Alt 20.11.13, 12:24
Standard Börsianer halten sich vor Fed-Protokoll bedeckt
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Der moderate Abgabedruck an Europas Börsen dauert auch am Mittwochmittag an. Mit einem größeren Rücksetzer rechnen Marktteilnehmer bislang nicht. Die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken bleibt das übergeordnet stützende Moment. Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank das Protokoll ihrer Oktober-Sitzung. Die Investoren erhoffen sich neue Hinweise, ob und wann die Fed damit beginnen könnte, ihre monatlichen Wertpapierkäufe zu drosseln. Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 9.175 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.040 nach unten.

US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat am Dienstag in einer Rede klargestellt, dass die Fed selbst bei sinkender Arbeitslosigkeit in den USA an Ultraniedrigzinsen festhalten will. "Weit nachdem" die Arbeitslosenrate unter 6,5 Prozent gefallen sei, dürfte der Leitzins noch nahe Null bleiben, sagte er - ein klarer Versuch, die Finanzmärkte davon zu überzeugen, dass die lockere Geldpolitik der Federal Reserve auch nach dem geplanten Ausstieg aus ihren umfangreichen Anleihekäufen weitergehen wird.

Am Devisenmarkt notiert der Euro gegen den Dollar wenig verändert bei 1,3530, nachdem er im Tageshoch bereits um 1,3570 handelte. Derweil legt das Pfund nach der Veröffentlichung des Protokolls der Sitzung der Bank of England vom 6. und 7. November leicht zu. Die Zentralbanker zeigen sich darin zwar besorgt über die wirtschaftliche Erholung des Landes. Nach Einschätzung von Newedge ist eine weitere Lockerung der Geldpolitik derzeit aber nicht zu erwarten.

Im DAX ist die Aktie von ThyssenKrupp mit Abschlägen von 2,5 Prozent bislang Tagesverlierer. Der Stahlkonzern steht unmittelbar vor dem Verkauf seines US-Stahlwerks in Alabama. Finanzkreisen zufolge soll ein Konsortium aus den Konkurrenten ArcelorMittal und Nippon Steel der Käufer sein. Als Kaufpreis stünden rund 2 Milliarden Euro im Raum. Zugleich wird aber damit gerechnet, dass ThyssenKrupp eine Kapitalerhöhung bekanntgeben wird. Die Analysten von Jefferies erwarten eine Erhöhung mit einem Volumen von 800 bis 1.000 Millionen Dollar.

Die Aktie der Deutschen Post verliert 1,7 Prozent, nachdem die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch die Aktie auf "Neutral" von zuvor "Kaufen" abgestuft haben. Ein Blick auf die europäischen Sektoren zeigt, dass der Telekommunikationssektor mit einem Abschlag von 1,3 Prozent am schwächsten tendiert. Hier belastet besonders das Minus in der Aktie von Vodafone von 2,2 Prozent in Folge der Dividendenausschüttung.

Nach dem starken Kursanstieg der jüngsten Vergangenheit gibt die Alcatel-Aktie am Mittwoch 5,6 Prozent nach. Metro-Titel knüpfen derweil nach positiven Analystenkommentaren an die Kursaufschläge vom Dienstag an und steigen 3,4 Prozent. Metro erwägt, einen Minderheitsanteil des Großhandels in Russland an die Börse zu bringen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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