Alt 16.12.13, 13:31
Standard Kräftige Erholung nach guten Wirtschaftsdaten
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Nach den deutlichen Verlusten in der Vorwoche notieren die Börsen in Europa am Montagmittag kräftig im Plus. Ein Kaufargument lieferten überzeugende Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. Zudem setzt sich an der Börse immer stärker die Meinung durch, dass ein Zurückfahren des Anleihekaufprogramms durch die Fed die Stimmung an der Börse kaum noch belasten dürfte. Der DAX notiert 1,3 Prozent höher bei 9.121 Zählern. Im Euro-Stoxx-50 geht es 1,2 Prozent nach oben auf 2.959 Punkte.

Die Wirtschaft in der Eurozone nimmt wieder an Fahrt auf. Das Wachstum hat sich im Dezember nach der Abschwächung in den beiden Vormonaten wieder leicht beschleunigt. Antreiber war nach Angaben des Datendienstleisters Markit die Industrie, bei der im sechsten Monat in Folge die Produktion und der Auftragseingang zulegten und jeweils das höchste Niveau seit April 2011 erreichten. Deutlich abgekoppelt von diesem verhalten positiven Trend zeigt sich Frankreich, das auf eine Rezession zusteuert. Aus Sicht von Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson ist sicher, dass die Wirtschaft in der Eurozone im zweiten Quartal nacheinander wachsen wird.

Der wichtigste Termin der Woche findet am Mittwochabend statt. "Die Schlüsselfrage ist, ob die Federal Reserve ihren Ausblick auf die Fed Funds Rate ändert", sagt Chris Weston vom Broker IG mit Blick auf die kurzfristigen US-Zinsen. An den Märkten werde fest damit gerechnet, dass eine Drosselung der Anleihekäufe mit einer Änderung der Zinserwartungen der US-Notenbanker einhergehen wird. Damit werde das kurze Zinsende in den USA der Schlüsselfaktor für alle anderen Anlageklassen in dieser Woche, heißt es. Bereits am Abend steht eine Rede von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke an, die Aufschluss geben könnte. Der Euro erholt sich leicht auf 1,3780 Dollar.

Mit deutlichem Plus von 3,9 Prozent auf 11,80 Euro reagiert die Aktie der Deutschen Telekom auf den Kurssprung ihrer Tochter T-Mobile US. Der Kurs von T-Mobile US war am Freitag an der Wall Street um 9 Prozent gestiegen und damit die Marktkapitalisierung um etwa knapp 2 Milliarden Euro gewachsen. Sprint bereitet laut Insiderberichten ein Übernahmeangebot für T-Mobile US vor. Die Telekom hält 67 Prozent an dem US-Mobilfunkunternehmen.

Der Ausbau ihres Anteils an Telecom Italia durch den US-Vermögensverwalter Blackrock lässt deren Kurs um 4,6 Prozent steigen. Der US-Investor hat nach eigenen Angaben den Anteil an Telecom Italia jüngst inklusive Wandelanleihen auf 10,1 Prozent verdoppelt. "Damit dürfte Blackrock auf der Aktionärsversammlung am 20. Dezember großen Einfluss ausüben", sagt ein Händler. Am Markt setze man verstärkt auf die "Activist Shareholders". Der Sektor der europäischen Telekomwerte steigt um 0,9 Prozent.

Auch Commerzbank-Aktien legen zu, nachdem die Bank 14 Tanker verkauft hat. "Damit reduziert sie weiter das verlustträchtige Geschäft mit Schiffsbeteiligungen", erklärt ein Händler die positive Marktreaktion. Commerzbank ziehen 3,0 Prozent an auf 10,99 Euro.

Die Analysten der Deutschen Bank haben sich den europäischen Versicherungssektor angeschaut, der in den vergangenen beiden Jahren besser als der Gesamtmarkt gelaufen ist. Dies sei auch dem günstigeren Kapitalmarktumfeld zu verdanken. Damit hätten sich die Bilanzen der Unternehmen verbessert. Die Deutsche Bank hält eine leichte marktüberdurchschnittliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten für gut möglich, vor allem dank der Lebensversicherer. Bei den Dividenden könnte es erfreuliche Überraschungen geben. Der Sektor der Versicherer legt europaweit im Schnitt um 0,9 Prozent zu.

Aurubis leiden nur leicht unter einer Dividendenkürzung und verlieren 1,8 Prozent. Europas größter Kupfererzeuger kürzt die Dividende nach einem schwachen Geschäftsjahr um fast ein Fünftel. Aktionäre sollen nur noch 1,10 Euro je Aktie erhalten, 0,25 Euro weniger als für das Vorjahr. Grund ist ein Gewinneinbruch um 62 Prozent. Im laufenden Geschäftsjahr soll es aber bereits wieder bergauf gehen: Der Vorstand rechnet mit einem deutlich höheren Gewinn.

In Europa springen H&M auf ein neues Allzeithoch. Der Billigmoden-Vertreiber legt nach guten Umsatzzahlen um 1,9 Prozent zu auf 284 Schwedische Kronen.

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