Alt 28.11.13, 11:54
Standard Nach DAX-Rekordjagd greift auch Euro-Stoxx-50 Jahreshoch an
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Die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt geht am Donnerstag ungebrochen weiter. Am Mittag gewinnt der DAX 0,4 Prozent auf 9.385 Punkte. Mit 9.399,63 Punkten hatte er am Vormittag nur knapp die 9.400er Marke verfehlt. Auch der Euro-Stoxx nimmt nun sein Jahreshoch bei 3.107 Punkten ins Visier, er steigt um 0,3 Prozent auf 3.093 Punkte. Wegen des "Thanksgiving"-Feiertages in den USA sind die Umsätze zwar relativ dünn. Mit dem Durchbruch bei den Koalitionsverhandlungen in Deutschland sind die Weichen laut Händlern aber auf eine Fortsetzung der Jahresendrally gestellt.

Außerdem sind neue Inflationsdaten aus Deutschland sehr niedrig ausgefallen. Das schürt die Spekulationen weiterer Lockerungsmaßnahmen in der Geldpolitik, entweder über einen neuen Langfristtender mit niedrigen Zinsen für die Banken oder sogar über erstmals negative Einlagenzinsen für Bankguthaben bei der Europäischen Zentralbank. Denn in der so genannten Peripherie der Eurozone ist der Preisauftrieb noch niedriger: "Verkehrte Welt", sagt Stefan Schneider, Volkswirt bei Deutsche Bank Research.

Auf der Aktienseite profitieren besonders Finanztitel von dem Szenario: Deutsche Bank gewinnen 1,6 Prozent, Commerzbank führen mit einem Plus von 2,4 Prozent die Gewinnerliste im DAX an. In Europa steigen die Aktien von Barclays um 1,7 Prozent, die der italienischen Bank Intesa San Paolo um 2,1 Prozent. Der Banken-Index steigt um gut 0,8 Prozent. Auch Versicherer sind gefragt. So steigen Munich Re mit plus 1,2 Prozent ebenfalls deutlich und notieren erstmals seit 2002 über 160 Euro. Stärkster Branchenindex in Europa ist allerdings der Index der Rohstoff-Aktien, der sich nach der jüngsten Schwäche um 1,5 Prozent erholt.

Für die E.ON-Aktie geht es um 0,4 Prozent nach oben. Positiv werten Händler Presseberichte über einen möglichen Verkauf der italienischen Tochter. "Wenn das wie berichtet zwei Milliarden Euro in die Kasse spült, ist das gut", sagt ein Händler. Das Geschäft gehöre nicht zu den renditestärksten, daher könne E.ON leicht darauf verzichten.

Norma setzen zu einer Aufholjagd an und fallen nur noch um 0,6 Prozent, nachdem eine Verkaufsempfehlung der DZ Bank die Aktie des Autozulieferers im frühen Geschäft um 3,5 Prozent gedrückt hatte. Die Evonik-Titel ziehen um 1,9 Prozent auf 28,35 Euro an. Berenberg hat das Coverage der Aktie mit "Kauf" und einem Kursziel von 34 Euro aufgenommen. In London macht die Aktie von Thomas Cook nach deutlich erhöhten Sparzielen einen Sprung von knapp 13 Prozent. Im MDAX bauen TUI die jüngsten Gewinne mit einem Plus von knapp einem Prozent aus.

Am Devisenmarkt liegt der Euro weiter eng an der Marke von 1,36 Dollar. Der festere Euro spricht zum einen für Kapitalströme. Auf der anderen Seite puscht er aber auch die Unternehmensgewinne in den USA und stützt somit die Stimmung für US-Aktien.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

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