Jetzt ist es passiert – zum heutigen Handelsstart ging es mit dem Deutschen Aktienindex in einem Rutsch unter die 15.000er Marke und damit auch unter die aus technischer Sicht wichtige 200-Tage-Linie und im Laufe des Vormittags bis auf knapp über 14.800 Punkte weiter abwärts. Auch wenn damit das Minus in der Spitze bei fast 400 Punkten lag – der ganz große Ausverkauf, den für diesen Moment viele befürchtet hatten, ist zunächst ausgeblieben.

Vielmehr zeigte sich trotz der heute ausgesendeten Verkaufssignale mit den Schnäppchenjägern eine Käufergruppe wieder, die auch schon bei vergangenen Rücksetzern aktiv war. Aus dem Erholungsimpuls des heutigen Nachmittags könnte nun ein neuer Bodenbildungsversuch werden. Doch das muss über die nächsten Tage beobachtet werden.

Für den Moment stellt der heutige Tag lediglich eine Fortsetzung der laufenden Korrektur im DAX dar, der Trend bleibt weiter abwärts gerichtet. Damit steht auch das Verhalten der Anleger, jeden Rücksetzer zu kaufen und dafür belohnt zu werden, gerade vor einer harten Bewährungsprobe. Die Zuversicht, dass sich diese Strategie auch jetzt noch auszeichnet, schrumpft gerade spürbar.

In Europa geht die Angst vor galoppierenden Gaspreisen um. Zu stark steigende Energiepreise nähren das Szenario einer Stagflation. Hier trocknet der Auftragseingang der Unternehmen aus, was sie in ihrer Fähigkeit einschränkt, steigende Inputkosten an Endkunden weiterzureichen. Was bleibt, ist eine Implosion der Margen und Unternehmensgewinne.

Gute Arbeitsmarktdaten aus den USA am Freitag könnten zwar eine weiter prosperierende Wirtschaft zeigen und gegen das Szenario einer Stagflation sprechen. Allerdings wären sie auch das grüne Licht für die US-Notenbank, ihren Tapering-Kurs fortzusetzen. Damit sind sie gerade nicht das, was die Investoren sehen wollen.


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