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„Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ ist ein altbekanntes, etwas abgewandeltes Goethe-Zitat, das aber auch für die Börsen Osteuropas zutrifft. Während die meisten Anleger bei Emerging Market-Anlagen die Börsen aus Asien(wie China, Indien) im Visier haben, werden die geografisch wesentlich näher liegenden Börsen aus Osteuropa oft sehr stiefmütterlich behandelt.
Besonders in Haussephasen gibt es in Osteuropa aber sogar im Emerging Market Universum immer wieder selektiv deutliche Outperformancechancen. So erfreuten im letzten Jahr vor allem die Börsen Kiew aus der Ukraine mit einem Plus von 117% sowie die Börse OMX Tallinn aus dem neuen EWU-Land Estland (>80%) die Anleger. Noch besser schnitt die Börse aus der Mongolei mit einem Plus von 130% ab, wobei es hier aber nur über Umwege Anlagevehikel über ausländische Firmen, die in der Mongolei aktiv sind, gibt. Die Börse Tiflis aus Georgien zählte in 2010 ebenfalls zu den Shooting-Stars unter den Weltbörsen, wobei sich alleine der Kurs des größten Titels Bank of Georgia sogar von 5 auf 15 € verdreifachte. Aber auch die Börse aus Kasachstan zählte im letzen Jahr mit einem Plus von über 30% wie schon im Vorjahr zu den wenig beachteten Outperformern. Das BSP-Wachstum betrug in Kasachstan über 7%. Kasachstan profitiert von dem Rohstoffhunger des Nachbarlandes China. Nicht unerwähnt bleiben, dabei aber die hohen Liquiditätsrisiken an diesem „Exotenbörsen“. Zudem waren diese „Exotenbörsen“ im Crash-Jahr 2008 auch besonders stark gefallen (>70%). So liegen die Aktienkurse in der Ukraine im Durchschnitt immer noch 50% unter den Hochständen im April 2008. Unter den liquiden und marktbreiten Börsen konnten aber auch die Warschauer und die Moskauer Börse jeweils mit einem Plus von über 20% den DAX im letzten Jahr deutlich outperformen. Dabei kam aber erst im letzten Quartal so richtig Schwung in die Börsen. Durch die Geldlockerung der FED, das sogenannte „quantitative easing 2“, wurde der Appetit für Risikoinvestments wieder größer und die Fonds, vor allem auch die ETFs, bekamen Kapitalzuflüsse, was auch die Börsen dann nach der langen Seitwärtsbewegung bis in den Spätsommer nach oben brachte. Die Börsen aus der Ukraine und Moskau sind schon wieder gleich zu Jahresbeginn mit einem Plus von über 6% deutliche Outperformer unter den Weltbörsen - erst recht gegenüber dem DAX. Daher wiederhole ich meinen Apell, dass sich die deutschen Anleger intensiver mit den Börsen Osteuropas, also ihren europäischen Nachbarn, befassen sollten. Zumindest sollten Sie die osteuropäischen Länder mehr bereisen, um auch ein gutes Gespür für ein Investment in Osteuropa zu bekommen. Zu den Großstädten nach Osteuropa brauchen Sie zuweilen weniger Flugzeit wie nach Mallorca, geschweigen denn nach Asien oder Lateinamerika als interessante Emerging Markets. Dabei gebe ich abschließend aber auch gerne das noch viel bessere Originalzitat wieder: „Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen, Denn das Glück ist immer da“ (Goethe). Und jeder ist bekanntlich seines Glückes Schmied! Es wird in Osteuropa auch in 2011 selektiv immer wieder Outperformancechancen und spannende Investmenthemen geben. Auch Immobilienanlagen in Prag sind eine Überlegung wert. Vor dem Investieren sollten Sie aber eingehend informieren! | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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