Alt 02.09.13, 09:34
Standard Investoren gehen wieder ins Risiko
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An die europäischen Börsen ist am Montag der Risikohunger zurückgekehrt. Die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, zunächst die Zustimmung des US-Kongresses vor einer Militäraktion in Syrien einzuholen, sorgt für breite Entspannung an den Finanzmärkten. "Da die Sommerpause im politischen Washington noch bis zum 9. September andauert, wird es vorher keine Abstimmung zu diesem Thema geben und damit nicht zu einer Intervention in Syrien kommen", meint Anleiheanalyst Dirk Gojny von der National-Bank.

Nachdem die in der Nacht veröffentlichten offiziellen und inoffiziellen Einkaufsmanagerindizes aus China deutlich besser ausgefallen sind als erwartet wurde, hatten steigende Märkte in Asien bereits für gute Handelsvorgaben in Europa gesorgt. Der DAX legt um 1,6 Prozent auf 8.234 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 liegt 1,8 Prozent im Plus bei 2.771 Punkten. Trotz des konstruktiven Umfelds sind die Umsätze dünn. Grund hierfür ist der Labor Day in den USA, an dem die Wall Street geschlossen bleibt.

An den Märkten für Gold und Öl machte sich das Zögern von US-Präsident Obama in Sachen Syrien bereits am frühen Morgen bemerkbar. Der Preis für eine Feinunze Gold lag am Morgen deutlich unter den Niveaus der Vorwoche von bis zu 1.433 Dollar und sinkt aktuell weiter auf 1.393 Dollar. Auch Öl der Sorten Brent und WTI hat sich im Vergleich zur Vorwoche deutlich verbilligt. Gold war in der Vorwoche als Fluchtwährung gefragt gewesen und Öl, da ein Übergreifen der Situation in Syrien auf umliegende, ölfördernde Staaten befürchtet wurde.

Der Euro handelt mit 1,3214 Dollar um sein Niveau vom Freitag herum. Am Vormittag anstehende Einkaufsmanagerindizes aus Europa könnten den Euro weiter antreiben, sollten sich die jüngsten Erholungstendenzen der europäischen Wirtschaft auch in diesen Zahlen zeigen. Allerdings handelt es sich überwiegend um Zweitlesungen der Daten.

Am Aktienmarkt richtet sich der Blick der Investoren auf den Telekommunikationssektor, der entsprechende Branchenindex liegt 2,6 Prozent im Plus. Vodafone und Verizon haben sich gut unterrichteten Personen zufolge grundsätzlich darauf geeinigt, dass Vodafone seinen 45-prozentigen Anteil am Mobilfunk-Joint-Venture Verizon Wireless für 130 Milliarden US-Dollar an Verizon abtritt. Vermutlich werde der Deal am Montag offiziell bekannt geben. Ein Händler sieht allerdings nur noch beschränktes Aufwärtspotenzial in der Vodafone-Aktie. Es müssten noch die genauen Details der Transaktion abgewartet werden, weitestgehend sei der Deal aber bereits eingepreist. Das Vodafone-Papier legt dennoch 3,4 Prozent zu.

Die Aktie des Biotechnologieunternehmens Evotec schnellt bei hohen Umsätzen um gut 12 Prozent in die Höhe, nachdem das Unternehmen am Wochenende mitgeteilt hatte, dass im Zuge einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlage der Biotechnology Value Fund (BVF) als Investor einsteigt. Händler hatten bereits vor Handelsbeginn darauf geschlossen, dass eine "Neuordnung" im Aktionärskreis - beispielsweise eine Übernahme der Anteile von Roland Oetker oder TVM Capital durch BVF Partners - für Aktienkäufe sorge.

Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com

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