsolidierung skeptischer. Analyst Hou Yingmin von AJ Securities beispielsweise hält nach der Rally einen Rückgang des Index um 10 bis 15 Prozent im Dezember durchaus für möglich.

Für Rückenwind in Schanghai sorgten auch unter den Erwartungen ausgefallene Preisdaten. So stiegen die Verbraucherpreise in China im November lediglich um 1,4 Prozent, während der Preisrückgang auf Erzeugerseite sogar noch Fahrt aufnahm. Das schürte Spekulationen über weitere preis- und damit konjunkturgerichtete Stimuli durch die chinesische Notenbank.

Die Börse in Tokio bekam einmal mehr ihre starke Abhängigkeit vom Yen deutlich zu spüren. Die japanische Währung legte gegenüber den großen Währungen Dollar und Euro deutlich zu. Ein festerer Yen ist Gift für die stark exportabhängige Wirtschaft Japans. Phasenweise kostete der Dollar weniger als 119 Yen, verglichen mit knapp 122 zum Wochenstart, denen eine tagelange Talfahrt des Yen vorausgegangen war. Beobachter sprachen neben Gewinnmitnahmen im Dollar von einer Flucht in sichere Häfen angesichts der jüngsten Verunsicherung an den Finanzmärkten, unter anderem vor dem Hintergrund des Ölpreisverfalls. Neben dem sicheren Hafen Yen war am Dienstag auch der Goldpreis kräftig gestiegen und verteidigte das erhöhte Niveau um 1.230 Dollar.

"Die Bewertungen am japanischen Aktienmarkt sind momentan ambitioniert", fand Hiroyuki Fukunaga, Geschäftsführer bei Investrust, einen Grund für die Verkäufe am Aktienmarkt.

Vor allem die Aktien der vom Export stark abhängigen Automobilhersteller litten unter der Erholung des Yen. Toyota, Honda, Nissan und Mazda verloren jeweils rund 3 Prozent. "Diese Gruppe von Unternehmen gehörte zu den Gewinnern der Dollar-Stärke in den vergangenen zwei Monaten", relativierte Fukunaga die Verluste.

Die Börse in Sydney litt unter einem enttäuschend ausgefallenen Konsumentenvertrauen im Dezember. Gegen den Trend profitierten Rohstoff- und Goldminenaktien von der Erholung des Goldpreises. Newcrest Mining gewannen 2 Prozent, BHP Billiton nach einem Fünfjahrestief 1,8 und Rio Tinto 1,6 Prozent.

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