Alt 02.10.14, 10:24
Standard Börse Tokio mit größtem Tagesverlust seit zwei Monaten
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Schwache Vorgaben von der Wall Street haben am Donnerstag auch an den Börsen in Asien zu teils deutlichen Abgaben geführt. Der Dow-Jones-Index war zur Wochenmitte wegen globaler Wachstumssorgen auf den tiefsten Stand seit Mitte August gerutscht. Das größte Minus verzeichnete die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 um 2,6 Prozent auf 15.662 Punkte einknickte. Es war der stärkste Tagesverlust seit Anfang August.

Doch der Nikkei-225 hat seit Ende April um gut 12 Prozent zugelegt. "Da ist ein Rückfall bis auf 15.000 Punkte durchaus im Bereich des Möglichen", sagte Hiroyuki Fukunaga von Investrust.

Auf dem Aktienmarkt in Tokio lastet zudem der im Sog zuletzt schwacher US-Konjunkturdaten nachgebende US-Dollar. Er rutschte auf 108,38 Yen ab, nachdem er am Vortag noch zum ersten Mal seit August 2008 über die Marke von 110 Yen geschaut hatte. "Sowohl der Nikkei als auch der Dollar machen einen überkauften Eindruck, und die US-Währung dürfte sich zunächst in einer Spanne zwischen 105 und 110 Yen bewegen", so ein Händler. Einen nächsten Impuls für den US-Dollar dürfte am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht für September liefern.

Die Umsätze seien wegen der Feiertage in Schanghai und Hongkong erneut niedrig gewesen, hieß es. Während in China erst am kommenden Dienstag wieder gehandelt wird, öffnet die Börse in Hongkong bereits am Freitag wieder. Ausländische Anleger seien kaum am Markt aktiv gewesen und dürften auf niedrigere Aktienkurse für einen Wiedereinstieg warten, so ein Teilnehmer.

Der schwache Dollar belastete vor allem die Exportwerte. Die Aktien von Toyota Motor büßten 3,5 Prozent ein, und Tokyo Electron fielen um 3,4 Prozent. Bei Honda fiel das Minus mit 4,2 Prozent noch etwas höher aus. Das Unternehmen hatte für das erste Halbjahr schwache Absatzzahlen für Japan vermeldet. Mit 383.000 Fahrzeugen wurden nur 37 Prozent des avisierten Jahresabsatzes verkauft. Zudem verlief der Absatz im September auf Jahressicht schlechter als noch im Vormonat.

Auch an der Börse in Sydney ging es nach zwei Tagen mit Aufschlägen abwärts. Der S&P/ASX 200 verlor 0,7 Prozent. Mit Abgaben zeigten sich vor allem die zuletzt gut gelaufenen Bankenwerte, der Sektor fiel um 0,7 Prozent. "Der erste Ebola-Fall in den USA ist eine weitere negative Nachricht, neben den andauernden Protesten in Hongkong, dem Ukraine-Konflikt und den zunehmenden Sorgen über das globale Wachstum", so Analyst Niall King von CMC Markets. Dazu stünden mit der EZB-Sitzung und dem US-Arbeitsmarktbericht weitere wichtige Termine unmittelbar bevor.

Mit Abgaben zeigten sich in Sydney auch die schwergewichteten Rohstoffwerte. BHP Billiton fielen um 1 Prozent und Rio Tinto reduzierten sich um 0,5 Prozent. Einen Satz nach oben machten dagegen die Papiere von Wotif. Sie stiegen um 6,5 Prozent, nachdem die Regulierungsbehörde keine Bedenken gegen die geplante Übernahme durch Expedia angemeldet hat.

An der Börse in Seoul reduzierte sich der Kospi vor dem verlängerten Wochenende um 0,8 Prozent. Am Freitag findet aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Hier belastete neben den schwachen US-Vorgaben auch das Minus von Index-Schwergewicht Samsung, dessen Aktien um 1,3 Prozent zurückfielen. Laut den Analysten von ABI Research hat die Dominanz von Apple und Samsung auf dem Tablet-Markt im zweiten Quartal abgenommen zugunsten von Anbietern wie Lenovo, Amazon und Asus. So verfügten die beiden Unternehmen zusammen nur noch über einen Marktanteil von 66 Prozent nach 72 Prozent im ersten Quartal.

Die Talfahrt des Ölpreises ging weiter. Für ein Barrel der Sorte WTI mussten 89,862 Dollar bezahlt werden, nach 90,73 Dollar in den USA am Vortag. Neben den hohen OPEC-Fördermengen drückten auch Nachrichten aus Saudi-Arabien den WTI-Preis weiter nach unten. Am Vortag hatte er an der Nymex das niedrigste Settlement seit April 2013 verzeichnet. Saudi-Arabien hatte angesichts der Ölschwemme die offiziellen Verkaufspreise gesenkt.

Der Goldpreis profitierte etwas von der Suche der Anleger nach Sicherheit. Der Preis für die Feinunze stieg auf 1.218 Dollar, drei Dollar mehr als im späten US-Handel.

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DJG/DJN/ros/smh

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