Alt 10.08.12, 00:05
Standard Atempause am Aktienmarkt
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An der Wall Street haben die Aktienkurse am Donnerstag eine Pause eingelegt, nachdem der August bisher überraschend gut gelaufen ist. Die Stimmung unter den Anlegern blieb gleichwohl gut, zumal neue Daten nahelegten, dass sich die US-Wirtschaft allmählich erholt. Viele Anleger spekulierten zudem auf frisches Notenbank-Geld, das seinen Weg in den Aktienmarkt finden dürfte.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) sank um um 0,1 Prozent auf 13.165 Punkte, der S&P-500 schloss um einen Punkt höher bei 1.403 Punkten, und der Nasdaq-Composite legte um 0,3 Prozent auf 3.019 Punkte zu. Gehandelt wurden an der NYSE magere 0,58 (Mittwoch: 0,64) Milliarden Aktien. Auf 1.679 Kursgewinner kamen dabei 1.344 -verlierer. Unverändert schlossen 122 Titel.

Mit dem Sprung des S&P-500 über die Marke von 1.400 Punkten habe sich das Sentiment bei den Privatanlegern deutlich aufgehellt, sagte Peter Boockvar, Aktienstratege bei Miller Tabak. Die Anleger blickten nunmehr auch gelassener Richtung Europa, ergänzte Rick Fier, Leiter des Aktienhandels bei Conifer Securities. Noch vor kurzem hätten viele geglaubt, dass die Schuldenkrise eskaliere, und sich entsprechend positioniert. Wider Erwarten sei das Schlimmste aber bislang ausgeblieben.

Unterstützung dürften die Aktienmärkte nach Überzeugung vieler Investoren auch von den Zentralbanken erhalten. Die Hoffnungen richten sich nicht mehr nur auf die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank. In China ist der Inflationsdruck gering, so dass die People's Bank of China Spielraum für geldpolitische Lockerungen hat, um der schwächelnden Wirtschaft des Landes aufzuhelfen.

In den USA war bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche wider Erwarten ein Rückgang verzeichnet worden, und das Handelsbilanzdefizit hat sich im Juni überraschend verringert. Die guten Daten veranlassten die Anleger zunächst zum Rückzug aus Staatsanleihen. Nachdem die Auktion von Longbonds auf nur geringes Interesse gestoßen war, gerieten die Treasurys noch stärker unter Druck. Allerdings wurden die Verluste schon bald zum Wiedereinstieg genutzt, was die Verluste begrenzen half. Die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe fiel zurück auf 1,69 Prozent.

An der Nymex profitierte der Ölpreis nur vorübergehend von der Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung. Der September-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der US-Referenzsorte WTI gab den größten Teil seiner Gewinne wieder ab und schloss um 0,01 US-Dollar höher bei 93,36 Dollar. Die europäische Sorte Brent hielt sich an der ICE besser und stieg um 1,0 Prozent bzw 1,08 Dollar auf 113,22 Dollar.

Der Euro gab zum US-Dollar nach. Am Devisenmarkt schwanden die Hoffnungen, dass die Europäische Zentralbank Maßnahmen ergreifen wird, um Italien und Spanien die Geldaufnahme an den Kapitalmärkten zu günstigeren Bedingungen zu ermöglichen. Die Gemeinschaftswährung kostete im späten US-Handel 1,2298 Dollar.

Gold verteuerte sich an der Comex um 0,3 Prozent bzw 4,20 Dollar auf 1.620,20 Dollar. Das Edelmetall werde in Erwartung geldpolitischer Lockerungen wieder als Inflationsschutz gekauft, sagte Charles Nedoss von Kingsview Financial in Chicago.

Am Aktienmarkt profitierten die Aktien von Cisco von positiven Analystenempfehlungen und stiegen um 3,1 Prozent auf 17,70 Dollar. Sowohl Goldman Sachs als auch Piper Jaffray hatten die Titel hochgestuft. Der zurückhaltende Umgang der US-Bürger mit ihren Kreditkarten belastete dagegen die Anbieter des Plastikgelds. Im Juli stiegen die Ausgaben mit Kredit- und Geldkarten um nur 5,7 Prozent, wie der Datenverarbeiter First Data ermittelt hat. Diese Nachricht drückte unter anderem den Kurs von American Express um 2,5 Prozent auf 56,47 Dollar.

Die Papiere von Elizabeth Arden verteuerten sich um 13 Prozent auf 44,02 Dollar, nachdem der Kosmetikkonzern sich Ertragsziele gesetzt hatte, die deutlich über den Erwartungen des Marktes lagen. Aktien von Monster Beverage fielen dagegen um 9,7 Prozent auf 61,20 Dollar. Der Hersteller von Energy-Drinks hatte im zweiten Quartal schlechter als erwartet abgeschnitten. Enttäuschende Geschäftszahlen ließen auch den Kurs der Einzelhandelskette Kohl's um 1,2 Prozent auf 51,42 Dollar nachgeben.

Robbins & Myers sprangen um 27,4 Prozent auf 59,63 Dollar nach oben. National Oilwell Varco, ein Ausrüster der Ölindustrie, will das Unternehmen für 2,55 Milliarden Dollar kaufen. Der Kurs von National Oilwell stieg um 0,8 Prozent auf 76,98 Dollar.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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