Alt 21.11.13, 12:01
Standard Blue-Chips erholen sich von Tagestiefs
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Europas Börsen haben sich am Mittag von anfänglichen Kursverlusten etwas berappelt. Der DAX, der im frühen Handel um knapp 1 Prozent nachgegeben hatte, handelt nur noch 0,3 Prozent leichter bei 9.173 Punkten. Auf die Kauflaune hat anfangs das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank gedrückt. Aus diesem geht hervor, dass die Federal Reserve in den kommenden Monaten die monatlich 85 Milliarden US-Dollar schweren Anleihenkäufe reduzieren könnte. Damit würde den Finanzmärkten nach Jahren einer immer lockeren Geldpolitik erstmals wieder Liquidität entzogen. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,3 Prozent auf 3.039 Punkte nach.

Der Euro hat sich zum US-Dollar auf niedrigem Niveau stabilisiert. Am Vortag hatten Medienberichte über die Einführung negativer Zinsen in der Eurozone den Euro auf breiter Währungsfront einbrechen lassen. Vom Tagestief von 1,3399 Dollar hat sich die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3475 vorgearbeitet. Er profitiert von Aussagen des EZB-Präsidenten Mario Draghi, wonach die EZB gegenwärtig keine deflationären Risiken erwartet.

"Unserer Meinung nach ist die Option negativer Zinsen möglich, aber erst bei nachhaltiger Deflation wahrscheinlich", merkt Michala Marcussen von der Societe Generale an. Die Auswirkungen negativer Zinsen auf die Krditvergabe von Banken seien "im besten Falle unklar und im schlimmsten Falle negativ".

Bundesanleihen setzen die Verlustphase fort, die Kurse fallen den dritten Tag in Folge. Von der Konjunktur in der Eurozone gibt es gemischte Signale: Eine Umfrage unter Einkäufern in Deutschland hat die beste Stimmung seit zehn Monaten zutage gefördert. In Frankreich ist dagegen der Einkaufsmanager-Index auf den niedrigsten Stand seit Juni gefallen. "Für Frankreich, den wirklich kranken Mann in Europa, ist der Ausblick nicht gut", kommentiert Rob Wood von der Berenberg-Bank. Wegen des Ausbleibens von Reformen drohe das Land ans Ende Europas zurückzufallen.

Am deutschen Aktienmarkt führen die Aktien der Versorger die Gewinner an. E.ON steigen um 1,8 Prozent und RWE um 2,6 Prozent. Goldman Sachs hat die Kaufempfehlung für beide Aktien bekräftigt und die Kursziele leicht erhöht. Die Analysten begründen das mit der Entscheidung des Hamburger Finanzgerichtes vom Mittwoch, die Brennelementesteuer an den Europäischen Gerichtshof zu verweisen. Damit nehme die Wahrscheinlichkeit zu, dass das Gesetz abgeschafft wird.

Bei ThyssenKrupp lastet erneut die drohende Kapitalerhöhung des Industriekonzerns auf der Aktie, die um 2,4 Prozent nachgibt. Zudem hat Goldman Sachs den europäischen Industriesektor und auch den Chemiesektor auf "Untergewichten" gesenkt. Das drückt auch auf die Kurse von Siemens, Lanxess und K+S, die jeweils etwas mehr als 1 Prozent verlieren.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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