Alt 05.02.14, 12:27
Standard Anleger warten gebannt auf US-Daten
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Wichtige Konjunkturdaten aus den USA werden am Nachmittag die weitere Richtung an den europäischen Börsen vorgeben. Zur Veröffentlichung steht der ADP-Arbeitsmarktbericht sowie der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe an. Nach den starken Verwerfungen der vergangenen Tage zeigt sich der DAX bis Mittwochmittag mit einem Minus von 0,2 Prozent auf 9.113 Punkte recht stabil. Der Euro-Stoxx-50 notiert unverändert bei 2.963 Punkten.

Ein Grund für die bessere Entwicklung des Euro-Stoxx-50 sind ermutigende Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone. "Mit dem erneuten Anstieg in Spanien und dem über den Erwartungen, wenn auch nach wie vor unter der Expansionsschwelle liegenden Wert in Italien wird das moderate Wachstumsszenario in Europa untermauert", kommentiert Johannes Jander, Volkswirt bei der Helaba.

Es wird erwartet, dass die Zahl der Beschäftigten im privaten Sektor, die der ADP misst, im Januar um 189.000 Stellen gestiegen ist. Allerdings ist die Prognose angesichts der harten Winters in den USA mit großen Unsicherheiten behaftet. Auch war der ADP-Bericht in der Vergangenheit nicht immer ein guter Indikator für den für die Finanzmärkte sehr viel wichtigeren offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag bekannt gegeben wird.

Am Devisenmarkt notiert das Euro/Dollar-Paar wenig verändert um 1,3520. Neben den ADP-Daten könnte die ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe für Bewegung sorgen. Analysten erwarten für Januar einen leichten Anstieg auf 53,5 Punkte von zuvor 53. Daneben richten sich die Blicke bereits auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Nach den schwachen Preisdaten aus der Eurozone ist die Wahrscheinlichkeit weiterer geldpolitischer Maßnahmen gestiegen - solche würden den Euro belasten.

Nach Kursverlusten am Vortag haben Bundesanleihen wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Sie sind seit Ende vergangenen Jahres fast pausenlos gestiegen. Der Ausstieg der US-Notenbank aus der superlockeren Geldpolitik und die Verwerfungen an den Emerging Markets hatten die als sichere Anlagehäfen geltenden "Bunds" immer weiter nach oben getrieben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt aktuell bei 1,62 Prozent, verglichen mit Niveaus um 1,9 Prozent zum Jahreswechsel.

Im DAX führen VW-Aktien mit Aufschlägen von 1,4 Prozent die Gewinnerliste an. Die Aktie profitiert von einem Bericht des "Wall Street Journal Deutschland", dem zufolge die Wolfsburger ihre Mehrheit am schwedischen Lkw-Produzenten Scania aufstocken könnten, um so ihre strategische Lkw-Allianz voranzutreiben. "MAN und VW erzielen Synergien von etwa 200 Millionen Euro, aber die Synergien von Scania und MAN könnten viel höher sein", sagt die Commerzbank.

Insgesamt bleiben kursbewegende Nachrichten aus den Unternehmen an den Aktienmärkten aber Mangelware. Der schweizerische Chemiekonzern Syngenta hat 2013 weniger umgesetzt und verdient als Analysten erwartet hatten. Das belastet nicht nur den Syngenta-Kurs, der um 4,7 Prozent fällt, sondern drückt auch den Kurs von BASF um 0,7 Prozent und den von Bayer um 0,9 Prozent.

Aktien von ProSieben ziehen um 1,4 Prozent an, nachdem Goldman Sachs die Aktie auf eine Favoritenliste genommen hat. Papiere von ThyssenKrupp verlieren nach einer Abstufung auf "Untergewichten" durch die Großbank HSBC 2,4 Prozent. Die Aktie des Wettbewerbers ArcelorMittal hat HSBC dagegen auf "Übergewichten" hochgestuft, woraufhin der Kurs um 1,5 Prozent steigt.

Bei den Nebenwerten profitieren die Aktien des Duft- und Geschmackstoffproduzenten Symrise von einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank und gewinnen 3,4 Prozent hinzu.

In Zürich ziehen Swatch um 4 Prozent an, nachdem der Uhrenhersteller den Nettogewinn 2013 um 20 Prozent steigern konnte. Davon profitieren auch Richemont-Aktien, die um 1,5 Prozent zulegen. Swatch führt Nobelmarken wie Blancpain und Breguet, Richemont vermarktet Edeluhren wie Piaget oder Jaeger-LeCoultre.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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