Alt 27.11.13, 12:24
Standard Große Koalition beruhigt Peripherie
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Die Einigung über einen Koalitionsvertrag in Deutschland stützt die Stimmung an Europas Börsen am Mittwochmittag. Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, achtet der Vertrag zwischen Konservativen und SPD darauf, dass Europa auch in Zukunft eine Stabilitätsunion bleibe. Das dürfte in der Peripherie der Eurozone gerne gehört werden. Der Euro steigt in den Bereich von 1,36 Dollar. Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 9.315 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 3.075 Punkte nach oben.

"Der Devisenmarkt freut sich darüber, dass damit eine europafreundliche Regierung zustandegekommen ist", sagt ein Händler. Zudem sei damit die Zahlungsfähigkeit Europas gewährleistet, da Deutschland sich nun Hilfszahlungen an die Südstaaten nicht verweigern dürfte. Dies könnte den Euro noch weiter nach oben treiben und die Anleihe-Renditen der Peripherieländer weiter nach unten. Am Mittwoch geben die Notierungen an den europäischen Bondmärkten allerdings leicht nach.

Die Börse in Athen knüpft indes an die Vortagesverluste an und verliert 0,6 Prozent. Am Nachmittag wird der OECD-Bericht zur Lage in Griechenland veröffentlicht. Vor der Abstimmung im italienischen Senat legt die Börse in Mailand indes ein Prozent zu. Dort könnte der ehemalige Ministerpräsident Berlusconi seinen Senatssitz verlieren. Mit einer ernsthaften Regierungskrise rechnen Marktbeobachter aber nicht.

Der Datenkalender in Europa ist relativ leer - nicht dagegen in den USA. Als Folge des "Thanksgiving"-Feiertages am Donnerstag werden nahezu sämtliche Zahlen vorgezogen. Unter anderem stehen wichtige Daten wie der Chicago-Einkaufsmanager-Index, die Verbraucherstimmung der Uni Michigan, Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, Auftragseingänge und die Frühindikatoren an.

Der erste Zwischenbericht der Royal Mail nach dem Börsengang kommt im Handel gut an. Nach einem Gewinnsprung geht es für die Aktie um mehr als 6 Prozent nach oben. Investec Securities sehen Revisionsbedarf bei den Gewinnschätzungen des Marktes. Nach den Zahlen legt die Aktie der Deutschen Post um 2,5 Prozent zu. Positiv für das Papier ist auch, dass sich die Große Koalition auf die Einführung eines Mindestlohnes geeinigt hat. Die Konkurrenten müssten nun die Löhne anheben, wird im Handel erwartet.

Bei den Einzelwerten steigen HeidelbergCement um 1,2 Prozent - nach Häusern wie Goldman und Nomura hat sich nun auch Berenberg zuversichtlich zu den Aussichten geäußert. In der zweiten Reihe verlieren MTU 3,8 Prozent nach negativen Analystenkommentaren. Eine Hochstufung auf "Hold" von zuvor "Sell" verhilft Fuchs-Petrolub-Aktien zu einem Kursplus von 2,6 Prozent.

Daneben stehen Platzierungen im Blick. Nordex fallen um 5 Prozent auf 10,34 Euro, nachdem der Windanlagenhersteller eine Kapitalerhöhung laut Händlern zu 10 Euro je Aktie platziert hat. Insgesamt fließen dem Unternehmen 74 Millionen Euro zu. Im SDAX geben Vossloh um 3,7 Prozent nach auf 70,44 Euro. Die Familienaktionäre sollen ein größeres Aktienpaket für 68,00 Euro je Aktie verkauft haben.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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