Alt 10.01.14, 12:04
Standard Anleger setzen voll auf starke US-Konjunktur
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Mit Optimismus gehen Investoren auf das wohl wichtigste Ereignis der Börsenwoche zu. Am frühen Nachmittag veröffentlicht das US-Arbeitsministerium den Bericht zur Beschäftigung im Dezember. Das konjunkturelle Highlight sorgt regelmäßig für kräftige Kursbewegungen an den Finanzmärkten. Anleger positionieren sich für gute Daten aus Washington und kaufen Aktien und den US-Dollar. Der DAX steigt am Freitagmittag um 0,9 Prozent auf 9.509 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,8 Prozent auf 3.116 Zähler vor.

Der Euro hat am Vormittag nach leichten Kursgewinnen zur US-Währung wieder den Rückzug angetreten. Die Gemeinschaftswährung hat auf 1,3598 Dollar leicht abgewertet, nachdem sie im Hoch noch 1,3620 gekostet hatte. Noch etwas stärker hat der Dollar zum Yen aufgewertet. Die Kursbewegungen halten sich jedoch in engen Grenzen. Das könnte sich um 14.30 Uhr MEZ abrupt ändern, wenn die Arbeitsmarktdaten aus den USA über die Bildschirme der Devisenhändler laufen.

Volkswirte rechnen damit, dass im Dezember in den USA etwa 200.000 neue Stellen geschaffen wurden. Im Devisenhandel dürfte die Messlatte allerdings noch etwas höher liegen. Denn im Laufe der Woche gab es bereits mehrere positive Hinweise auf einen robusten Arbeitsmarkt. Dem zufolge könnte sich Enttäuschung breit machen, sollte der Bericht die Konsensprognosen "nur" erfüllen und nicht übererfüllen.

Schlägt der US-Arbeitsmarkt die Erwartungen, dann dürften die Spekulationen auf eine stärkere Drosselung der Anleihenkäufe durch die US-Notenbank angeheizt werden. Davon wiederum würde der Dollar profitieren. "In diesem Fall gehe ich davon aus, dass die gestern noch gehaltene Marke von 1,3550 Dollar nach unten durchbrochen wird", prognostiziert Erik Welne von Forex Capital Markets mit Blick auf den Euro zum Dollar.

An den Börsen reichen die Kursgewinne von 0,5 Prozent an der Mailänder Börse über 0,7 Prozent in Paris und Amsterdam bis zu 1,1 Prozent in Zürich. Gekauft wird querbeet, am stärksten legen der Bausektor (+1,2 Prozent) und die Aktien von Konsumgüterherstellern (+1,4 Prozent) zu.

Größter Kursgewinner unter Europas Schwergewichten sind Lufthansa mit einem Kurssprung von mehr als 7 Prozent auf den höchsten Stand seit sieben Monaten. Die Kosten des Sparprogramms Score, mit dessen Hilfe der Gewinn bis 2015 auf 2,3 Milliarden Euro mehr als verdreifacht werden soll, sind geringer als erwartet. Analysten erhöhen die Kursziele für die Aktie und argumentieren, damit wachse das Vertrauen der Anleger in die Ziele der Airline.

Der Bericht eines Börsenblatts über eine Zerschlagung des Metro-Konzerns durch den Großaktionär Haniel treibt den Metro-Kurs um 4 Prozent nach oben. Haniel hat den Bericht mittlerweile dementiert, dieser sei "hanebüchener Unsinn".

Siemens-Aktien stagnieren, belastet von der Abstufung auf "Neutral" von "Kaufen" durch die Bank of America-Merrill Lynch. Eine Kursrakete hat die Hochstufung von SMA Solar auf "Kaufen" durch die Deutsche Bank gesorgt. Die Aktie des Solarunternehmens springt um 13 Prozent nach oben. Die Softwareschmiede SAP hat überraschend Zahlen für das abgelaufene Geschäftszahlen vorgelegt. In der Folge geht die Aktie deutlich auf Talfahrt und wird aktuell mit einem Aufschlag von 0,4 Prozent bei 61,99 Euro gehandelt. Vor der Veröffentlichung des Geschäftsausweises sind in der Spitze 62,90 Euro für die Titel der Walldorfer gezahlt worden.

Mercedes Benz hat dank etlicher neuer Modelle 2013 so viele Fahrzeuge verkauft wie noch nie. Gleichwohl läuft die Daimler-Aktie mit einem Aufschlag von 0,7 Prozent dem DAX etwas hinterher.

Am Euro-Rentenmarkt herrscht Ruhe, Bundesanleihen legen leicht zu. Auch hier könnten jedoch die Arbeitsmarktzahlen aus den USA für Bewegung sorgen. Sollte die Erwartung sinkender Wertpapierkäufe durch die Fed zunehmen, dann dürften die Kurse der US-Treasurys an der Wall Street fallen - und in ihrem Sog auch Bundesanleihen.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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