Alt 17.09.13, 12:03
Standard Verschnaufpause nach der Rally und vor der Fed
Beitrag gelesen: 307 x 

An den europäischen Aktienmärkten dominiert am Dienstagmittag nach der jüngsten Aktien-Rally mit neuen Rekordständen die Zurückhaltung. Die Anleger warten gespannt auf die Ergebnisse der zweitägigen Notenbanksitzung in den USA, von der am Mittwoch als Ergebnis ein kleiner Einschnitt bei den monatlichen Anleihekäufen erwartet wird. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,3 Prozent auf 2.886 Punkte, der DAX kommt um 0,2 Prozent auf 8.599 Punkte zurück .

Für Ernüchterung nach der Kauflaune am Vortag sorgt, dass der S&P-500-Index entgegen den Hoffnungen kein neues Hoch markiert hat und nach Börsenschluss in Europa wieder etwas gefallen war. Zudem gaben die Kurse in Asien am Dienstag überwiegend nach. In Europa könnten die rückläufigen Kurse aber schnell zum Kauf genutzt werden. Marktteilnehmer halten gerade europäische Aktien für attraktiv: "US-Aktien sind zunehmend teuer, während die Schwellenländer ihren Glanz verloren haben", sagen die Investmentmanager von AXA.

Der deutsche ZEW-Konjunkturindex konnte die Aktienkurse am Vormittag nicht befeuern, obwohl der Index überraschend gut ausgefallen ist. "Die Fed-Sitzung heute und morgen mit der absehbaren Drosselung der Bondkäufe wiegt einfach viel schwerer als die ZEW-Umfrage", sagt ein Aktienhändler. Am Euro-Rentenmarkt zieht daraufhin die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen leicht von 1,94 auf 1,95 Prozent an, der Kurs fällt entgegengesetzt. Der Euro kann zum US-Dollar etwas aufwerten und notiert am Mittag mit 1,3361 Dollar über seinem morgendlichen Niveau bei 1,3333 Dollar.

Am Aktienmarkt wird das Geschehen von Aktienplatzierungen geprägt. Goldman Sachs hat 8 Millionen Continental-Aktien aus dem Besitz von Schaeffler platziert und zwar zu 122,50 Euro das Stück. Continental-Titel verlieren 3,6 Prozent auf 122,45 Euro. Schaeffler wird auch nach der Platzierung noch 46 Prozent der Continental-Aktien halten und will im kommenden halben Jahr keine Stücke mehr abgeben.

Sehr gut lief laut Händlern der Verkauf von etwa 6 Prozent der Aktien der Lloyds-Bank, die aus britischem Staatsbesitz kommen. Zwar verliert die Aktie in London 2,3 Prozent, allerdings liegt der Kurs schon wieder über dem Platzierungspreis von 75 Pence.

Insgesamt werden vor allem konjunkturzyklische und damit risikoreiche Sektoren wie Automobilbauer oder Öl-und Gaskonzerne verkauft. Schlechteste Branche sind die Automobilwerte, die im Schnitt 1,3 Prozent verlieren. "Die ACEA-Zulassungszahlen sind sicherlich eingepreist. Aber sie zeigen nochmals deutlich, wie schwer sich die Erholung auf Europas Absatzmärkten tut", sagt ein Händler. Im August ging die Zahl neu zugelassener Pkw europaweit um 4,9 Prozent zurück. Im DAX verlieren Papiere von Volkswagen 1,7 Prozent, Daimler-Aktien 0,9 Prozent und Anteilscheine von BMW 0,7 Prozent.

Papiere von K+S sind mit einem Abschlag von 3,4 Prozent nach Continental der zweitschlechteste DAX-Wert, nachdem der US-Wettbewerber Mosaic die Absatzprognosen für Kali-Dünger gesenkt hat.

Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com
DJG/igo/flf

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 06:12 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]