Alt 05.02.16, 12:42
Standard Was passiert mit Sharp? – Schlechte Zahlen bei Ölwerten – Schweizer Banken unter Druck
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In dieser Handelswoche konnte der Dow Jones etwa 400 Punkte zulegen und schloss am Mittwoch bei 16.337 Punkten. In die Branche der Medizintechnik ist in dieser Woche wieder Bewegung gekommen. Am Montag wurden zwei milliardenschwere Übernahmen bekanntgegeben. Für 2,8 Milliarden Dollar übernimmt Stryker (WKN: 864952) die nicht börsennotierte Sage Products, die unter anderem Ausrüster in Operationssälen sind. Die Übernahme wird mit einer Steuergutschrift von 500 Millionen Dollar versüßt. Abbott Laboratories (WKN: 850103) musste dagegen für die Übernahme von Alere (WKN: A1C13J) deutlich tiefer in die Tasche greifen. Pro Alere Aktie werden 56 Dollar in bar geboten, so dass sich die Übernahme auf 5,8 Milliarden Dollar summiert.

Im Zuge des haussierenden Goldpreises, der zur Wochenmitte seine 200-Tage-Linie bei 1.129 Dollar je Feinunze durchstoßen hatte und die 250-Tage-Linie fest im Visier hat, rückte unter anderem auch die Aktie von B2Gold (WKN: A0M889) in den Fokus der Anleger. Der Wert zeigte eine Wochenperformance von über 14 Prozent und notiert nun bei 0,73 Euro.

So gut wie unverändert geht die japanische Börse aus dieser Handelswoche und der Nikkei 225 schließt bei 17.044 Punkten. Die Tageschwankungen waren sehr groß in dieser Woche und das zeigt die extreme Nervosität der Marktteilnehmer. Die Aktie von Sharp Corp. (WKN: 855383) machte am letzten Handelstag der Berichtswoche einen mächtigen Satz nach oben. Eine große japanische Wirtschaftszeitung veröffentlichte während der Börsensitzung am heutigen Handelstag einen Bericht, nachdem der Vorstand von Sharp die Unterstützung des taiwanesischen Elektronikkonzerns Foxconn einer innerjapanischen durch den Staatsfonds INCJ vorziehen würde. Eine Beteiligung von Foxconn würde den Aktienkurs erheblich weniger verwässern als eine Beteiligung des Staatsfonds und somit verteuerte sich die Aktie von Sharp allein am Donnerstag um fast 17 Prozent. Man darf gespannt sein, wie die endgültige Entscheidung des Vorstandes von Sharp ausfallen wird und ob sich nicht doch noch der japanische Staat am Ende durchsetzten wird. Schlechte Nachrichten mussten die Aktionäre von Hitachi Ltd. (WKN: 853219) verarbeiten. Die Geschäftszahlen blieben weit hinter den Erwartungen zurück und der Kurs von Hitachi sank um gut zwölf Prozent im Wochenvergleich. Kräftig unter die Räder kamen in dieser Woche auch Aktien aus dem Finanzsektor. Nachdem die japanische Zentralbank auf ihrer Sitzung in der letzten Woche überraschender Weise die Zinsen in den negativen Bereich gedrückt hat haben die Analysten Angst, dass die Ergebnisse von Banken und Versicherungen einbrechen könnten. Die Kurse der japanischen Großbanken gaben um gut zehn Prozent nach und der Kurs der Versicherung Dai-Ichi Life Insurance (WKN: A1CS49) sank sogar um über 21 Prozent.

Wenig begeistert waren Investoren von den vorgelegten Quartalszahlen des britischen Ölschwergewichts BP (WKN: 850517). Es war das schlechteste Jahresergebnis der vergangenen 20 Jahre. 6,5 Milliarden Dollar beträgt der Jahresverlust. 7000 Arbeitsplätze sollen eingespart werden. Die Dividende soll allerdings beibehalten werden. Die Aktie verlor bei hohen Umsätzen zwischenzeitlich zehn Prozent an Wert. BP rechnet am Jahresende wieder mit einem Ölpreis von 50-60 Dollar.

Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M) plant weitere Maßnahmen um dem Ölpreisverfall zu trotzen. Am Donnerstag wurden die Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2015 bekanntgegeben. Das Unternehmen meldet einen Gewinneinbruch von 44 Prozent für das abgelaufene Quartal. Für das Gesamtjahr wurde ein Rückgang des Gewinnes auf 1,94 Milliarden Dollar mitgeteilt, dies entspricht einem Rückgang von gut 87 Prozent. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die Investitionen bereits um 8,4 Milliarden Dollar, die operativen Kosten um 4,1 Milliarden Dollar auf 41,1 Milliarden Dollar zurückgefahren. Für das laufende Geschäftsjahr sind weitere Einsparungen in Höhe von drei Milliarden geplant.

Der norwegische Öl- und Gasproduzent Statoil (WKN: 675213) hat im vierten Quartal 2015 einen operativen Gewinn von 15,2 Milliarden Kronen (1,6 Milliarden Euro) erzielt, dies ist ein Rückgang von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Gesellschaft teilte weiter mit, dass die Investitionen für 2016 um 12 Milliarden Kronen (rund 1,3 Milliarden Euro) gekürzt werden. Die Dividende für das vierte Quartal bleibt unverändert bei 0,20 Euro und für das Gesamtjahr bei 0,79 Euro. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von knapp sieben Prozent und liegt derzeit bei 12,28 Euro.

Das nordamerikanische Branchenschwergewicht Exxon Mobil (WKN: 852549) präsentierte diese Woche seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal 2015. Das Unternehmen musste erneut einen heftigen Gewinneinbruch verbuchen. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich der Überschuss um satte 58 Prozent und sank von 6,6 Milliarden Dollar auf 2,8 Milliarden Dollar. In diesem Kontext darf man allerdings nicht vergessen, dass der Ölpreis seit Mitte 2014 um „brutale“ 70 Prozent nach unten geprügelt wurde. Rex Tillerson, der Vorstandsvorsitzende von Exxon, erklärte, dass das Marktumfeld 2016 weiterhin herausfordernd bleibe und der Konzern weiterhin die Kosten stark reduzieren wolle. Das Rohöl der Sorte BRENT notiert gegenwärtig bei 35,35 Dollar. Exxon Mobil konnte gestern ein Plus von 3,9 Prozent verbuchen und notierte zum Schlusskurs bei 70,70 Euro.

Eine wahre Nachrichtenflut gab es diese Woche in der Schweiz, dort legten einige Unternehmen ihre Zahlen für das letzte Quartal 2015 vor und diese führten zu großen Kursschwankungen. Unter anderem legten die zwei Großbanken UBS Group (WKN: A12DFH) und Credit Suisse (WKN: 876800) ihr Zahlenset vor. Es begann die UBS Group und verkündete einen Gewinn für das vierte Quartal 2015 von 949 Millionen Franken. Allerdings steckt, wie so oft, der Teufel im Detail und man musste das Ergebnis schon näher betrachten. Als positiver Beitrag ließ sich zum Beispiel eine Steuergutschrift von 715 Millionen Franken finden. Eine Erhöhung der Dividende konnte die Enttäuschung über die vorgelegten Zahlen und den verhaltenen Ausblick nicht verbessern und so schloss die Aktie an der Schweizer Börse mit knapp sieben Prozent im Minus. Am Donnerstag folgte dann die Credit Suisse und konnte leider auch keine bessere Stimmung verbreiten. Für das vierte Quartal 2015 vermeldete die Bank einen Verlust von 6,40 Milliarden Franken. Analysten hatten bereits im Vorfeld mit einem Verlust gerechnet, allerdings wurde dies nochmal übertroffen. Das Schlussquartal zieht dann auch das Jahresergebnis ins Minus, hier steht ein Reinverlust von 2,94 Milliarden Franken nach einem Gewinn von 1,88 Milliarden 2014. Wie auch bei der UBS Group bleibt der Ausblick verhalten und dementsprechend verlor die Aktie zu Börsenbeginn über neun Prozent.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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