Alt 24.09.14, 17:23
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX dank EZB-Fantasie im Plus - Euro schwach
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Nach einer Schlussrally schloss der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 9.662 Punkten. Die Kursentwicklung spiegelt dabei nicht die jüngsten Wirtschaftsdaten wider. Am Dienstag hatte der Einkaufsmanager-Index enttäuscht, am Vormittag fiel der ifo-Geschäftsklima-Index - bereits das fünfte Mal in Folge. Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft trübte sich im September stärker als erwartet ein. Die Hoffnungen der Börse ruhen nun auf der Europäischen Zentralbank.

An der Börse setzt sich immer mehr die Meinung durch, dass die Europäische Notenbank ein Anleihenkaufprogramm auflegt. Dies würde einen Stimulus für die europäischen Konjunktur und für die Börse liefern. Auch am Devisenmarkt ist zu erkennen, dass dort mit einer Ausweitung der Bilanz der EZB gerechnet wird. Der Euro notierte mit 1,2790 Dollar auf dem niedrigsten Stand seit 14 Monaten. Zu den Gewinnern eines Anleihenkauf würden auch die Bundesanleihen gehören: die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen fiel um einen Basispunkt auf ein Prozent.

Mit den Börsengängen von Rocket Internet und Zalando scheint das Börsenfieber zurückzukehren. Der Gang aufs Parkett der Start-up-Schmiede Rocket Internet wird größer als bislang vermutet. Das Unternehmen will einen Anteil von 24 Prozent für bis zu rund 1,5 Milliarden Euro an die Börse bringen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens würde dann deutlich über 6 Milliarden Euro liegen. Das Interesse der Privatanleger scheint groß. Im Handel per Erscheinen notieren die Aktien der Neulinge bereits über dem zu erwartenden Ausgabepreis.

Für die deutschen Unternehmen ist ein schwächerer Euro bei niedrigen Rohstoffpreisen ein gutes Umfeld. Dies schienen auch die internationalen Investoren so zu sehen und kauften am deutschen Aktienmarkt querbeet. Zu den Gewinnern gehörten Deutsche Telekom, BMW und E.ON. Aber auch die Aktie von adidas, die lange Zeit unter einem starken Euro litt, legte um 1,8 Prozent zu.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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