Alt 19.06.14, 12:25
Standard Euro-Stoxx-50 steigt auf neues Jahreshoch
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Mit der geldpolitischen Sitzung der US-Notenbank im Rücken ist der Euro-Stoxx-50 am Donnerstag auf ein neues Jahreshoch bei 3.322 Punkten gestiegen. Zwar hat die US-Notenbank wie erwartet die monatlichen Wertpapierkäufe um 10 Milliarden auf 35 Milliarden Dollar gesenkt. Ansonsten war aus Sicht der Deutschen Bank für die Falken unter den Anlegern aber nicht viel dabei. Der Euro-Stoxx-50 steigt 1,1 Prozent auf 3.317 Punkte. Für den DAX geht es um 0,8 Prozent auf 10.011 nach oben, bis zum Allzeithoch von 10.034 fehlen also nur ein paar Punkte.

US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen sieht derzeit keine Gefahr einer Blasenbildung an den Märkten. Wie der Stratege der Deutschen Bank, Jim Reid, anmerkt, lässt sich Yellen alle Optionen offen, wann die US-Notenbank damit beginnen wird, die Leitzinsen zu erhöhen. Ein schneller Wechsel der Geldpolitik ist somit nicht zu erwarten. Die Märkte reagierten mit Erleichterung auf die Sitzung, und das obgleich die Fed die Wachstumserwartungen für das laufende Jahr kräftig nach unten revidierte. Die US-Wirtschaft soll nun nur noch 2,1 bis 2,3 Prozent wachsen; die vorige Schätzung hatte sich auf 2,8 bis 3 Prozent belaufen.

"Das Sentiment bekommt von der lockeren Fed Auftrieb", sagt Gary Yau von der Credit Agricole. Die US-Notenbank habe am Vorabend die steigende Inflation als "Rauschen" abgetan. Ein unerwarteter Anstieg der US-Verbraucherpreise hatte Befürchtungen geweckt, die Fed könnte eine härtere Gangart einlegen. Für den Dollar sind das nicht unbedingt die besten Nachrichten. Der Euro stieg nach der Sitzung deutlich über das Niveau von 1,36 Dollar und notiert bis Donnerstagmittag bei 1,3630 Dollar. Vor Bekanntgabe der Fed-Entscheidungen notierte die Einheitswährung um 1,3575.

Am Bondmarkt hat die Rendite zehnjähriger US-Treasurys nach den Aussagen der Fed von 2,64 Prozent auf 2,59 Prozent nachgegeben. Am US-Kreditmarkt sind die Risikoprämien für US-Anleihen nach Angaben des Datenanbieters Markit auf den niedrigsten Stand des Jahres gefallen. Auch am Euro-Rentenmarkt steigen die Kurse. Für die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen geht es gleich 5 Basispunkte auf 1,33 Prozent nach unten. Gold notiert wieder über dem Niveau von 1.280 Dollar je Feinunze.

Kursbewegende Nachrichten zu Unternehmen sind dagegen Mangelware. Die Großinvestoren Blackrock und Pimco verklagen die Deutsche Bank und einige US-Banken wegen deren Tätigkeit als Treuhandbanken für Bondkäufer. "Das hilft dem Aktienkurs der Deutschen Bank sicher nicht. Aber es ist auch nur eine von sehr vielen Klagen gegen die Deutsche Bank", sagt ein Händler. Die Papiere der Deutschen Bank zeigen sich unbeeindruckt und gewinnen mit dem Gesamtmarkt 0,8 Prozent.

Zu den wenigen Kursverlierern unter Europas Blue-Chips zählt die Vodafone-Aktie. Eine Abstufung durch die Bank of America-Merrill Lynch lässt den Kurs um 0,3 Prozent nachgeben. UBS hat die Aktien von Air France-KLM auf "Verkaufen" gesenkt und die von Ryanair auf "Kaufen" erhöht. Während Air France-KLM um 2,6 Prozent nachgeben, ziehen Ryanair-Papiere um 0,4 Prozent an.

Der Kurs von Hennes & Mauritz gibt an der Stockholmer Börse um 0,7 Prozent nach. Die Deutsche Bank hat die Aktie nach den Quartalszahlen der Modekette auf "Halten" von "Kaufen" gesenkt.

Bei den deutschen Nebenwerten verteuern sich Qiagen um 1,4 Prozent. Das Biotech-Unternehmen hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für ein Kit zur Überwachung von Infektionen erhalten.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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