Alt 13.10.14, 11:13
Standard Chinesische Daten beseitigen Wachstumssorgen kaum
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An den Börsen in Ostasien ist es am Montag auf breiter Front bergab gegangen. Aktuelle Handelsdaten aus China konnten die Sorgen der Anleger vor einer Wachstumsschwäche nicht ausräumen, obwohl die Daten laut HSBC besser als erwartet ausgefallen waren. Die September-Exporte deuteten auf eine weiterhin anziehende Nachfrage aus den entwickelten Staaten hin, sagte HSBC-Volkswirtin Ma Xiaoping. Auch die zuletzt gestiegenen Importe nach dem Rückgang im August erhöhten die Zuversicht für die Entwicklung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Die Ein- und Ausfuhren hatten im September stärker zugelegt als vom Markt erwartet. Das nährte Hoffnungen, dass die Volksrepublik doch noch ihr ausgegebenes Wachstumsziel von 7,5 Prozent in diesem Jahr erreichen kann. Der Handelsbilanzüberschuss verfehlte die Markterwartungen dagegen deutlich. Richtig auf die Stimmung schlugen Anlegern jedoch die begleitenden Kommentare der chinesischen Notenbank. Ein Vertreter der Zentralbank sah kurzfristig keine Notwendigkeit für Wirtschaftsstimuli.

Während der Schanghai-Composite 0,4 Prozent abgab, gelang der Börse in Hongkong im späten Geschäft eine Trendwende. Der HSI drehte zum Handelsende 0,2 Prozent ins Plus, nachdem der Leitindex zwischenzeitlich 0,9 Prozent im Minus rangiert hatte. Der Erholungsrally fand nach Handelsschluss in Schanghai statt und wurde laut Händlern von europäischen Anlegern getrieben, die die Daten weniger pessimistisch interpretiert hätten. "Das Exportwachstum beschleunigte sich stärker als vom Markt und von uns prognostiziert", hieß es bei Goldman Sachs.

"Der Markt dürfte in eine Korrekturphase in den kommenden Wochen eintreten, weil die Unsicherheiten über die Wirtschaftspolitik zur Zurückhaltung mahnen", sagte Analyst Zhang Gang von Central China Securities. In Sydney fielen die Kurse auf den tiefsten Stand acht Monaten. In Japan ruhte der Handel wegen eines Feiertages, auf den Philippinen hatten Investoren nichts zu feiern - der PSEi verzeichnete den höchsten Verlust seit über einem Jahr.

Der Ölpreisverfall hinterließ bei Energiewerten Spuren. In Sydney büßten Santos und Oil Search 0,6 bzw. 0,5 Prozent ein. Die Aktien der Fluggesellschaft Qantas verloren 3,7 Prozent. Die Beteiligung von ausländische Investoren hat einen kritischen Grad erreicht, so dass möglicherweise schon bald neue Anteilsscheine ausgegeben werden müssen. Die Papiere des Bergbaudienstleisters WDS brachen nach einer Gewinnwarnung um 69 Prozent ein. Dagegen gewannen die Rohstoffschwergewichte BHP Billiton, Rio Tinto und Fortescue zwischen 0,9 und 6,1 Prozent.

In Hongkong stürzten Agile Property um rund 17 Prozent ab, nachdem der Immobilienentwickler ohne Angaben von Gründen die Verhaftung des Chairmans mitgeteilt hatte. Von Analysten hagelte es daraufhin Abstufungen. In Schanghai standen Bankenwerte unter Druck.

Lokale Währungen wie der südkoreanische Won oder die indonesische Rupiah zeigten sich fester - auch der japanische Yen legte zu. Der US-Dollar fiel auf 107,42 Yen nach Wechselkursen um 107,70 Yen im späten Freitagshandel.

Am Ölmarkt blieb alles beim Alten: Ein überversorgter Markt trifft auf globale Wachstumssorgen, was die Preise unverändert unter Druck setzte. Das Fass Nordseeöl der Sorte Brent verlor weitere 1,7 Prozent auf 88,64 Dollar, nachdem sich das Barrel in der vergangenen Woche bereits um 2,3 Prozent verbilligt hatte. US-Rohöl der Sorte WTI gab in ähnlicher Größenordnung nach, in der Vorwoche waren die Preise 4,4 Prozent gen Süden gerauscht. "Eine Kombination aus Risikoscheu, lahmender Nachfrage und steigender OPEC-Förderung setzt dem Ölmarkt zu", kommentierten die ANZ-Analysten.

Gold profitiert dagegen verstärkt von den Wachstumsängsten. Die Feinunze legte auf 1.228 Dollar nach 1.223 im späten Freitagsgeschäft zu.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

DJG/DJN/flf/smh

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