Wenige Stunden vor einem möglichen Ausstieg der USA aus der superlockeren Geldpolitik der vergangenen Jahre haben Anleger am deutschen Aktienmarkt noch einmal gekauft. Der DAX stieg um 1,1 Prozent oder knapp 100 Punkte auf 9.182. Kaufargumente lieferte die deutsche Wirtschaft: Der ifo-Index ist im Dezember von einem bereits hohen Niveau nochmals gestiegen. So gut wie im Dezember war die Stimmung in den deutschen Unternehmen letztmals im Mai 2012.

"Vor allem der Anstieg der Erwartungskomponente des ifo-Index ist erfreulich", sagte Ralf Umlauf von der Helaba. Die Unternehmen sind also mit Blick nach vorn optimistisch. Gleichzeitig sei die Arbeitslosigkeit in der Eurozone hoch und die Inflation niedrig. "Für die EZB ergibt sich daraus bis auf Weiteres kein Druck, von der expansiven Ausrichtung abzuweichen", meinte Umlauf.

Was die Kursgewinne wert sind, dürfte sich jedoch erst am Abend zeigen. Dann lässt die Federal Reserve die Finanzmärkte wissen, ob und wann sie den Geldhahn zuzudrehen beginnt. Viele Beobachter rechnen damit, dass sie wegen der niedrigen Inflation erst im kommenden Jahr die Anleihekäufe drosselt.

Angesichts der Kursgewinne der Aktien von Continental, Deutsche Post, Bayer, Deutsche Telekom und Henkel - sie legten zwischen 2 und 3 Prozent zu - sprach ein Händler von "Window Dressing". Anleger kaufen zum Jahresende die Aktien, die überdurchschnittlich gut gelaufen sind, um sie zum Stichtag Jahresende im Portfolio vorweisen zu können. Offensichtlich gebe es noch immer Anleger, die in den Jahresgewinnern im DAX nicht ausreichend positioniert seien.

Aktien von TUI stiegen um 3,8 Prozent. Statt des von Analysten prognostizierten Verlustes hat der Touristikkonzern im Geschäftsjahr 2012/2013 einen Nettogewinn von 4,3 Millionen Euro erzielt. Zudem erhalten die Aktionäre erstmals seit sieben Jahren wieder eine Dividende.

Papiere des Chip-Herstellers Dialog Semiconductor verteuerten sich um 4,1 Prozent. Der Lieferant von Apple hat das Umsatzziel für das vierte Quartal nach oben geschraubt.

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DJG/bek/raz

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