Alt 03.10.14, 11:38
Standard Schlussrally führt Börsen ins Plus
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Eine Schlussrally hat den Aktienmärkten in Ostasien am Freitag etwas überraschend einen freundlichen Wochenausklang beschert. Angesichts wenig inspirierender Vorgaben der US-Börsen und wegen der bevorstehenden, mutmaßlich richtungsweisenden US-Abeitsmarktdaten hatten die meisten Börsen der Region zunächst nachgegeben. Auch die andauernden Proteste in Hongkong ließen keine Kauflaune aufkommen. Im späten Geschäft drehte die Stimmung dann aber.

In Tokio wurde dies mit Hoffnungen auf eine Fortsetzung der Dollar-Erholung zum Yen begründet, die bislang noch gering ausgefallen ist. Zuletzt ging die US-Devise mit 108,75 Yen um, verglichen mit jüngsten Tiefs um 108,10 Yen. Der Nikkei-Index gewann 0,3 Prozent auf 15.708 Punkte und schloss auf Tageshoch.

In Hongkong wurden die jüngsten deutlichen Verluste vor dem Hintergrund der Proteste für mehr Demokratie für Schnäppchenkäufe genutzt. Auch erste Anzeichen einer Annäherung beider Seiten sorgten für Zuversicht. Die seit einer Woche demonstrierenden Studenten willigten erstmals ein, mit einem Vertreter Hongkongs zu Gesprächen zusammenzukommen. Außerdem dürfte der vor Hongkong aufziehende Taifun dafür sorgen, dass sich weitere Demonstranten zunächst aus den Straßen zurückziehen werden, hieß es.

Der HSI schloss nach vier Tagesverlusten in Folge und den beiden handelsfreien Feiertagen am Mittwoch und Donnerstag 0,6 Prozent höher, nachdem er zuvor schon ein Minus von über 1,4 Prozent aufgewiesen hatte. In Schanghai dauert die Feiertagspause noch bis einschließlich Dienstag an und in Seoul wurde wegen des Gründungsfeiertags nicht gehandelt.

Viele Anleger seien der Ansicht, dass die Verluste in Hongkong übertrieben sind, erklärte Chefstratege Chris Weston von IG. "79 Prozent aller Positionen der IG-Kunden setzen auf einen steigenden HSI. Es hat auch eine Reihe von Aktien von Unternehmen getroffen, die all ihre Umsätze in China machen und deren Gewinne werden sicher nicht in Mitleidenschaft gezogen worden sein", so der Experte zur Begründung. "So wie es derzeit aussieht, dürften die Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft begrenzt bleiben", zeichneten die Analysten von Nordea ein ähnliches Bild.

Keine spürbaren Impulse lieferte der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor Chinas. Er ist im September auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten gesunken, liegt mit einem Stand von 54,0 nach 54,4 aber noch deutlich über der Expansionsschwelle von 50.

Am kräftigsten fiel das Tagesplus in Taiwan aus mit 1,5 Prozent. Händler berichteten von Käufen vor allem staatlicher Fonds. Tagesfavoriten waren Aktien von Apple-Zulieferern. Sie hätten von einem starken Bestell-Aufkommen bei chinesischen Telekomunternehmen profitiert, sagte eine Teilnehmerin. Taiwan Semiconductor Manufacturing gewannen 2,9 Prozent und Largan Precision 5,3 Prozent.

Unter den Einzelwerten in Tokio profitierte das Schwergewicht Fast Retailing von einem Anstieg der flächenbereinigten Umsätze im September um fast 20 Prozent. Die Aktie gewann 2,7 Prozent. SoftBank gaben dagegen um 0,7 Prozent nach, weiter belastet von Gewinnmitnahmen nach dem sehr erfolgreichen Börsengang der Beteiligung Alibaba in den USA.

Skymark Airlines hoben um 8,4 Prozent ab. Einem Zeitungsbericht zufolge hat sich die Fluglinie mit dem Hersteller Airbus auf eine geringere Vertragsstrafe geeinigt, nachdem Skymark vor einigen Wochen eine Bestellung für sechs Maschinen zurückgezogen hatte. In Sydney sorgten erneut Gewinne bei Bankenaktien für einen steigenden Index, während Rohstoffaktien überwiegend nachgaben.

Die Ölpreise zeigten sich nach ihrem Absturz vom Vortag und der anschließenden schnellen Erholung wenig verändert. Brent-Öl kostete 93,47 Dollar. Abwärts ging es mit dem Goldpreis angesichts der wieder steigenden Risikobereitschaft für Aktien. Die Feinunze verbilligte sich von 1.215 Dollar in den USA auf 1.207 Dollar.

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