Alt 13.12.13, 11:57
Standard Börsen beenden Verlustserie - Peugeot brechen ein
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Nach drei schwachen Börsentagen haben sich Europas Aktien stabilisiert. Der DAX wie auch der Euro-Stoxx-50 legen leicht zu. Marktbeobachter sind jedoch vorsichtig: "Die Märkte befinden weiterhin im latenten Risk-off-Modus", sagt Philipp Timmermann von der BHF-Bank. Ausgelöst hätten diese risikoscheue Haltung gute Wirtschaftsdaten aus den USA und ein mögliches Ende der US-Haushaltskrise. Denn die beiden an sich positiven Entwicklungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Endes der ultralockeren Geldpolitik in den USA. Möglicherweise schon auf der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche.

Der DAX steigt um 0,3 Prozent auf 9.041 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,4 Prozent auf 2.939 Punkte zu. Beeinflusst wird das Börsengeschehen zudem immer mehr vom nahenden so genannten großen Verfall, wie Händler sagen. Am Freitag kommender Woche laufen an den Derivatebörsen Optionen und Terminkontrakte auf Aktien aus. Das sorgt im Vorfeld oftmals für stärkere Schwankungen.

Am Nachmittag werden in den USA die Erzeugerpreise für den Monat November veröffentlicht. Die Daten sind insofern von Interesse, als die sehr niedrigen Inflationsraten einer der wenigen Gründe sind, die gegen eine Drosselung der Anleihekäufe sprechen.

Erneut stark unter Druck sind an der Pariser Börse die Aktien von Peugeot. Sie brechen um 9 Prozent auf 9,68 Euro ein. Der Großaktionär General Motors (GM) verkauft seinen Peugeot-Anteil von 7 Prozent, was schwer auf dem Kurs lastet. Laut Händlern wurde das Paket zu 10 Euro je Aktie platziert. Angesichts des Ausstiegs von GM wird sich an der Börse die Frage gestellt, ob der US-Autobauer über die Interna bei den Franzosen - und mögliche Probleme - mehr wisse, sagte ein anderer Beobachter.

Am deutschen Aktienmarkt verlieren RWE an Boden, nachdem Goldman Sachs die Aktie auf "Neutral" von "Kaufen" gesenkt hat. Die Aktien von K+S springen um 2,7 Prozent nach oben. Die Papiere Sie sind seit Jahresbeginn mit einem Kursverlust von 40 Prozent das abgeschlagene Schlusslicht im DAX.

In Madrid steigen Aktien von Bankia um 1,0 Prozent und die des Windturbinen-Herstellers Gamesa um 1,2 Prozent. Beide Titel rücken mit Handelsbeginn am 23. Dezember in den Leitindex IBEX-35 auf. Dafür fallen die Aktien des Versorgers Endesa und des Stahlherstellers Acerinox aus dem Index, die um 1,5 Prozent bzw. 1,6 Prozent nachgeben.

Im TecDAX bricht die Aktie des Biotech-Wertes Evotec um 9 Prozent ein. Der Konzern hat seine Umsatzprognose für dieses Jahr gesenkt. Ursache ist der Wegfall einer bereits eingeplanten Meilensteinzahlung, die Evotec von einem Entwicklungspartner im Erfolgsfall bekommen hätte.

Am Devisenmarkt hat der Euro den Höhenflug über 1,38 Dollar erst einmal beendet und notiert bei 1,3730 Dollar. Insgesamt überrascht die jüngste Stärke des Euro trotz der zunehmenden Wahrscheinlichkeit eines Anziehens der geldpolitischen Zügel in den USA. Denn diese sollte eigentlich den Dollar stützen. Die Credit Agricole spricht von einer "inhärenten Euro-Stärke", nachdem sich die EZB zuletzt geldpolitisch weit weniger "locker" gezeigt habe als vom Markt erwartet.

Den Verlierer am Devisenmarkt stellt allerdings der Yen. Der Commerzbank zufolge "spricht derzeit einfach nichts dafür", in den Yen zu investieren. Die japanische Notenbank lasse die Notenpresse weiterhin auf Volldampf laufen und die Regierung des Landes gebe weiterhin viel mehr Geld aus als sie eigentlich habe. Am Freitagmorgen hat der Dollar das bisherige Jahreshoch mit 103,92 Yen knapp überschritten. Am Mittag notiert das Währungspaar bei 103,67 Yen.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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