Alt 30.09.14, 11:36
Standard Hongkong und schwache Konjunkturdaten bremsen
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Die anhaltenden Proteste in Hongkong für mehr Demokratie haben am Dienstag an den Börsen in Asien für überwiegend nachgebende Kurse gesorgt. Dazu kamen schwächer als erwartete Daten von der Konjunkturfront, die das Bild eines lediglich moderaten Wirtschaftswachstums in China verstärkten. So ist die Aktivität im verarbeitenden Sektor in China im September gegenüber dem Vormonat zwar stabil geblieben, hat sich allerdings gegenüber der ersten Schätzung für den Monat etwas abgeschwächt.

Mit einem Minus von 1,1 Prozent hatte der Aktienmarkt in Hongkong erneut die rote Laterne in der Region. Wiederum stabil zeigte sich dagegen Schanghai, wo der Index im späten Handel noch den Sprung ins Plus schaffte und um 0,3 Prozent zulegte. Dies war zugleich der höchste Schlussstand seit 19 Monaten. Hoffnungen auf weitere Konjunkturstimuli durch die chinesische Notenbank hätten gestützt, sagte Analyst Qian Qimin von Shenyin & Wanguo Securities. Gesucht waren vor allem Aktien aus den Bereichen Technologie, Telekom und Medien.

Auch wenn die Proteste in Hongkong in Schanghai bislang kaum negative Auswirkungen haben, ließen sich die Sorgen der Anleger doch an der Entwicklung des Yuan ablesen. Die chinesische Währung fiel zum Dollar weiter zurück, nachdem sie zu Wochenbeginn den stärksten Tagesverlust seit mehr als drei Monaten verzeichnet hatte. Zuletzt mussten 6,1416 Yuan bezahlt werden, nach 6,1340 zu Wochenbeginn.

"Es ist ganz gut, dass die chinesischen Börsen ab Mittwoch für eine Woche geschlossen bleiben. Danach herrscht vielleicht etwas mehr Klarheit in Bezug auf die Entwicklungen in Hongkong", so ein Händler. Aufgrund des Nationalfeiertages wird in Schanghai erst am 7. Oktober wieder gehandelt. In Hongkong findet am Mittwoch und Donnerstag kein Handel statt.

In Tokio reduzierte sich der Nikkei-225 um 0,8 Prozent auf 16.174 Punkte. Hier sorgte der zunächst nicht weiter steigende Dollar für leichte Gewinnmitnahmen. Dazu kamen überraschend schlechte Konjunkturdaten. So verzeichnete die japanische Industrieproduktion für August einen Rückgang um 1,5 Prozent, während Ökonomen hier mit einer Zunahme um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Auch die Ausgaben der privaten Haushalte gingen im August stärker zurück als prognostiziert. Beides dürfte Folge der Mehrwertsteuererhöhung aus dem April sein, die negativ auf die Produktion und den Konsum durchschlägt.

"Die Daten sind nicht gerade ermutigend und erhöhen die Sorgen in Bezug auf eine konjunkturelle Erholung in Japan", sagte Stratege Norihiro Fujito von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Doch hätten sich einige Investoren sicher auch vor dem Konjunkturbericht "Tankan" der japanischen Notenbank am Mittwoch etwas zurückgehalten.

Einen Abschlag von 12 Prozent verzeichneten Sumitomo, nachdem das Unternehmen Verluste bei einem Schieferöl-Projekt in den USA vermeldet hat. Softbank fielen um 2,9 Prozent zurück. Für Verstimmung sorgte hier, dass die Verhandlungen über den Kauf des US-Filmstudios DreamWorks durch den japanischen Telekomkonzern offenbar ins Stocken geraten sind.

In Sydney erholte sich der S&P/ASX leicht von seinen jüngsten Verlusten und legte um 0,5 Prozent zu. Die Situation bleibe wegen der anhaltenden Proteste in Hongkong aber weiter schwierig, so ein Teilnehmer. Vor allem die Erholung bei den Bankenwerten trieb den Markt an. Für die Aktien von Australia & New Zealand Banking, Westpac, National Australia Bank und Commonwealth Bank ging es zwischen 1,2 und 1,6 Prozent nach oben.

Kaum Bewegung gab es an den Rohstoffmärkten. Der Goldpreis notierte mit 1.217 Dollar knapp über dem Niveau des späten US-Handels am Montag. Für ein Barrel der Rohöl-Sorte WTI musste mit 94,73 Dollar etwas mehr bezahlt werden wie noch zu Beginn der Woche.

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