Alt 17.12.13, 12:55
Standard Börsen bleiben trotz besserem ZEW-Index unter Druck
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Besser als erwartete Konjunkturerwartungen für Deutschland sorgen kaum für Erleichterung an Europas Börsen am Dienstagmittag. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index stieg im Dezember von 54,6 Punkten auf 62,0. Das ist der höchste Stand seit April 2006. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf nur 55 Punkte prognostiziert.

Der DAX verliert 0,1 auf 9.155 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 2.967 nach unten. "Dies ist ein gutes Omen für den morgen zur Veröffentlichung anstehenden ifo-Geschäftsklimaindex", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Er sehe sich in der Erwartung bestätigt, dass die deutsche Wirtschaft 2014 mit rund 2,0 Prozent deutlich stärker als in diesem Jahr wachsen werde.

Im Handel zeigt man sich ebenfalls positiv überrascht. "Da der Befragungszeitraum genau in die DAX-Korrektur fiel, hätte das Sentiment auch negativer gefärbt sein können", sagt ein Teilnehmer. Allerdings mache dies die Aussage des Index nicht bedeutsamer: "Der Markt weiß, dass er hauptsächlich auf die Erwartung von Finanzanalysten abzielt - wichtig sind aber momentan nur harte Konjunkturaussagen von Unternehmen".

Übergeordnet richten sich alle Blicke nach Washington. Dort beginnt heute die zweitägige Sitzung der US-Notenbank. "An der Börse wird darüber debattiert, ob das Anleihekaufprogramm nun im Dezember, Januar oder März zurückgefahren wird", sagt Vadim Zlotnikov, Fondsmanager bei Alliance Bernstein. Für ihn sei das jedoch nicht der entscheidende Faktor. Entscheidend für die Aktienkurse sei vielmehr die Frage, wie die Unternehmen ihre Gewinne 2014 steigern werden.

Stagnation herrscht vor der US-Notenbanksitzung am Devisenmarkt. Der Euro pendelt zum US-Dollar schon seit vergangener Woche zwischen 1,37 und 1,38 und notiert am Mittag bei 1,3750. Sehr volatil hat die Schwedische Krone auf die Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent durch die Notenbank reagiert. Nach einem Zickzackkurs liegt sie nun leicht vorne gegen den Euro.

Nach einer Herunterstufung auf Hold durch die Deutsche Bank verliert die Aktie von GlaxoSmithKline 1,1 Prozent. Die Analysten sehen zwar das wichtigste Produkt Advair weiter positiv. Dabei sei aber zu berücksichtigen, dass gewisse Widrigkeiten im Umfeld wie etwa ein schwacher Dollar und ein starker Preiswettbewerb auf dem US-Markt für respiratorische Medikamente kurzfristig noch nicht vollständig eingepreist seien.

Der Hamburger Biotechnologiekonzern Evotec kooperiert künftig in der Krebsforschung mit der Yale School of Medicine. Das lässt den Kurs der Aktie um 3,7 Prozent steigen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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