Alt 23.12.13, 12:07
Standard DAX beschert Anleger mit erneutem Rekordhoch
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Die Stimmung an den europäischen Börsen bleibt auch am Tag vor Heiligabend gut. "Die Jahresendrally setzt sich fort", sagt ein Händler. Am deutschen Aktienmarkt steigt das Kursbarometer DAX auf ein neues Rekordhoch bei 9.464 Punkte. Aktuell geht es um 0,6 Prozent auf 9.453 Punkte nach oben. In der zweiten Reihe markiert der MDAX ebenfalls einen neuen Rekordstand, der TecDAX klettert auf ein neues Jahreshoch. Der Euro-Stoxx-50 als Marktbarometer der Eurozone zieht nur um 0,1 Prozent auf 3.051 Punkte an. Dies liegt vor allem daran, dass die Indizes in Madrid und Paris leicht im Minus notieren.

An den Anleihemärkten treten die Renditen mehrheitlich auf der Stelle. Die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren werfen momentan 1,88 Prozent für die Anleger ab. Für 2014 erwarten Volkswirte leicht steigende Renditen. Für Ende kommenden Jahres rechnen sie im Konsens mit Zinsen um 2,2 Prozent.

Der Goldpreis rutscht erneut unter die Marke von 1.200 Dollar je Feinunze und notiert aktuell bei 1.194 Dollar je Feinunze. Händler verweisen zur Begründung auf die dünnen Umsätze, die einen erneuten Rückfall begünstigt hätten. Bereist in der Vorwoche war es zu einem Abverkauf gekommen, nachdem die US-Notenbank ankündigte, im Januar das Anleihekaufprogramm zurückzufahren. "Zweifellos wird der Jahresanfang für Edelmetalle eine große Herausforderung sein, denn positive Preistreiber sind kaum auszumachen", sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Das Jahr 2014 werde für Edelmetalle ein Jahr der Konsolidierung nach dem dramatischen Abschwung am Ende eines zwölfjährigen Bullenmarktes.

Ein Blick auf die europäischen Sektorindizes zeigt, dass sich die Anleger von den eher defensiven Sektoren wie den Lebensmittelsektor (Minus 0,3 Prozent) und dem Gesundheitssektor (Minus 0,2 Prozent) trennen. Gesucht sind dagegen die Finanzdienstleister sowie Aktien der Automobilhersteller. Die Daimler-Tochter Mercedes-Benz wird 2014 über ein neues Werk in Nordamerika entscheiden. Das kündigte Andreas Renschler, Vorstand für die Bereiche Produktion und Einkauf, an. "In Wachstumsmärkten muss man vor Ort sein. Es gilt, Autos dort zu produzieren, wo sie auch verkauft werden", erklärte Renschler. Die Aktie legt um 0,7 Prozent auf 62,15 Euro zu.

Den Tagesgewinner im DAX stellen die Aktien von Lanxess, die um 3,6 Prozent auf 47,40 Euro zulegen. Die Aktie ist in diesem Jahr bisher der zweitschwächste DAX-Titel vor K+S. Für das kommende Jahr zeigt sich das Unternehmen optimistisch, dass die Gewinne wieder steigen. BASF-Papiere legen um 1,2 Prozent zu auf 76,94 Euro.

In der zweiten Reihe ziehen Aareal Bank um 3,5 Prozent an auf 27,37 Euro. Der Finanzinvestor Lone Star hat den Immobilienfinanzierer Corealcredit Bank für 342 Millionen Euro an Aareal verkauft. Die Übernahme ist positiv für die Aareal Bank, sagt Christoph Hock vom Broker Alpha Trading. "Der Preis liegt deutlich unter dem Buchwert", sagt Hock. Der Gewinn je Aktie soll in den kommenden drei Jahren laut Finanzvorstand Hermann Merkens auf mehr als 3 Euro wachsen.

Im TecDAX gewinnen Dialog Semiconductor 3,3 Prozent. Der Dialog-Kunde Apple vertreibt seine iPhones nun auch über China Telecom. PSI gewinnen 2,4 Prozent. Das Unternehmen spricht mit Blick auf 2013 von einem Übergangsjahr und ist für 2014 zuversichtlich.

Am Nachmittag dürften die Umsätze jahreszeittypisch deutlich zurückgehen. In den Blick geraten dann laut Händlern bereits Geschäfte, mit denen Fonds bei dünnen Volumina ihre Bilanzen aufbessern. Die Gewinner des Jahres wie Continental oder Deutsche Post könnten vor dem Jahresende gekauft werden. Marktanalyst Michael Riesner von der UBS erwartet, dass der DAX zwischen etwa 9.500 und 9.700 Punkten aus dem Jahr geht.

Im Mittelpunkt stehen am Nachmittag noch einige Konjunkturindikatoren aus den USA. Veröffentlicht werden die privaten Konsumausgaben für November sowie der Index des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan für Dezember in der zweiten Veröffentlichung. "Die Konsumausgaben sind mittlerweile die bevorzugte Inflationsmaßzahl der US-Notenbank", so Chris Weston von IG zur Bedeutung der Daten. Wie auch immer diese ausfallen - einen Grund zum Feiern hat die Fed in jedem Fall: Sie begeht am Montag ihren einhundertsten Geburtstag.

Zum Yen steigt der Dollar am Mittag auf knapp 104 Yen pro Dollar. Der Euro liegt zum Dollar dagegen wenig verändert bei knapp 1,37 Dollar im Markt. Sollten die Konjunkturdaten am Nachmittag stark ausfallen, könnte der Dollar zulegen, heißt es am Markt.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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