Alt 19.03.14, 12:42
Standard Anleger warten auf US-Notenbank - Rally bei BMW
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Weiter auf Erholungskurs zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwochmittag. Befeuerten am Dienstag noch die auf die Märkte beruhigend wirkenden Ausführungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Krim-Abspaltung von der Ukraine, so richtet sich der Blick der Investoren am Mittwoch auf die US-Notenbank (Fed). Hier stehen Fragen auf dem Programm wie: Drosselt die Fed die Anleihekäufe auch im April wieder um 10 Milliarden US-Dollar und ändert sie die Prognosen für Inflation und Wachstum? Bevor die Anleger hierauf eine Antwort haben, halten sie sich nach drei guten Börsentagen mit stärkeren Käufen zurück.

Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 9.284 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,2 Prozent auf 3.079 Punkte an. Das stärkere Plus im DAX ist vor allem der stark steigenden BMW-Aktie geschuldet.

"Es kann ganz klar zu einer Erleichterungsrally kommen, wenn die Fed ihre Reduzierung der Anleihekäufe nicht verschärft", glaubt ein Händler. Das Szenario einer Verschärfung sei mit den starken US-Arbeitsmarktdaten vor anderthalb Wochen aufgekommen und habe für Aktienverkäufe gesorgt. Dirk Gojny von der National-Bank rechnet derweil mit einer weiteren Drosselung der Käufe und auch die Konsenserwartung liegt bei einer Reduzierung um weitere 10 auf dann 55 Milliarden Dollar monatlich. Da jedoch im Fed-Komitee die "Falken" mehr Gewicht erhalten hätten, schließt Gojny nicht aus, dass die Fed den Geldhahn auch stärker zudrehen könnte. Das würde Aktien belasten und den Dollar stützen.

Die Commerzbank rechnet im Gefolge der Sitzung der US-Notenbank am Abend mit Druck auf Bundesanleihen: "Anleger sollten sich auf höhere US-Renditen vorbereiten", prognostiziert Analyst Alexander Aldinger. Vor allem die Kurse von US-Staatsanleihen mit mittleren Laufzeiten dürften unter Druck geraten. In deren Fahrwasser ließen sich auch Positionen in Bundesanleihen "kaum beibehalten".

Vor den wichtigen Signalen aus Washington herrscht im Währungshandel Ruhe. Die großen Devisenpaare treten auf der Stelle. Der Euro kostet 1,3922 Dollar und liegt nicht weit unter seinem Jahreshoch von 1,3968. Ein weiterer Euro-Anstieg könnte die EZB auf den Plan rufen. "Wir sind uns ziemlich sicher, dass diese mit verschärften verbalen Interventionen nachlegen würde, sollte der Euro weiter aufwerten", warnen die Devisen-Analysten der Commerzbank. Freilich könnte die Fed der EZB einen Teil der Arbeit abnehmen, sollte sie die geldpolitischen Zügel wider Erwarten etwas stärker anziehen.

An Europas Aktienbörsen zeigt sich bei den Branchen derweil ein gemischtes Bild. Dank BMW ist die Autobranche mit 1,2 Prozent klarer Tagesieger. BMW springen um 6,7 Prozent auf 86,19 Euro nach oben; die Münchener haben ihre Gewinnprognose deutlich über die alten Erwartungen des Marktes erhöht. "Der Markt hätte sich schon gefreut, wenn sie gesagt hätten, sie könnten die Gewinne leicht steigern", sagt Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler.

Daneben bewegen vor allem Dividenden-Ankündigungen die Kurse. In Madrid verteuern sich die Aktien der Bekleidungskette Inditex um 3,7 Prozent. Die Spanier wollen die Dividende für 2013 im Vergleich zu 2012 um 10 Prozent erhöhen. HeidelbergCement sind mit einem Minus von 1,3 Prozent größter Kursverlierer im DAX. Die vorgeschlagene Dividende von 0,60 Euro je Aktie liegt laut einem Händler unter der Markterwartung.

Krones verteuern sich um 4,2 Prozent. Der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen liegt mit einer Dividende von 2 Euro je Aktie deutlich über der Markterwartung von 1,20 Euro. Die Aktien von Brenntag steigen nach optimistischen Aussagen des Chemikalienhändlers für das laufende Jahr, einer Dividendenerhöhung und der Ankündigung eines Aktiensplits um 1,3 Prozent.

Nach schwachen Quartalszahlen des US-Kontrahenten Oracle geben SAP-Aktien dagegen um 0,4 Prozent nach. Da Oracle vor allem unter Wechselkurseinflüssen in Venezuela gelitten hat, ist der Druck auf die SAP-Aktie aber nicht hoch. Zweitbester Wert im DAX sind Deutsche Bank. Sie steigen nachrichtenlos um 2,6 Prozent.

Der Kurs der Kupferschmelze Aurubis steigt um 4,3 Prozent. Goldman Sachs hat die Aktie auf eine Kaufliste genommen. Eine Kaufempfehlung der Bank of America sowie eine Hochstufung durch die Credit Suisse lassen den Kurs von Wacker Chemie um 2 Prozent steigen. DMG Mori Seiki, steigen um 3,4 Prozent. Hier wurde eine Platzierung von 1,8 Millionen Aktien aus dem Bestand des Unternehmens selbst gut am Markt untergebracht.

DJG/mod/gos

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