Alt 13.02.15, 12:23
Standard Kursfeuerwerk in Sydney zum Wochenausklang
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Gute Nachrichten aus Europa haben am Freitag den meisten Börsen in Ostasien Kursgewinne beschert. Die vereinbarte Waffenruhe in der Ostukraine und ein etwas freundlicherer Ton zwischen Griechenland und seinen Gläubigern sorgten auch in Asien für Entspannung. Bis auf Tokio legten die Indizes an allen bedeutenden Handelsplätzen zu, mit deutlichem Abstand angeführt vom S&P/ASX-200 in Sydney.

Auch die positiven Vorgaben der Wall Street hätten gute Stimmung verbreitet, hieß es, auch mit Blick auf unerwartet gut ausgefallene Geschäftszahlen von Cisco.

In Sydney schoss der Index nach vier Tagen in Folge mit Abgaben um 2,3 Prozent nach oben und erreichte damit den höchsten Stand seit fast sieben Jahren. Für Kauflaune sorgten gute Geschäftsberichte, allen voran des Schwergewichts Rio Tinto. Der weltweit zweitgrößte Produzent von Eisenerz steigerte seine Gewinne deutlich und kündigte am Donnerstag nach Handelsende in Sydney zudem eine höhere Dividende und einen Rückkauf von Aktien im Umfang von 2 Milliarden Dollar an. Dies ließ die Rio-Tinto-Aktie um 6,5 Prozent steigen. Im Sog von Rio Tinto schnellte auch der Kurs des Konkurrenten BHP Billiton um 4,8 Prozent nach oben.

Auch der Schrotthändler Sims Metal Management hatte gute Zahlen vorgelegt. Sein Kurs stieg um über 10 Prozent. Newcrest Mining gaben dagegen nach einem enttäuschend ausgefallenen Ergebnis leicht nach.

Für Käufe an der rohstofflastigen Börse in Sydney trugen auch gestiegene Rohstoffpreise bei, beispielsweise bei Eisenerz und Kupfer. Das Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt wieder knapp über 60 Dollar und damit 4 Dollar mehr als im Tief am Donnerstag. Der etwas schwächere Dollar und Kommentare des Shell-Chefs über eine wachsende Nachfrage nach dem "schwarzen Gold" wurden hier als Begründungen angeführt.

Origin Energy, Santos und Woodside Petroleum gewannen zwischen 4 und 5,2 Prozent. Zu den Favoriten gehörten daneben Aktien aus dem Finanzsektor wegen ihrer hohen Dividendenrenditen angesichts der niedrigen Renditen, die Anleihen inzwischen nur noch abwerfen. Commonwealth Bank of Australia zogen um 2,2 Prozent auf ein Allzeithoch an, Macquarie Group um 3,5 Prozent und Suncorp Group um 3,4 Prozent. Auch Telstra profitierten von dividendenorientierten Käufen und legten um 2,2 Prozent zu.

Die Börsen in China setzten ihren Aufwärtstrend der vergangenen Tage fort und zogen um etwa 1 Prozent an. Für Rückenwind sorgten Aussagen der Regierung, dass die Fundamentaldaten gesund seien trotz des schwächeren Wachstums und dass die Führung des Landes ihre Anstrengungen zur Ankurbelung der Wirtschaft verstärken will. Außerdem hätten Liquiditätsspritzen für das Bankensystem im Vorfeld der in der kommenden Woche beginnenden Neujahrsfeierlichkeiten geholfen, hieß es. Dann werde üblicherweise mehr Liquidität nachgefragt.

In Hongkong stützten kräftige Gewinne bei den Kasinobetreibern, jeweils nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen. Sands China verteuerten sich um 3,2 Prozent, Galaxy Entertainment um 3,9 Prozent. BYD legten an der Börse in Shenzen um 10 Prozent zu, befeuert vom Verkauf des Leiterplattengeschäfts für umgerechnet rund 370 Millionen Dollar.

Eine Ausnahme machte Tokio. Der Nikkei-Index gab um 0,4 Prozent nach auf 17.913 Punkte. Allerdings kam der Index auch von einem Siebenjahreshoch zurück. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Zudem belasteten Berichte, dass es Uneinigkeit in der Notenbank Japans über eine weitere Lockerung der Geldpolitik gibt. Hintergrund sind Befürchtungen negativer Auswirkungen eines zu schwachen Yen. "Ein überzogen schwacher Yen ist nicht das, was die Öffentlichkeit will. Es wird Diskussionen über weitere Lockerungsmaßnahmen zur Erreichung des Inflationsziels von 2 Prozent geben", sagte Fondsmanager Naoki Fujiwara von Shinkin Asset Management.

Zuletzt hatte es zudem Spekulationen gegeben, dass die japanische Notenbank Probleme bekommen könnte, überhaupt ein ausreichendes Angebot an Anleihen vorzufinden, um ihre Anleihekäufe fortzusetzen. Am Freitag trafen fünfjährige japanische Staatsanleihen auf eine unerwartet geringe Nachfrage. In der Folge zogen die Renditen an. Nach Einschätzung von Takahiro Iizuka, Händler bei Mizuho Trust and Banking Co., beflügeln die schwachen Auktionsergebnisse die Erwartungen, dass die japanische Notenbank ihre lockere Geldpolitik nicht so leicht ausweiten kann.

Der Dollar kam in diesem Umfeld kräftig zurück auf zuletzt 118,87 Yen. Am Donnerstag hatte er phasenweise noch deutlich über 120 Yen gekostet.

Bei den Einzelwerten stachen Sumitomo Rubber Industries mit einem Plus von 8,5 Prozent heraus, befeuert von einer Gewinnsteigerung um 19 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr und einer erhöhten Dividende.

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