Alt 23.03.15, 11:18
Standard Tokio und Schanghai bleiben auf Rekordjagd
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - An den ostasiatischen Börsen ist es am Montag auf breiter Front nach oben gegangen. Der japanische Leitindex in Tokio sprang abermals auf ein neues 15-Jahres-Hoch, und in Schanghai stieg der Index bereits den neunten Tag in Folge. Der chinesische Aktienmarkt verbuchte damit die längste Gewinnstrecke seit rund acht Jahren. Die kommende Zinserhöhung in den USA verliere immer mehr ihren Schrecken, hieß es im Handel. Zudem verweisen Händler darauf, dass bei einer Zinserhöhung mit einem weiter steigenden US-Dollar zu rechnen sei. Das erhöhe die Exportchancen viele asiatischer Unternehmen für den Handel mit den USA.

Allerdings gab es auch warnende Stimmen. "Die Bewegung des Dollar steht im Mittelpunkt - nicht unbedingt, weil Europa und Japan die Geldpolitik weiter lockern, sondern weil die Margen von US-Unternehmen unter Druck geraten könnten. Dies dürfte dann den Aktienmarkt insgesamt belasten - nicht nur in den USA", sagte ein Händler. Zudem seien viele Anleger übergewichtet beim Dollar, was zu scharfen Abverkäufen führen und in der Folge den japanischen Aktienmarkt belasten könnte, so die Sorge am Markt.

Dessen ungeachtet zog der Yen zum Greenback zu Wochenbeginn an, was Devisenhändler aber als vorübergehende Episode abtaten. Zum Börsenschluss kostete der US-Dollar 119,85 Yen - nach Wechselkursen von über 121 Yen am Freitagmittag und 120 am Abend. "Es scheint für den Dollar aktuell und wohl auch für eine Weile schwierig zu sein, nach oben zum Yen auszubrechen", sagte Marktstratege Koji Fukaya von FPG Securities mit Blick auf die jüngst taubenhaften Verlautbarungen der US-Notenbank. Anleger kauften aber ab einem bestimmten Niveau wieder Dollar, so dass die US-Währung nach unten ganz gut abgesichert sei.

Das erste Treffen zwischen Ministerpräsident Shinzo Abe und Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda seit September verlief derweil unspektakulär. Abe habe keine speziellen Frage zu Konjunktur und Geldpolitik im Gepäck gehabt, sagte Kuroda anschließend.

Der Nikkei-225 in Tokio zog um 1 Prozent auf 19.754 Punkte an. Der japanische Aktienmarkt sei damit den günstigen US-Vorgaben vom Wochenschluss gefolgt, hieß es. Der japanische Leitindex verbucht nun schon seit sechs Wochen Aufschläge auf Wochensicht. Zu den Favoriten gehörten der Pharmasektor. Hier schossen Eisai - nur gebremst vom Tageslimit - um 21 Prozent in die Höhe, beflügelt von positiven Studien bei einem Alzheimer-Medikament von Biogen. Beide Pharmaunternehmen kooperieren im Kampf gegen die Krankheit.

Im Schlepptau kletterten Astellas Pharma um 1,5 und Takeda Pharmaceutical um 2,1 Prozent. Sharp gewannen 4,6 Prozent, nachdem die taiwanische Foxconn Technology die Prüfung von Einstiegsmöglichkeiten sowie Partnerschaften bei dem Elektronikkonzern angekündigt hat.

In Schanghai, wo der Leitindex um 2,0 Prozent zulegte, und in Hongkong wurde das Tableau der Gewinner von Aktien aus den Branchen Immobilienentwicklung und Bankenwesen angeführt. Staatliche Medien berichteten, dass die Regierung den Hauskauf erleichtern wolle. In Hongkong zogen China Overseas Land & Investment und China Resources Land um jeweils 3,2 Prozent an.

Einzig in Australien gab die Börse leicht nach. Zuvor war der S&P/ASX-200 bis knapp an die Marke von 6.000 Punkten herangelaufen, die er seit Januar 2008 nicht mehr erreicht hatte. Auf dem Mehrjahreshoch hätten dann Gewinnmitnahmen eingesetzt, hieß es.

Bei den Ölpreisen tat sich wenig. Übergeordnet machten die weiter steigenden US-Rekordvorräte Sorgen, hieß es. Auf Wochensicht fielen die Rohölpreise seit 15 Wochen. Kurzfristig überwögen Wetten auf weiter sinkende Preise, sagte ein Händler. Die schwache Dollar trieb den Goldpreis bis auf 1.182 Dollar - verglichen mit Preisen für die Feinunze unter 1.170 Dollar im asiatischen Freitagshandel.

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