Alt 09.02.15, 12:59
Standard Börse Schanghai ignoriert schwache Handelsbilanzdaten
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An den ostasiatischen Börsen lässt sich zu Wochenbeginn keine einheitliche Tendenz ausmachen. Enttäuschende chinesische Handelsbilanzdaten drücken zwar die Börse in Hongkong um 0,4 Prozent in negatives Terrain, in Schanghai haben sich die Kurse aber von anfänglichen Verlusten erholt und legen im Schnitt um 1,1 Prozent zu.

Auf der Stimmung lastet an einigen Börsenplätzen die Lage in Griechenland, dessen neue Regierung hartnäckig an ihrem Vorhaben festhält, einige Sparmaßnahmen rückgängig zu machen, die Bedingung für internationale Finanzhilfen waren. Damit riskiert das Land den Staatsbankrott. Und nicht zuletzt haben die unerwartet guten US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag Erwartungen befeuert, dass die US-Notenbank ihre erste Zinserhöhung vorziehen und die Ära des billigen Geldes bald beenden könnte.

Die chinesischen Exporte waren im Januar überraschend zurückgegangen, die Importe stärker als erwartet gesunken. Die Handelsbilanzdaten hätten zwar den Handelsauftakt überschattet, spielten nun aber bei den Anlageentscheidungen der Investoren keine Rolle mehr, sagt Gerry Alfonso, Direktor beim Wertpapierhändler Shenwan Hongyuan Group. Am Markt herrsche die Überzeugung vor, dass die Exporte nicht der Wachstumsmotor der chinesischen Wirtschaft seien.

In Hongkong scheinen die Anleger das anders zu sehen. Die schwächeren Exporte dürften in China Befürchtungen wecken, dass die Exporte als Wachstumsmotor wegfielen, zumal derzeit die Binnennachfrage gering sei, meint Louis Kuijs von der Royal Bank of Scotland. Wahrscheinlich werde die Politik in Reaktion auf die Daten eher Maßnahmen ergreifen, die die heimische Nachfrage ankurbelten, als eine drastische Abwertung der Währung zu forcieren.

In Tokio steigt der Nikkei-225-Index um 0,4 Prozent auf 17.695 Punkte. Der japanische Aktienmarkt profitiert davon, dass der Dollar am Freitag nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten kräftig zugelegt und von Kursen knapp oberhalb von 117 Yen über 119 Yen gestiegen war. Am Montagmorgen gibt der Greenback zwar einen Teil seiner Gewinne ab, mit rund 118,80 Yen hält er sich aber noch immer deutlich über dem Niveau von vor den US-Daten.

Stützend wirken nach Angaben von Händlern auch optimistische Erwartungen an die Ertragsentwicklung der japanischen Unternehmen. Laut einem Nikkei-Bericht werden die Gewinne im laufenden Geschäftsjahr, das im März endet, voraussichtlich ein Rekordniveau erreichen. Aktien von Kubota springen um fast 6 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen bei der Vorlage von Zahlen zum dritten Geschäftsquartal einen Aktienrückkauf angekündigt hat.

Gewinnmitnahmen beendeten unterdessen den zwölf Sitzungen andauernden Anstieg des australischen Aktienmarkts. Der S&P/ASX-200 fiel um 0,1 Prozent zurück.

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