Alt 21.03.14, 13:25
Standard Verfalltag und Umstufungen machen die Kurse
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Weiter mit Aufschlägen zeigen sich Europas Börsen am Freitagmittag. Der DAX legt um 0,5 Prozent zu auf 9.340 Punkte, der Euro-Stoxx-50 erhöht sich um 0,3 Prozent auf 3.099 Zähler. Das Geschäft wird vom großen Verfalltag an den Terminbörsen Europas geprägt. Anders als befürchtet sorgt er eher für Käufe in allen Branchen. Nur wenige Sektoren weisen leichte Minuswerte aus.

Für die gute Stimmung sorgen weiter die über Erwarten guten US-Konjunkturdaten vom Vortag. Der Philadelphia-Fed-Index und die US-Frühindikatoren unterstrichen beide das Bild einer konjunkturgetriebenen Erholung der Unternehmensgewinne und treiben Investoren in den Markt. Die zyklischen Rohstoffwerte sind daher mit 1,1 Prozent Plus die Hauptgewinner.

Der auch "Hexensabbat" genannte Verfalltag drängt daneben andere Impulse wie die Krimkrise in den Hintergrund. Strategische Investoren verziehen sich an solchen Tagen üblicherweise an die Seitenline und überlassen das Parkett den Terminmarkthändlern. Zum "Hexensabbat" laufen Optionen und Futures auf Indizes sowie Optionen auf Aktien aus. Dies führt vor allem zum Börsenschluss oft zu hektischem Handel in Einzelwerten.

Am Nachmittag hoffen Händler darauf, dass der S&P-500-Index seinen Rekordkurs wieder aufnimmt. Bis zum Rekordhoch bei 1.883 Punkten dahin fehlt ihm nur noch ein gutes halbes Prozent.

Bei den Einzelaktien machen Umstufungen die Kurse: So profitieren Commerzbank mit einem Plus von 3,3 Prozent von einer Kaufempfehlung durch Morgan Stanley. HeidelbergCement notieren 2,3 Prozent höher. Hier haben sowohl die LBBW als auch Bernstein die Kursziele nach oben genommen. PSI im TecDAX leiden unter einer Abstufung auf "Halten" durch die Commerzbank und fallen um 2 Prozent. Auch Stada im MDAX leiden unter einer Abstufung durch das Bankhaus Lampe und geben um 1,6 Prozent nach. Hugo Boss profitieren dagegen von der Empfehlung zum "Übergewichten" durch die HSBC und klettern um knapp 2 Prozent.

Die Lufthansa-Aktie reduziert sich um 0,6 Prozent, nachdem die Piloten in einer Urabstimmung dem Streik zugestimmt haben. adidas-Titel fallen 0,9 Prozent, nachdem der Konkurrent Nike einen schwachen Ausblick abgeliefert hat. Deutsche Euroshop steigen nach ordentlichen Geschäftszahlen und einer leichten Dividendenerhöhung um 1,4 Prozent.

Daneben steht die neue Verkettung der Indizes im Blick, sie tritt mit dem Börsenschluss in Kraft. Als großer Gewinner gilt hier ThyssenKrupp, bei denen der Streubesitz gestiegen ist von 66 auf 77 Prozent. Das Gewicht von ThyssenKrupp im DAX wächst daher von 0,88 auf 1,01 Prozent. Thyssen-Aktien legen um 1 Prozent zu. Ein Verlierer ist dagegen Linde. Ihr Gewicht fällt von 3,34 auf 3,17 Prozent, weil der norwegische Staatsfonds Norges 5,04 Prozent an Linde erworben hat. Diese Aktien werden nun nicht mehr zum Streubesitz gezählt. Linde steigen nur mit dem Markt um 0,5 Prozent.

Der DAX wird wie die anderen Indizes der DAX-Familie vier Mal im Jahr neu verkettet. Dann wird das Gewicht der Aktien an die Veränderungen angepasst, die seit dem vorigen Verkettungstermin erfolgt sind. Auch Dividendenausschüttungen fließen hier ein. Sie drücken das Index-Gewicht der betreffenden Aktien. Wegen der zurückliegenden Dividendenausschüttung werden Siemens den Platz als schwerste DAX-Aktie an Bayer verlieren. Beide Titel notieren aktuell rund 1 Prozent höher.

Die neuen Berechnungen sind sofort kursrelevant. Denn passive Anleger wie Index-Fonds setzen die Veränderungen zu den Schlusskursen um. Aktien mit höherem Index-Gewicht oder Neuaufnahmen werden gekauft, Aktien mit fallendem Index-Gewicht und Absteiger werden verkauft.

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March 21, 2014 08:18 ET (12:18 GMT)

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