Alt 10.02.15, 13:16
Standard Hoffnung auf Zinssenkung beflügelt Börse Schanghai
Beitrag gelesen: 356 x 

Die griechische Schuldenkrise hat die Anleger am Dienstag an den meisten ostasiatischen Börsen vorsichtig agieren lassen. Nur in Schanghai kauften die Investoren eifrig Aktien. Die niedrige Inflation in China nährte Hoffnungen, dass die Zentralbank des Landes (PBoC) ihre Geldpolitik abermals lockert. Das viele billige Geld dürfte dann an die Aktienmärkte fließen, so das Kalkül der Investoren.

Der Shanghai Composite Index stieg um 1,5 Prozent. Die chinesischen Verbraucherpreise waren im Januar im Vorjahresvergleich um 0,8 Prozent gestiegen. Im Dezember war noch ein Plus von 1,5 Prozent verzeichnet worden. Ursächlich für den geringeren Preisauftrieb waren neben den gesunkenen Rohstoffpreisen die ungewöhnlich warmen Temperaturen und eine schwache Nachfrage im Januar. Volkswirte schreiben die niedrige Inflation auch dem Umstand zu, dass das chinesische Neujahrsfest im vergangenen Jahr in den Januar fiel, in diesem Jahr aber im Februar liegt. Daher seien die Daten nicht wirklich vergleichbar.

Die bisherigen Maßnahmen der PBoC hätten nichts gebracht, stellte Ma Xiaoping, Volkswirtin bei der Bank HSBC, fest. Sie rechnet damit, dass die Zentralbank in diesem Jahr zwei Zinssenkungen vornimmt und die Mindestreserveanforderungen für die chinesischen Banken noch zweimal verringert.

Auf den übrigen Märkten der Region lastete die Sorge, dass Griechenland die Eurozone verlassen könnte, weil die neue Regierung unverändert darauf besteht, einige Reformen und Sparmaßnahmen rückgängig zu machen, die Voraussetzung für internationale Finanzhilfen waren. Da das Land sich über die Vereinbarungen mit seinen Geldgebern hinwegsetzt, droht ihm die Zahlungsunfähigkeit.

In Tokio gab der Nikkei-225-Index um 0,3 Prozent auf 17.653 Punkte nach. Am Tag vor dem "Tag der Gründung der Nation", an dem die Börse geschlossen bleibt, waren die Umsätze dünn. Aktienkäufe der Bank of Japan sowie von Pensions- und anderen Fonds hätten Schlimmeres verhindert, sagte Tsuyoshi Nomaguchi von Daiwa Securities. Hilfreich sei auch, dass sich der Dollar zum Yen relativ stabil gezeigt habe. Der Greenback notierte bei rund 118,70 Yen. Am Montag waren es 118,80 Yen. Der Dollar profitiere von den steigenden Renditen der langfristigen US-Anleihen, merkte Nomaguchi an.

Dank des schwächeren Yen gibt sich der japanische Automobilkonzern Nissan optimistischer, was die Ertragsentwicklung im laufenden Geschäftsjahr (per Ende März) angeht. Auch ein starker US-Absatz veranlasste den Konzern dazu, seine Jahresziele zu erhöhen. Die Aktie stieg um 3,8 Prozent, auch wenn die Analysten von J.P. Morgan die neuen Ziele von Nissan kritisch beurteilten, weil sie sich vor allem auf günstigere Wechselkurse stützten.

Der Kurs von Sumitomo Metal Mining fiel dagegen um 2,4 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Gewinnwarnung ausgegeben hatte. Die Erholung des Ölpreises trug Inpex um 3,3 Prozent nach oben.

An der Börse in Sydney fielen die Aktienkurse im Schnitt um 0,4 Prozent. In den kommenden Tagen stehen die Quartalsausweise mehrerer wichtiger Unternehmen an, weshalb sich die australischen Anleger zurückhielten. Die Aktie der Fluggesellschaft Qantas legte um 4 Prozent auf 2,59 Australische Dollar zu. Die Investmentbank Macquarie hat ihr Kursziel für die Aktie auf 3,60 von 3,30 Australische Dollar erhöht und ihre Kaufempfehlung bekräftigt. BHP Billiton gewannen 0,5 Prozent. Dass der Bergbaukonzern die Arbeiten am Bergwerk Olympic Dam vorübergehend einstellte, nachdem ein Arbeiter tödlich verunglückt war, schien die Anleger nicht zu stören.

In Seoul verlor der Kospi 0,6 Prozent. Die Samsung-Aktie verbilligte sich um 1,2 Prozent. Dass der Konzern seinen Android-Streit mit Microsoft beigelegt hat, stützte nicht.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/brb

Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 03:38 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]