Alt 31.03.15, 10:31
Standard Zweifel an Immobilienmarktreform belastet China-Börsen
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones) - An der Mehrzahl der ostasiatischen Börsen ging es auch am Dienstag aufwärts. Positive Vorgaben aus den USA trugen die Aktienkurse nach oben. Doch nicht alle Handelsplätze profitierten davon.

In Schanghai fielen die Kurse um 1 Prozent, während sie in Hongkong um 0,1 Prozent zulegten. Beide Börsen hatten aber am Montag kräftig von "taubenhaften" Äußerungen des chinesischen Zentralbankgouverneurs profitiert, so dass es zu Gewinnmitnahmen kam, die sich im späten Handel verstärkten. Überdies ging das Gerücht um, dass demnächst wieder einige Börsengänge genehmigt werden. Investoren zogen daher Geld ab, um in die anstehenden IPO investieren zu können.

Immobilienwerte profitierten nur vorübergehend davon, dass die chinesische Zentralbank die Vorschriften für den Kauf von Wohneigentum gelockert hat, um den schwächelnden Immobilienmarkt anzukurbeln. Wurden die Erleichterungen anfangs gelobt, so mehrten sich später kritische Stimmen. Unter anderem zweifelten die Volkswirte der BNP Paribas an der Wirksamkeit der Lockerungen. Diese dürften die Lage auf dem Immobilienmarkt nur kurzfristig verbessern, den negativen Trend aber nicht umkehren, hieß es. China Vanke verloren 2,9 Prozent und Poly Real Estate 3 Prozent.

An der Tokioter Börse fiel der Nikkei-225-Index um 1,1 Prozent. Anleger hielten sich in Erwartung des Tankan-Berichts der Bank of Japan am Mittwoch zurück, sagten Marktbeobachter. In Pharmawerten und anderen Sektoren, die zuletzt gut gelaufen waren, wurden Gewinne mitgenommen. Die Aufwertung des US-Dollar, der die Marke von 120 Yen zurückerobert hatte und rund 120,10 Yen kostete, stützte den Markt nicht, auch wenn ein festerer Dollar grundsätzlich positiv für den japanischen Exportsektor ist. Die Quartalsbilanz des Nikkei kann sich gleichwohl sehen lassen. In den Monaten Januar bis März stieg der Index um 10 Prozent.

Aktien von Fujifilm gewannen 1,5 Prozent. Das Unternehmen kauft die US-Biotechnologiegesellschaft Cellular Dynamics für 307 Millionen US-Dollar. Es werde zwar einige Zeit dauern, bis sich der Kauf positiv im Ergebnis von Fujifilm niederschlage, doch sei er durchaus sinnvoll, weil er eine Ertragssäule des Unternehmens stärke, sagt Analyst Kazuyoshi Saito von Iwai Cosmo Securities.

Überdurchschnittlich fiel das Plus mit 0,8 Prozent in Sydney aus, wo die Kurse am Montag gegen den Trend nachgegeben hatten. Zweifel an einer neuerlichen geldpolitischen Lockerung der Reserve Bank of Australia, die zu Wochenbeginn den Markt belastet hätten, seien der Zuversicht gewichen, dass die Notenbank die Zinsen in naher Zukunft abermals senken werde, berichteten Händler. Shorteindeckungen und Portfolioanpassungen zum Quartalsende hätten ebenfalls eine Rolle gespielt.

Stützend wirkte eine Studie der Barclays Bank. Diese rechnet nunmehr mit einer Zinssenkung schon im April. Bisher war sie von Mai ausgegangen. In Reaktion auf die Studie gab der Australische Dollar nach. Er sank auf 0,7612 US-Dollar und näherte sich mit 1,0179 Neuseeland-Dollar der Parität zum Kiwi.

Aktien australischer Rohstoffkonzerne erholten sich, obwohl die Preise für Rohstoffe wie Öl, Eisenerz und Gold abermals nachgaben. Santos stiegen um 1,7 Prozent, Rio Tinto um 2,5 Prozent und BHP Billiton um 3,1 Prozent.

Am Rohstoffmarkt verbilligte sich das Barrel Rohöl der US-Sorte WTI um 1,7 Prozent auf 47,85 Dollar. Die Feinunze Gold kostete mit 1.180 Dollar etwa 6 Dollar weniger als am Montag zum Settlement. Australiens wichtigstes Exportgut gemessen am Wert - Eisenerz - markierte bei 52,90 Dollar je Tonne ein neues Rekordtief.

In Taiwan legten die Aktienkurse im Schnitt um 0,7 Prozent zu. Die Aktie von Hon Hai Precision Industry verlor dagegen 2,6 Prozent. Der Apple-Zulieferer hat seinen Nettogewinn im vergangenen Jahr um 22 Prozent gesteigert; der Markt hatte indessen mehr erwartet. Nach Meinung von Credit Suisse ist die Enttäuschung aber nicht gerechtfertigt. Der Markt unterschätze unter anderem das Potenzial des iPhone 6, sagten die Analysten.

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