Alt 06.10.14, 10:59
Standard Kräftiges Plus in Tokio - Aufatmen in Hongkong
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Ein gemischtes Bild haben die ostasiatischen Börsen zum Start in die neue Woche abgegeben. Die festen Vorgaben der US-Börsen vom Freitag ließen die meisten Plätze kalt, stattdessen sorgten jeweils eigene Faktoren für Kursbewegungen. In Tokio war es der sich weiter erholende Dollar, in Hongkong die sich abzeichnende Entspannung und die Gesprächsbereitschaft zwischen den für mehr Demokratie eintretenden Protestanten und der Regierung.

Dass die Weltbank die Wachstumsprognosen für China senkte, trat dagegen ebenso in den Hintergrund wie ein negatives Szenario der deutschen Bank für den Hongkonger Aktienmarkt. Die Analysten sehen bis Jahresende ein Abwärtspotenzial von 5 Prozent und begründen dies hauptsächlich damit, dass sich das Gewinnwachstum bei den Unternehmen verlangsamt und gleichzeitig keine weiteren geldpolitischen Stimuli zu erwarten seien.

Der Hang-Seng-Index stieg um 1,1 Prozent, der Nikkei-Index legte nach der schwachen Vorwoche um 1,2 Prozent zu auf 15.890 Punkte. In Schanghai wurde wegen der auch am Dienstag noch weitergehenden Feierlichkeiten um den Nationalfeiertag erneut nicht gehandelt. In Australien belastete dagegen, dass einer Untersuchung des Privaten Sektors zufolge ein Abflauen der heimischen Inflation im September zu sehen war. Zudem war das Geschäft wegen eines Feiertags extrem dünn.

Bereits den siebten Tag in Folge abwärts ging es an der Börse in Seoul. Hier geht die Sorge vor einer Kapitalflucht um angesichts der weiter zum US-Dollar abwertenden Landeswährung Won. Kostete der Dollar vor zwei Wochen noch 1.038 Won, waren es am Montag bereits 1.068 Won.

Aber auch zum Yen legte der Dollar wieder zu nach seinem leichten Rücksetzer Mitte der Vorwoche. Mit 109,50 lag er zuletzt deutlich höher als am Freitag zur gleichen Zeit mit knapp 109. Grund für den Dollaranstieg war der gut ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht, der als Indiz für bald steigende Zinsen in den USA gewertet wurde.

Tagesgewinner in Tokio waren wegen des steigenden Dollar Aktien exportsensitiver Unternehmen, während Einzelhandelsaktien unter Druck standen. Chiyoda und Onward Holdings rutschten um 5,1 bzw 4,5 Prozent ab. Chiyoda hatte eine Gewinnwarnung ausgegeben, Onward die Erwartungen des Marktes verfehlt. Für Aeon ging es dagegen um 0,9 Prozent aufwärts trotz eines Einbruchs beim operativen Gewinn. Hauptgrund der schwachen Ergebnisse ist den Unternehmen zufolge die am 1. April in Japan erfolgte Mehrwertsteuererhöhung. Der Kurs von Aeon wurde allerdings unterstützt von der gleichzeitigen Ankündigung eines Aktienrückkaufs.

Um 2,8 Prozent nach oben auf ein Jahreshoch ging es für Fujifilm Holdings, nachdem zwei an Ebola erkrankte Patienten mit dem Medikament Agivan der Fujifilm-Tochter Toyama Chemical behandelt worden waren und offenbar genesen sind. Während Nikon unter einer negativen Studie von Goldman Sachs litten, legten NEC um 5,2 Prozent zu, nachdem das selbe Haus seine Kaufempfehlung für die Aktie unterstrichen hatte.

Keinen Abbruch leistete der guten Stimmung der Taifun Phanfone, wegen dem einige Unternehmen wie die Autohersteller Toyota und Honda an einigen Standorten den Betrieb unterbrachen. Die Aktien beider Unternehmen legten dennoch um gut 1,5 Prozent zu. Nissan gewannen 1,2 Prozent nach Unternehmensaussagen, wonach die Allianz mit Daimler und Renault höhere Synergien als zunächst erwartet abwirft.

In Seoul legten Samsung um 0,9 Prozent zu. Der Technologieriese will knapp 15 Milliarden Dollar in den Aufbau einer neuen Chip-Fabrik stecken, um diesen Geschäftsbereich neben dem Smartphone-Geschäft weiter zu stärken.

Der Goldpreis litt weiter unter der sich anbahnenden Zinserhöhung in den USA. Der Preis der Feinunze war nach den guten Daten bereits am Freitag auf den tiefsten Stand im laufenden Jahr gefallen und setzte die Talfahrt bis auf 1.183 Dollar fort, ehe er sich auf zuletzt 1.193 Dollar wieder etwas berappelte. Steigende Zinsen machen das zinslos gehaltene Edelmetall als Geldanlage weniger attraktiv. Erstmals seit fünf Jahren wieder weniger als 1.200 Dollar kostete das Platin. Neben der Abwertung des südafrikanischen Rand dürfte dafür vor allem der hohe Dollar beigetragen haben, der das Edelmetall für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verteuere, so Beobachter.

Wieder leicht aufwärts ging es mit den Ölpreisen nach den kräftigen Einbußen am Freitag. Das Barrel der Nordseesorte Brent erholte sich von 92 auf 92,85 Dollar.

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