Alt 14.06.13, 12:23
Standard Weiter auf Erholungskurs - Nebenwerte im Fokus
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Weiter auf leichtem Erholungskurs zeigen sich Europas Börsen am Freitagmittag. Nach dem Crash im Nikkei am Donnerstag, hat sich der japanische Index nun kräftig erholt. Nicht nur gute Vorgaben von der Wall Street stützen, sondern auch die Hoffnung, dass die lockere Geldpolitik der Fed doch nicht so bald endet wie von Anlegern befürchtet. Händler sehen die Erholung jedoch auf wackeligen Füßen: "Falls der US-Markt am Nachmittag nicht weiterläuft, könnten wir auch ins Minus rutschen", so ein Marktteilnehmer. Nachrichtlich spielt die Musik vor allem bei den Nebenwerten.

Der DAX reduziert sein Plus leicht auf 0,2 Prozent und notiert bei 8.112 Punkten, der Euro-Stoxx-50 liegt 0,1 Prozent höher bei 2.662 Punkten. Der Stoxx-50-Index inklusive der britischen und schweizerischen Nicht-Euro-Werte ist jedoch bereits ins Minus gerutscht. Dem Protokoll der Bank of Japan (BoJ) vom Mai ist zu entnehmen, dass es innerhalb der Notenbank Stimmen gibt, die zu weiteren Maßnahmen an den Finanzmärkten bereit sind. Die Furcht, dass die BoJ am Ende ihrer geldpolitischen Möglichkeiten steht, hatte zuletzt für Unsicherheit gesorgt.

Am Donnerstagabend schrieb Jon Hilsenrath, Fed-Beobachter des Wall Street Journal, dass US-Notenbankpräsident Ben Bernanke nach der Sitzung in der kommenden Woche betonen dürfte, dass die Drosselung des Anleihekaufprogramms nur allmählich erfolgen dürfte. Ganz einstellen würde die Notenbank die Käufe nicht. Zudem werde eine "geraume" Zeit zwischen dem Ende des Kaufprogramms und einer ersten Zinserhöhung liegen.

Mit der Entspannung erholt sich auch der Dollar gegen den Yen und notiert knapp an der Marke von 95 Yen. Am Vortag war die US-Währung unter das Niveau von 94 Yen gefallen. Im Euro/Dollar-Paar geht es volatil weiter. In den vergangenen Tagen bewegte sich das Paar zwischen 1,3250 und 1,3400 Dollar, aktuell steht die Devise bei 1,3323 Dollar.

Am Nachmittag erwarten Investoren neue Impulse durch Wirtschaftsdaten aus den USA. Zu den Wichtigsten dürften die Erzeugerpreise für den Mai, die Industrieproduktion und die Kapazitätsauslastung sowie der Index der Verbraucherstimmung von der Universität Michigan zählen.

In DAX und Euro-Stoxx erholen sich hauptsächlich die Verlierer vom Vortag. So steigen ThyssenKrupp um 2,5 Prozent und Allianz um 1,1 Prozent. Lanxess stehen an der DAX-Spitze mit fast 3 Prozent auf 54,88 Euro. Hier hat Kepler Cheuvreux die Aktie zum Kauf empfohlen. Siemens holen ihre Abgaben aus dem frühen Handel wieder auf. Hier stützt die Nachricht, die Netzwerktochter NSN könne an einen Finanzinvestor verkauft werden. In Europa treibt die Erholung vor allem die Rohstoff- und Autowerte. Beide Sektoren zählten am Vortag zu den Hauptverlierern. Mit 1,4 Prozent Plus liegt der Rohstoffsektor an der Spitze, da ihn zudem die Citigroup gleich um zwei Stufen auf "Übergewichten" erhöht hat.

Deutlich besser als der Markt läuft zum Wochenausklang die Aktie von Hochtief. Händler machen zwei Gründe aus: Zum einen war die Aktie der Tochter Leighton in Australien um knapp 6 Prozent in die Höhe gesprungen. Zum anderen hat der Baukonzern angekündigt, eigene Aktien zurückzukaufen. Hochtief liegen mit 5,7 Prozent Plus auf 51,67 Euro an der Spitze im MDAX. Dicht dahinter folgen Gagfah mit 4,9 Prozent Aufschlag auf 9,58 Euro. Dem Immobilienunternehmen ist eine günstige Refinanzierung gelungen.

Keine Belastung stellt eine Gewinnwarnung für die Aktie von Gerry Weber dar, diese steigt sogar um 5 Prozent auf 32,65 Euro. Wie bei einigen Wettbewerbern bereits gesehen, hat das schlechte Wetter die Ergebnisse verhagelt. "Einige Analysten hatten bereits mit einer Gewinnwarnung gerechnet", so ein Händler. Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits knapp 15 Prozent verloren.

Nordex-Titel steigen nach dem Erhalt eines größeren Auftrags um 2,5 Prozent auf 5,70 Euro. Positiv wertet Wais Samadzada, Analyst bei Montega, dass der Auftrag für die Anlage des Typs N-117 zu den margenstärkeren Produkten gehöre.

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