Alt 11.09.13, 09:47
Standard Börsen weiter auf dem Weg nach oben
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Die europäischen Börsen sind entgegen der vorbörslich vorherrschenden Erwartung mit leichten Gewinnen gestartet. Nach dem kräftigen Kursanstieg am Vortag besteht Händlern zufolge jedoch die Gefahr, dass im Verlauf Gewinnmitnahmen einsetzen. Der Markt sei "ein bisschen heiß gelaufen". So hat der DAX mit der Entspannung um Syrien seit Donnerstag um rund 250 Punkte zugelegt. Das deutsche Börsenbarometer handelt dennoch erneut 0,4 Prozent fester bei 8.476 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 notiert kaum verändert bei 2.850 Punkten.

Das Thema Syrien scheint mit der Fernsehansprache von US-Präsident Barack Obama in der Nacht zum Mittwoch vorerst ad acta gelegt. Obama sagte, dass die jüngsten diplomatischen Entwicklungen ein Grund seien, die Militärpläne zunächst auf Eis zu legen.

Dass Syrien zunächst allenfalls im Hintergrund eine Rolle spielt, zeigen auch die Preise für Rohstoffe. Die Krisenwährung Gold sowie der Preis für Rohöl der Sorten Brent und WTI geben tendenziell weiter nach.

Am Aktienmarkt steigen die Kurse der Energieversorger weiter. Der Branchenindex legt um 1,2 Prozent zu, nachdem er bereits an den Vortagen zu den Favoriten gehpörte. Händler führen das Kursplus - zumindest der deutschen Versorger - auf Spekulationen zurück, dass es nach der Bundestagswahl zu Änderungen des für die Versorger ungünstigen Erneuerebare-Energien-Gesetzes kommt. E.ON und RWE gewinnen jeweils 2,6 Prozent.

Nachdem Apple seine neuen iPhone-Modelle vorgestellt hat, stehen die Kurse diverser internationaler Zulieferer unter Druck. Händler kritisieren, dass die neue Billigversion zu teuer sei. Dialog Semiconductors aus dem TecDAX geben um 5,6 Prozent nach, hatten an den Vortagen aber auch kräftig zugelegt. Dagegen legen die Aktien des britischen Unternehmens ARM um 4,4 Prozent zu. Die ARM-Mikroprozessoren in den neuen iPhones könnten nun auf dem Mobilfunkmarkt eine breitere Akzeptanz finden, so eine Spekulation.

K+S-Aktien verlieren 1 Prozent und können damit zunächst nicht weiter von Medienberichten profitieren, nach denen der Uralkali-Besitzer Suleiman Kerimov seinen 22-prozentigen Anteil an dem Konzern verkaufen will. Analysten zufolge würden mit einem Verkauf die Chancen steigen, dass Uralkali unter neuer Führung in das Ende Juli aufgekündigte Vertriebskartell mit Belaruslaki zurückkehrt.

Der Kurs von Kabel Deutschland gibt kurz vor Ablauf des Übernahmeangebots von Vodafone leicht nach. Bis Mittwoch können die Aktionäre ihre Anteile dem Käufer andienen. Das Übernahmeangebot ist davon abhängig, dass Vodafone 75 Prozent der Aktien angedient werden. Vodafone legen ein Prozent zu.

Händler Christoph Hock von Alpha zufolge könnte der Kurs jedoch im Tagesverlauf noch drehen. Die Aktie von Uralkali notiere angesichts der Kerimov-Spekulationen bei hohen Volumen bis zu 5 Prozent fester

Die Aktie der Lufthansa profitiert weiter von der Entspannung um Syrien und legt 1,3 Prozent zu. Der Anstieg des Ölpreises und die Bedrohung der Flugrouten durch einen militärischen Eingriff in dem Land hatten Papiere von Fluglinien in der vergangenen Woche belastet.

Stärkere Bewegungen könnte es am Anleihemarkt geben, glaubt Chris Weston von IG Markets. Hier will Deutschland am Mittag zehnjährige Staatsanleihen für 5 Milliarden Euro emittieren und die US-Regierung am Abend europäischer Zeit Papiere mit gleicher Laufzeit im Wert von 21 Milliarden Dollar. Gleichzeitig läuft das bis zu 49 Milliarden Dollar schwere Anleihe-Programm von Verizon. Außerdem steht die spanische Regierung offenbar kurz davor, eine 50-jährige Anleihe zu begeben. Der Angebotsdruck ist also groß.

Dirk Gojny von der National-Bank rechnet damit, dass die Rendite für zehnjährige US-Papiere im Tagesverlauf auf bis zu 3,10 Prozent anziehen könnte. Aktuell rentieren die Papiere mit 2,95 Prozent. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren mit 2,02 Prozent.

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