Alt 18.12.09, 19:42
ExxonMobil beim Christmas Shopping - japanischer Bankensektor im Fokus
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In dieser Handelswoche kam der amerikanische Aktienmarkt nicht richtig von der Stelle. Während der Dow Jones bis zum Handelsende am Mittwoch wenige Punkte im Vergleich zum Freitag abgab, zogen sich die Technologiewerte besser aus der Affäre. Der NASDAQ konnte per Mittwochabend ein kleines Plus von 0,7 Prozent vorweisen.

Die Woche begann mit einem Paukenschlag. Vor dem Beginn des Handels am Montag vermeldete ExxonMobil (WKN: 852549) den Erdgasförderer XTO Energy (WKN: 886499) für 41 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Rechnet man die Schulden von XTO heraus, so ergab sich zum Schlusskurs am Freitag eine Prämie von circa 25 Prozent. Die XTO-Aktie schoss vorbörslich in die Höhe, konnte aber während der Börsensitzung das Niveau nicht ganz halten. Am Ende verblieb immerhin ein Plus von über 15 Prozent. Die Aktie von ExxonMobil dagegen verlor über vier Prozent. „Am Markt setzte sich hiermit die Meinung durch, dass Exxon sehr tief in die Tasche gegriffen hat. Ob zu tief, wird sich erst später zeigen“, kommentierte Marc Pusch von der Baader Bank AG. Auch andere Gaswerte bekamen Rückenwind von der Übernahme. Dabei kam bei einigen Werten die Spekulation auf, wer der nächste Kandidat sein könnte. An diesem freundlichen Gesamtmarkt konnten auch die Aktien der Einzelhändler überdurchschnittlich zulegen. Dazu zählten GAP (WKN: 863533), Nordstrom (WKN: 867804) und Urban Outfitters (WKN: 888903). Die Aktie von Citigroup (WKN: 871904) fiel mit einem Minus von über sechs Prozent auf. Hier belastete die Meldung, dass der Bankkonzern eine Kapitalerhöhung durchführen will, um die staatlichen Hilfen zurück zu zahlen.

Nach dem man am Montag ein neues Jahreshoch in Dow Jones erreicht hatte, war am Dienstag „Ausruhen“ die Devise. Am Ende blieb in den Indizes ein kleines Minus übrig. Die Bankenwerte waren jedoch einem stärkeren Druck ausgesetzt. Zu sehr belasteten die Kapitalmaßnahmen in diesen Bereich. Die Aktie von JP Morgan (WKN: 850628) sowie die von Bank of America (WKN: 858388) verloren über zwei Prozent. Schlimmer traf es noch die Aktie von Best Buy (WKN: 873629). Der Discounter von Elektronikartikeln konnte mit den Quartalszahlen zwar die Erwartungen des Marktes erfüllen, der verhaltene Ausblick drückte jedoch auf die Stimmung der Anleger.

Am Mittwoch präsentierte sich der Markt wieder besser. Zu den Gewinnern zählten die Häuslebauer, nach dem bei den Baubeginnen ein deutlicher Anstieg vermeldet wurde. Vorweg marschierte die Aktie von KB Home (WKN: 876635) mit plus sechs Prozent, gefolgt von Pulte Homes (WKN: 854435) mit über fünf Prozent und knapp dahinter Lennar (WKN: 851022). Die Sonne schien auch über dem Chip-Sektor. Nach dem Intel eine Klage von der US-Monopolkommission zu erwarten hat, fiel zwar die Intel-Aktie (WKN: 855681) um über zwei Prozent. Die Konkurrenz wie AMD (WKN: 863186) und Nvidia (WKN: 918422) profitierte jedoch mit einem Plus von knapp vier Prozent bzw. über acht Prozent. Positiv fielen am Vorabend die Quartalszahlen von Adobe (WKN: 871981) aus. Die Aktie stieg um vier Prozent, auch in Folge von mehreren Hochstufungen aus der Analystengruppe.

Unter Führung des Bankensektors konnte diese Woche der Nikkei-225-Index gut 300 Punkte zulegen und schließt mit 10.163 Zählern wieder über der Zehntausender-Marke. Gerüchte, dass die strengen Auflagen an das zukünftige Eigenkapital von Geschäftsbanken über einen längern Zeitraum gestreckt werden sollen, nahmen den Druck, der seit geraumer Zeit auf den Bankaktien lastete. Unter der Führung von Mizuho Financial Group (WKN: 200455), die sich um knapp 20 Prozent verteuerten, legten die Aktien der japanischen Großbanken kräftig zu. Sumitomo Mitsui Financial (WKN: 778924) legte knapp 10 Prozent zu und nur Mitsubishi UFJ Financial (WKN: 657892) tanzte mit einem so gut wie unveränderten Aktienkurs aus der Reihe. Die Sitzung der japanischen Zentralbank hat bis jetzt keine Überraschungen gebracht und alle Marktteilnehmer gehen auch davon aus, dass sich an der Zinspolitik bis auf weiteres nichts ändern wird.

Turbulent ging es diese Woche für die Biotechfirma Addex (WKN: A0MSH6) an der Börse zu. Bereits am Montagabend musste das Unternehmen mit Sitz in der Schweiz den Abbruch einer wichtigen Migränestudie mitteilen. Da diese Leitsubstanz, mit dem Namen ADX´59, sehr bedeutend für den Konzern ist, wurde die Aktie auf Antrag von Addex am Dienstag für den kompletten Handelstag ausgesetzt. Am Mittwoch bewahrheiteten sich dann die schlimmsten Befürchtungen und die Aktie verlor zum Eröffnungskurs 74,7 Prozent. Viele Analysten äußerten sich dementsprechend negativ und senkten das Kursziel. Hoffnung besteht aber weiterhin, da das Management nun auf das Backup Produkt setzt. Im Gegensatz zu dem Leitprodukt besteht hier eine andere chemische Struktur und daher sei das Risiko, dass es zu einer Schädigung der Leber wie bei ADX´59 komme, eher gering einzustufen.

Die Aktien des niederländischen Finanzkonzerns ING Groep (WKN: 881111) konnten sich nach Abschluss der Durchführung ihrer Kapitalerhöhung in Höhe von 7,5 Milliarden deutlich von ihren Tiefständen erholen. Die neuen Aktien wurden mit einem Abschlag von circa 37 Prozent auf den theoretischen Ex-Bezugsrechtspreis den Aktionären zur Zeichnung angeboten. Die Einnahmen aus der Kapitalerhöhung werden zur Rückzahlung staatlicher Hilfen im Zuge der Finanzkrise, sowie zur Vorbereitung zum Verkauf von Unternehmenteilen aufgrund von EU -Vorgaben verwendet.

An der Börse Mailand debütierten Anfang Dezember die Aktien des Modeeinzelhändlers YOOX S.p.A (WKN: A0YFBT). Dies war die erste Neuemission an der Börse in Mailand seit 20 Monaten. Die Aktien wurden zu einem Preis von 4,30 Euro zur Zeichnung angeboten. Das Unternehmen betreibt unter anderem Online-Stores für internationale Modeeinzelhändler.

Da dies der letzte Marktbericht für das Jahr 2009 ist, möchten wir die Gelegenheit ergreifen, allen unseren Lesern zu danken, die den Marktbericht mit Themenschwerpunkt Auslandsaktien der Börse Stuttgart zu einem der beliebtesten Marktberichte Deutschlands gemacht haben.

Schöne Feiertage, ein fröhliches Weihnachtsfest und selbstverständlich einen guten Rutsch ins neue Börsenjahr 2010 wünscht Ihnen das Team der Baader Bank AG an der Börse Stuttgart.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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